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Erschienen in der Frankenpost am 27.01.2011 

Harald Fichtner

Flurschaden der Münchner Vertreter

 
Hof - Scharf kritisiert der Hofer Oberbürgermeister Harald Fichtner, CSU, das Gutachten des bayerischen Zukunftsrates. In einem Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer schreibt Fichtner, nachdem er das Papier gelesen habe, fürchte er, dass die Errungenschaften der vergangenen Jahr durch einige rein betriebswirtschaftlich orientierte Empfehlungen mit einem Handstreich weggewischt werden. "Als Oberfranken äußern wir aber erhebliche Zweifel, ob ein Gremium wie der Zukunftsrat, welches in der Hauptsache mit Münchner Vertretern besetzt und mehrheitlich betriebswirtschaftlich geprägt ist, die Legitimation erhalten sollte, Empfehlungen für ganz Bayern auszusprechen", schreibt der Hofer Oberbürgermeister. Und weiter: "Der allein durch die einseitige Zusammensetzung des Kreises entstandene Flurschaden dürfte in der Öffentlichkeit nur sehr schwierig zu beheben sein."

Der Strukturwandel

Fichtner, der auch Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost ist, appelliert an Seehofer, weiterhin am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse für ganz Bayern festzuhalten und diese "Zielsetzung sowohl durch konsequente Bereitstellung der dafür notwendigen Haushaltsmittel als auch durch entsprechende rechtliche Vorgaben der Landesplanung" zu untermauern. Sowohl die Stadt Hof als auch der Planungsverband Oberfranken-Ost hofften, den "weiterhin stattfindenden Prozess des Strukturwandels" gemeinsam mit der Staatsregierung bewältigen zu können.

Richtung Sachsen

Was die Empfehlungen des Zukunftsrates angeht, Hochfranken möge sich Richtung Sachsen orientieren, stellt Fichtner einiges klar: "Über Netzwerke wie die Euregio Egrensis oder auch das Bayerisch-Sächsische Städtenetz" pflege die Stadt Hof bereits seit Langem beste Kontakte zu den Nachbarn in Sachsen, Thüringen und Böhmen. "Wir sind stolz darauf, dass sich in unserem gemeinsamen Raum im Herzen Europas eine zusammenwachsende Region gefunden hat, die im Gegensatz zu ihrer Historie kaum noch Grenzen kennt und die sich ihrer Stärke, Vielfalt und ihres Lebenswertes auch ohne die Bezugnahme auf Metropolen bewusst ist", schreibt der Hofer Oberbürgermeister zum Schluss seines Briefes.


 

 

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