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Erschienen in der Frankenpost am 14.09.2011 

Die Kombination aus heller Unterschicht und teilweise bedruckter Glashaut davor wirkt auf den Betrachter wie eine Haut aus Kristall. Die Verantwortlichen haben an einem kleinen Probestück auch bereits die Beleuchtung getestet – und waren begeistert.

Neue Außenhaut für die Halle

 

Die Außenhaut der Freiheitshalle beginnt, sich zu schließen. Doch die hellblauen Paneele, die derzeit die Fassade zieren, sind nicht die endgültige Hülle der Halle. Die bekommt noch eine schimmernde Schicht aus Glas verpasst.

 
 
Von Christoph Plass

 

Hof - Nein, die Bauarbeiter haben sich nicht im Farbtopf vergriffen. Seit vergangener Woche setzen Bauarbeiter aus einzelnen Paneelen die Außenhaut der neuen Freiheitshalle zusammen - und die kommt irgendwie viel heller daher, als der interessierte Betrachter sie von den Muster-Beispielen des Bauherren in Erinnerung hat. "Das hat aber schon seine Richtigkeit", betont Architekt Stefan Seemüller. Die Paneele nämlich, die derzeit ihre Plätze an der Hallenwand finden, sind nur ein Part der Außenhaut: Mit gut 30 Zentimetern Abstand werden die Bauarbeiter in den kommenden Monaten siebbedruckte Glasplatten darüber montieren. Die sind teilweise dunkelblau und mit Streifen bedruckt - zusammen mit dem hellblauen Untergrund entsteht für den Betrachter ein kristalliner, dreidimensional schimmernder Effekt.

Die Elemente, die derzeit mit schweren Bolzen zwischen den Stahlträgern des Hallen-Gerüsts justiert werden, sind sogenannte Sandwich-Paneele. Auf der Innenseite bestehen sie aus anthrazitfarbenem Blech, die Außenschicht ist das bekannte hellblaue Stahlblech. "Die Paneele bilden die innere Ebene der Außenhülle, sie sind unter anderem auch für die Wärmedämmung zuständig", erklärt Architekt Seemüller.

Jene Paneele sollen, wenn sie in sechs bis acht Wochen vollständig angebracht sind, eine komplett geschlossene Schicht bilden, dazu werden sie von außen und innen verklebt. Die Innenseite der Außenhülle hat mehrere Aufgaben: "Zum einen erfüllt sie natürlich die sogenannte Blackbox-Funktion - man kann die Halle komplett verdunkeln", sagt Seemüller. Zum anderen beeinflusst die Anordnung von Paneelen und Stahlträgern maßgeblich den Schall in der Halle: "Alles ist in dreieckigen Formen angeordnet, für den Betrachter wirkt das wie die Seiten eines Kristalls", erklärt der Architekt.

Von der Innen- zur Außenseite der Hülle: Aus der derzeit im Entstehen begriffenen Paneel-Schicht ragen bereits kleine Runde Stifte hervor. Auf diesen Distanzhaltern werden bald die Glasplatten fußen, in genau 34 Zentimetern Abstand von der Grund-Fassade. Exakt 2501 Quadratmeter Glas verbauen die Verantwortlichen.

Das Glas ist ein ganz besonderes: Zum einen ist es arm an Eisenoxid - das verhindert, dass sich das Sonnenlicht darin spiegelt und sich dadurch für den Betrachter die Farbe der Halle verfälscht. Zum anderen ist das Glas bedruckt: Auf der sieb-artigen dunkelblauen Grundfläche ziehen sich kleine längliche Streifen horizontal über die gesamte Fläche. "An der Größe und Anordnung der Streifen haben wir monatelang herumgetüftelt", erklärt Seemüller.

Unter anderem in den vergangenen Wochen habe es mehrere Termine mit dem Bauherrn - der Stadt Hof - gegeben, um der Außenhaut den letzten Schliff zu geben. Denn die Verantwortlichen wollen einen besonderen Effekt erzielen mit dem besonderen Bedrucken: "Die Glasschicht ist teilweise durchsichtig und teilweise dunkelblau: In Verbindung mit der darunter liegenden dunkelblauen Schicht soll ein kristalliner Effekt entstehen, auch bei Beleuchtung."

Im Moment laufen die Arbeiten an der inneren Schicht der Außenhaut. "An der Seite hin zur Kulmbacher Straße sind wir schon recht weit, auch hin zur Ernst-Reuter-Straße ist schon viel passiert", sagt Seemüller. In den nächsten Wochen richten die Arbeiter ihr Augenmerk also auf die Seiten hin zum Festplatz und zur Nailaer Straße. Ende Oktober, Anfang November sollen die Glas-Arbeiten beginnen. Je nachdem, wie schnell dann der Winter Einzug hält auf der Baustelle, können sich die Arbeiten entsprechend lange hinziehen: "Wenn gewisse Temperaturen unterschritten werden, halten die Vakuum-Sauger nicht mehr", erklärt der Architekt. Da jene Arbeiten also stark von der Witterung abhängig sind, ist im Bauplan an dieser Stelle eine Verzögerung von bis zu drei Monaten eingeplant. Doch auch die innere Hülle, die im Moment schon hellblaue Leichtigkeit verbreitet, ist so ausgelegt, dem Winter standzuhalten.

 

Alles hellblau, oder  was? Seit vergangener Woche bringen Bauarbeiter die Paneele der Außenhülle an der Fassade der Freiheitshalle an. Darüber kommt später noch eine Glasschicht, die dem Gebäude einen kristallinen Effekt verleiht

 

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