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Erschienen in der Frankenpost am 19.07.2011 
 

 

Hof wehrt sich gegen Fusionspläne

 
Hof - Der Hofer Stadtrat hat eine Resolution verabschiedet. Darin wendet sich das Gremium nachdrücklich gegen eine Zusammenlegung der Arbeitsagenturen Hof und Bayreuth.

SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt brachte das Thema in der Fragestunde zur Sprache. Dabei regte er die Resolution an. OB Dr. Harald Fichtner verlas daraufhin seine Pressemitteilung vom Donnerstag. Diese übernahm der Stadtrat spontan als Resolutionstext; gegen die Formulierung gab es keine Gegenstimmen. Gudrun Bruns, Vorsitzende der FAB-Fraktion, betonte: "Wenn es zu einer Zusammenlegung kommt, dann ja wohl in Hof." Der Rathauschef pflichtete Bruns grundsätzlich bei, gab aber zu bedenken: "Man muss mit etwas Diplomatie handeln und sollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen." Jan Fischer

 

Die Resolution im Wortlaut:

"Der Oberbürgermeister und der Stadtrat fordern mit Nachdruck, sowohl Arbeitsplätze als auch die Agentur für Arbeit in Hof selbst zu erhalten. Wir brauchen alles, aber keinen oberfränkischen Zentralismus. Die Agentur für Arbeit und ihre Arbeitsplätze müssen vollständig in Hof erhalten bleiben. Hof hat über Jahre hinweg schwere Verluste bei den Behördenverlagerungen von Zoll, Bahn und Post erlitten, die nur schwer und langwierig zu kompensieren waren. In jüngerer Zeit hat der Freistaat Bayern durch die Ansiedlung des Landesamtes für Umwelt und der staatlichen Finanzkasse gezeigt, was tatsächlich der richtige Weg in der Strukturpolitik ist. Auch wir selbst haben mit der Einrichtung des Sitzes der Sparkasse Hochfranken in Selb deutlich gemacht, dass dezentrale Lösungen in manchen Fällen Vorteile mit sich bringen können. Im Hinblick auf die Überlegungen der Bundesagentur für Arbeit ist durchaus nachvollziehbar, dass man in Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit mittelfristig auch weniger Vermittler benötigt. Eine langfristige Verlagerung der übergeordneten Zuständigkeit in die Stadt Bayreuth macht in unserer Region aber keinen Sinn - wir brauchen weiterhin die lokale Kompetenz auf dem anspruchsvollen Arbeitsmarkt in der Region Hof/Wunsiedel.

Zudem: Die Stadt Hof befindet sich durch ihre jahrzehntelange Lage am Eisernen Vorhang und ihre bestehende Grenzlage zu Höchstfördergebieten weiterhin in einer Sondersituation. Auf diese Situation sollte nicht nur der bayerische Staat, sondern sollten auch Bundesbehörden Rücksicht nehmen und so ihrer Verantwortung für die Entwicklung der Regionen gerecht werden.

In Hof sind die Arbeitsplätze der Agentur für Arbeit weiterhin wichtiger als in Städten, in denen bereits Tausende Menschen in Behörden Beschäftigung finden."

 

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