Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 30.09.2011 
 

 

Landrat und OB kritisieren Agentur-Pläne

 
Hof - In der Bundesagentur für Arbeit gibt es konkrete Überlegungen, die Agenturbezirke Hof und Bayreuth zusammenzulegen (die Frankenpost berichtete). In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren Landrat Bernd Hering und Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner diese Fusion scharf: "Wir halten die Zusammenlegung der Bezirke Hof und Bayreuth der Bundesagentur für Arbeit weiterhin für kontraproduktiv und nicht zielführend", schreiben sie. Zwar sei es nachvollziebar, dass infolge stark gesunkener Arbeitslosenzahlen auch innerhalb der Bundesagentur an Einsparungen gedacht wird. Nicht verständlich jedoch sei, dass dabei funktionierende Strukturen im sensiblen Arbeitsmarkt der Region aufgebrochen werden, die in der jüngeren Vergangenheit zu einer merklichen Verbesserung der Beschäftigungslage vor Ort geführt hätten.

Langjährige Erfahrung

"Die erfolgreiche Arbeit der Bundesagentur in unserem Raum war möglich, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den speziellen Problemen des Arbeitsmarkbereiches Hof/Wunsiedel in langjähriger Erfahrung vertraut sind und ihre Strategien zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit entwickeln und umsetzen konnten", teilen Landrat und Oberbürgermeister mit.

Die besonderen Situationen, wie sie im weiterhin schwierigen Arbeitsmarktbereich Hof/Wunsiedel bestünden, erforderten eigenständige Strukturen seitens der Agentur - sowohl bei der Arbeitsvermittlung als auch bei der Qualifizierung der von Arbeitslosigkeit Betroffenen. Hering und Fichtner schreiben: "Dieser Grundsatz darf nach unserem Dafürhalten nicht durch eine Fusion von Agenturen zweier sehr unterschiedlicher Arbeitsmarktbereiche gefährdet werden."

Historische Entwicklung

Die beiden berufen sich in ihrer Kritik der Fusionspläne auch auf die historischen Entwicklungen: "Speziell die Stadt Hof musste im Zuge der Deutschen Einheit bereits einen Verlust von mehreren Tausend Arbeitsplätzen im öffentlichen Bereich verkraften, beispielsweise bei Bahn, Post und Zoll."

Sie verfüge damit kaum noch über zentrale oberfränkische Einrichtungen. "Die daraus folgende, zunehmende Zentralität innerhalb Oberfrankens schadet unserer Meinung nach der Gesamtentwicklung unserer Region."

Gerade in Zeiten der Globalisierung sei lokale Kompetenz das Gebot der Stunde, schreiben die beiden. Und betonen ausdrücklich, dass ihre Haltung allein auf Gesichtspunkten der Praxis basiere. "Sie stellt darüber hinaus nicht unser gutes Verhältnis zur - in diesem Fall - begünstigten Stadt Bayreuth in Frage."

 

zurück zur Übersicht