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Erschienen in der Frankenpost am 01.10.2011 
 

 

Hitzige Debatte um FAB-Vorwürfe

 
Hof - Heftiger Schlagabtausch im Hofer Stadtrat: An die Überlegungen, wie die Stadt mit der erneuten Kostensteigerung umgehen könne, schloss sich eine hitzige Debatte an. Inhalt waren aber weniger unterschiedliche Meinungen zu Wegen aus der Krise, sondern eine Stellungnahme der FAB, die wir in unserer Freitagsausgabe veröffentlicht hatten. FAB-Chefin Gudrun Bruns bezeichnete darin die Anfragen der großen Fraktionen als "scheinheilig": Die FAB habe seit zwei Jahren darauf hingewiesen, dass die Kosten weiter steigen werden. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer nannte die Vorwürfe "kontraproduktiv für die Arbeit im Stadtrat". SPD-Chef Dr. Jürgen Adelt fand drastischere Worte für Bruns' Vorschläge: "Sie haben in 20 Jahren nicht gelernt, wie öffentliche Gebäude finanziert werden. Ihre Vorschläge sind Wunschträume!" Er warf Bruns "populistischen Stil" vor, sie habe den Willen zur Gemeinsamkeit abgelegt. "Sie waren bei allen Gesprächen dabei, haben alle Mehrungen mitgetragen."

Finger in der Wunde

Gudrun Bruns reagierte verletzt und gereizt: "Ihre Antworten zeigen mir, dass ich den Finger in eine echte Wunde gelegt habe!" Selbstverständlich habe sie den Bau bisher mitgetragen und werde das weiter tun - um den Fertigstellungstermin nicht zu gefährden. "Doch als ich vor Jahren in diesem Gremium gesagt habe, dass die Halle nicht 20 und nicht 30 Millionen, sondern noch mehr kosten wird, bin ich als 'Klugscheißer' beschimpft worden." Joachim Dumann, ebenfalls FAB, sprang ihr bei: "Herr Oberbürgermeister, Sie können sich weiter auf uns verlassen. Unsere Kritik aber ist berechtigt: Jeder von uns hat damit rechnen müssen, dass die Halle teurer wird."

Die Antwort kam von der SPD, in Person Rainer Kellners: "Sie diskriminieren mit Ihren Vorwürfen die Fraktionen, die sich die Mühe gemacht haben, diese Fragen auszuarbeiten." In dem FAB-Vorwurf sah er einen Meinungswechsel, der sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der Gruppierung ziehe. Jürgen Knieling, CSU, legte nach: "Zündeln tut nur, wer Feuer legen will, und das haben Sie hier getan", sagte er an Bruns gerichtet. Margit Doll, Grüne, brachte die Diskussion zurück zur Sachlichkeit: "Ich will künftig im Moment der Auftragsvergabe wissen, ob ein Gewerk im Kostenrahmen ist. Nicht erst später." Thomas Etzel, Linke, schob nach: "Wir hätten da schon nach der ersten Kostensteigerung anknüpfen müssen. Ich sehe das als Versagen des Stadtrats." cp

 

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