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Erschienen in der Frankenpost am 19.09.2011 
 

 

Der Flughafen und die Windkraft

 

Südlich von Köditz könnten laut dem neuen Regionalplan-Entwurf Windräder entstehen. Die Anlagen dürfen aber nicht den Flughafen gefährden, sagt der Stadtrat.

 
 
Von Andrea Hofmann
Hof - Windkraftanlagen im Stadtgebiet sollen dem Flughafen nicht in die Quere kommen - in diesem Punkt sind sich die Hofer Stadträte einig. Einstimmig beschloss das Gremium eine Stellungnahme zum Regionalplan Oberfranken-Ost, der im Hinblick auf Standorte für Windenergieanlagen fortgeschrieben werden soll. Die Stadt wird der Änderung des Regionalplans nur zustimmen, wenn der Flughafen jetzt und in seiner künftigen Entwicklung davon nicht beeinträchtigt ist.

Im Detail geht es um den Höhenzug, der sich südlich von Köditz entlang der Autobahn bis Lippertsgrün erstreckt. Dieses Areal, im Entwurf Fläche 17/ Köditz-Südwest genannt, liegt teilweise auf dem Gebiet der Stadt Hof. Geht es nach dem Entwurf, spräche nichts dagegen, dort Windkraftanlagen aufzustellen.

Aber: Vom Flughafen ist in diesem Entwurf überhaupt nicht die Rede. Das bemängelte CSU-Stadtrat Jürgen Knieling. Von Flora bis Fauna sei alles berücksichtigt und geprüft - außer der Flughafen.

Luftamt soll Fläche prüfen

Auch die so genannte Weißflächen-Kartierung, also die Suche nach geeigneten Standorten nach dem Ausschlussprinzip, kam laut Stadtdirektor Franz Pischel zum Jahresbeginn zu einem anderen Ergebnis. Aus Sicht der Verwaltung lassen sich auf das gesamte Stadtgebiet Ausschlusskriterien anwenden. Zu diesen Kriterien gehören Landschaftsschutzgebiete, der Abstand zu Siedlungen und eben auch die Bauschutzbereiche rund um den Flughafen.

Die Stadt will ausschließen, dass der Flughafen womöglich in Zukunft nicht mehr ausgebaut werden könnte, wenn in der Nähe Windkraftanlagen entstehen. Deshalb soll nun das Luftamt Nordbayern als zuständige Landesluftfahrtbehörde dieses Vorranggebiet "Köditz-Südwest" genauer unter die Lupe nehmen.

"Dass dem Flugplatz etwas entgegensteht, wollen wir auf keinen Fall", sagte auch Joachim Dumann, FAB. "Ich begrüße es, dass das Luftamt eingeschaltet wird."

Geplänkel am Rande: Für seinen Zuspruch zum Flughafen musste Joachim Dumann einen Seitenhieb von Rainer Kellner einstecken. Der SPD-Stadtrat warf seinem FAB-Kollegen vor, dass sich seine Fraktion in der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung des Bauausschusses nicht so deutlich zum Flughafen bekannt habe. Dumann seinerseits ärgerte sich, dass Kellner öffentlich aus einer nichtöffentlichen Sitzung berichtet.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, seines Zeichens auch Vorsitzender des Planungsverbandes, zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber Windenergie. Der Chance, ein Bürgerwindrad zu errichten, etwa in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken

 

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