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Erschienen in der Frankenpost am 26.08.2011 

An und in der Freiheitshalle geht es weiter plangemäß voran. Foto: Spörl

Nichts zu rütteln an der Gesamtsumme

 

Bei manchem Gewerk für die neue Freiheitshalle kommt es zu Mehrkosten. Außerdem müssen Stadt und Architekten in zwei aktuellen Fällen Arbeiten erneut ausschreiben.

 
 
Von Jan Fischer

 

Hof - Der Bauausschuss des Stadtrats hat in seiner jüngsten Sitzung drei weitere Aufträge für den Bau der Freiheitshalle vergeben. Sie haben insgesamt einen Wert von rund 900 000 Euro. Alle drei Gewerke haben aber einen Makel - entweder kam es zu einer Kostensteigerung, oder es handelte sich bereits um die zweite Ausschreibung für dieselben Arbeiten.

Glasbrüstungen und Geländer

Diese Schlosserarbeiten schrieb die Stadt - wie die meisten anderen Arbeiten im Rahmen des Hallenbaus - europaweit aus. Zwölf Firmen forderten die Unterlagen an, zum Submissionstermin lagen drei Angebote vor. Das günstigste Angebot gab die Firma Matthias Löhner aus Naila ab. Ihre Schlosser werden nun die Glasbrüstungen und Geländer montieren. Der Preis: 329 145 Euro.

Stadtdirektor Franz Pischel wies vor der Vergabe darauf hin, dass die Stadt in Abstimmung mit der Architekten-Gemeinschaft Seemüller, Stiefler und Seiler die Ausschreibung zunächst aufgehoben hatte. Denn das günstigste Angebot war nach Meinung der Verantwortlichen zu hoch - zumindest lag es noch deutlich über der Kostenschätzung für das Gewerk. Die zweite Ausschreibung ergab hier zumindest eine leichte Verbesserung - der Preis ist nun um 19 000 Euro geringer als nach dem ersten Anlauf.

Nichtsdestotrotz bleibt es dabei, dass die Glasbrüstungen und Geländer teurer kommen als gedacht. Um rund 75 000 Euro übersteigen die Kosten die aktuelle Schätzung - die Kämmerei hat Mehrausgaben in dieser Position von rund 30 Prozent errechnet. Wie Pischel erläuterte, ist die Baubranche momentan gut ausgelastet - das drückt die Preise in vielen Ausschreibungen nach oben. Die gute Nachricht für die Stadt: An der Gesamtsumme für das Freiheitshallen-Projekt - mehr als 31 Millionen Euro - ändert sich dadurch nichts.

Statik der Tribünen

14 Schwingungs-Tilgersysteme standen zur Vergabe an. Diese Elemente tragen zur Stabilität der neuen Tribüne in der Halle bei. Sie gleichen die Schwingungen aus, die entstehen, wenn Tausende Besucher die Tribüne benutzen und etwa bei einem Rockkonzert darauf herumspringen. Die Systeme verhindern den Einsturz der Tribüne.

Acht Firmen haben Interesse an der beschränkten Ausschreibung gezeigt. Nur zwei von ihnen gaben ein Angebot ab - und wiederum eines davon fiel aus formalen Gründen aus der Wertung. Somit blieb nur ein Unternehmen übrig, das denn auch den Zuschlag erhielt. Die Firma Stahlbau Perthel aus Bad Lobenstein wird die Fertigung, Lieferung und Montage der Schwingungs-Tilungssysteme übernehmen. Dafür wird sie 195 081 Euro in Rechnung stellen.

Das Problem hier: Die Kosten für die statisch wichtigen Teile standen nicht in der Kostenrechnung der Architekten-Gemeinschaft vom Februar. Doch auch in diesem Fall kommt die Stadt mit einem blauen Auge davon: Am Gesamtbudget rüttelt dieses Zusatzprojekt nicht.

Flachdacharbeiten

Mit diesem Gewerk hatte sich der Stadtrat bereits in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause befasst. Die Arbeiten für die Flachdach-Abdichtung gingen dabei an die Firma Ditech aus Erfurt zum Preis von 405 265 Euro.

Doch wie der Stadtdirektor erläuterte, war es notwendig, die Wertungsphase der Ausschreibung zu verlängern. Deshalb verschob sich - wenn auch gegen den Willen der Firma Ditech - die Frist für den endgültigen Zuschlag nach hinten. Und so hob die Stadt nach Rücksprache mit der Regierung von Oberfranken die Ausschreibung auf; nun sollte es zu einer freihändigen Vergabe kommen. Diese leitete die Architekten-Gemeinschaft um Stefan Seemüller in die Wege. Das Ergebnis: Nun hatte die Firma Pampel Dachbau aus Zwickau die Nase vorn; mit 387 080 Euro gab sie das günstige Angebot ab. Die Firma Ditech, die diesmal 437 278 Euro für die Arbeiten errechnet hatte, fiel auf Platz zwei zurück.

Immerhin: Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung. Die Auftragssumme bewegt sich im Rahmen der Kostenschätzung.

 

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