Hof -
Scharf kritisiert der Hofer Oberbürgermeister Harald Fichtner, CSU,
das Gutachten des bayerischen Zukunftsrates. In einem Brief an den
bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer
schreibt Fichtner, nachdem er das Papier gelesen habe, fürchte er,
dass die Errungenschaften der vergangenen Jahr durch einige rein
betriebswirtschaftlich orientierte Empfehlungen mit einem
Handstreich weggewischt werden. "Als Oberfranken äußern wir aber
erhebliche Zweifel, ob ein Gremium wie der Zukunftsrat, welches in
der Hauptsache mit Münchner Vertretern besetzt und mehrheitlich
betriebswirtschaftlich geprägt ist, die Legitimation erhalten
sollte, Empfehlungen für ganz Bayern auszusprechen", schreibt der
Hofer Oberbürgermeister. Und weiter: "Der allein durch die
einseitige Zusammensetzung des Kreises entstandene Flurschaden
dürfte in der Öffentlichkeit nur sehr schwierig zu beheben sein."
Der Strukturwandel
Fichtner, der auch Vorsitzender des Regionalen
Planungsverbandes Oberfranken-Ost ist, appelliert an Seehofer,
weiterhin am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse für ganz Bayern
festzuhalten und diese "Zielsetzung sowohl durch konsequente
Bereitstellung der dafür notwendigen Haushaltsmittel als auch durch
entsprechende rechtliche Vorgaben der Landesplanung" zu untermauern.
Sowohl die Stadt Hof als auch der Planungsverband Oberfranken-Ost
hofften, den "weiterhin stattfindenden Prozess des Strukturwandels"
gemeinsam mit der Staatsregierung bewältigen zu können.
Richtung Sachsen
Was die Empfehlungen des Zukunftsrates angeht,
Hochfranken möge sich Richtung Sachsen orientieren, stellt Fichtner
einiges klar: "Über Netzwerke wie die Euregio Egrensis oder auch das
Bayerisch-Sächsische Städtenetz" pflege die Stadt Hof bereits seit
Langem beste Kontakte zu den Nachbarn in Sachsen, Thüringen und
Böhmen. "Wir sind stolz darauf, dass sich in unserem gemeinsamen
Raum im Herzen Europas eine zusammenwachsende Region gefunden hat,
die im Gegensatz zu ihrer Historie kaum noch Grenzen kennt und die
sich ihrer Stärke, Vielfalt und ihres Lebenswertes auch ohne die
Bezugnahme auf Metropolen bewusst ist", schreibt der Hofer
Oberbürgermeister zum Schluss seines Briefes.
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