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Erschienen in der Frankenpost am 29.07.2011 

Die Grundmauern in der Jakob-Schlemmer-Straße stehen schon. Foto: Spörl

Finanzierung für Reha-Zentrum fast komplett

 

Der Neubau des "Licht-Hofs" wächst. Das Bfz investiert 2,8 Millionen Euro. Zuschüsse dafür fließen aus drei Quellen.

 
Hof - Der zweite von drei Förderbescheiden für das Projekt "Licht-Hof" ist im Beruflichen Fortbildungszentrum (Bfz) in Hof eingetroffen. Das bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gibt einen Zuschuss von 480 000 Euro. Vorher hatte bereits die bayerische Landesstiftung in einem von Ministerpräsident Horst Seehofer unterschriebenen Papier Fördermittel in Höhe von 350 000 Euro zugesagt. Die dritte Quelle für Zuschüsse soll die Oberfrankenstiftung sein - die Nachricht aus Bayreuth steht derzeit noch aus.

18 Apartmentplätze

Zum Hintergrund: Die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (Gfi) unter dem Dach des Bfz baut seit Mitte Juni ein Rehabilitationszentrum für psychisch kranke und behinderte Menschen. Dabei handelt es sich um einen Neubau in der Jakob-Schlemmer-Straße in Hof; darin sollen unter anderem 18 Apartmentplätze entstehen. Diese Einrichtung, die laut den Initiatoren oberfrankenweit einmalig ist, lässt sich das Bfz 2,8 Millionen Euro kosten. Mittlerweile stehen die Grundmauern des Gebäudes. Es entstehen Praxisräume und Trainings-Abteilungen für den kaufmännischen und gewerblichen Bereich.

Fit für die Berufswelt

Das Reha-Zentrum ist auf eine ganzheitliche medizinische Betreuung ausgerichtet. Das heißt: Ein Betreuungsteam bietet unter ärztlicher Leitung medizinische Reha-Leistungen wie Physiotherapie, Sport- und Ergotherapie an. Zusätzlich leitet ein Team von Ausbildern die psychisch Kranken an, die nach einem Klinikaufenthalt in den "Licht-Hof" kommen. Ziel ist es, die Patienten auf die Rückkehr in die Berufswelt vorzubereiten. Eine intensive Betreuung von bis zu 20 Menschen soll dabei möglich sein.

Zum aktuellen 480 000-Euro-Zuschuss teilt Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer mit: "Menschen mit Behinderung sollen in allen Lebensbereichen ,mittendrin statt nur dabei' sein." Dazu gehöre, ihnen Chancen zu geben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Im Mai hatte Ministerpräsident Seehofer das Hofer Projekt während seines Hochfranken-Besuchs gelobt. Bayern solle nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch ein Musterland im Sozialen. Deshalb bedauere er es, dass Menschen, die Maschinen bedienen, mehr Achtung erhielten als jene, die sich um Mitmenschen kümmerten. red

Großes Unternehmen
Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in Oberfranken mehr als 60 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Berufliche Fortbildungszentrum (Bfz) beschäftigt derzeit zwischen Forchheim und Selb 450 fest angestellte Mitarbeiter, hinzu kommen 670 Freiberufler und 870 Zeitarbeiter.
 

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