Hof -
Das Thema Umgehungstraße hat der Hofer Stadtrat noch in
seltener Einigkeit behandelt - ein paar Misstöne haben sich aber
dennoch ins allgemeine Lob geschlichen. Die SPD-Fraktion warf einer
CSU-Stadträtin vor, im Vorfeld der Beratungen mit Unterlagen für die
nicht-öffentliche Sitzung "hausieren gegangen" zu sein. Andrea
Hering (SPD) sah darin "einen Verstoß gegen den Eid, den alle
Stadträte zu Beginn ihrer Amtszeit leisten".
CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer sah dies
keineswegs gegeben. Zwar habe sich die Ortsvereinsvorsitzende seiner
Partei mit Bürgern aus Haidt und Leimitz getroffen - und zwar vor
der Bauausschuss-Sitzung am vergangenen Dienstag, in deren
nicht-öffentlichen Teil die Umgehungsstraße behandelt wurde. Dabei
sei es aber darum gegangen, die Ansichten der Bürger zu erfahren.
Vor diesen Gesprächen habe sich die betreffende Stadträtin im Hofer
Bauamt noch einmal die Situation erklären lassen, um die
Hintergründe zu verstehen. Aus diesen Gesprächen habe sie zitiert -
und nicht aus vertraulichen Unterlagen. Fleischer fand, dies sei
keine Frage von öffentlich oder nicht. "Wir nennen's bürgernah".
Dr. Harald Fichtner habe in der Vergangenheit
immer streng reagiert, wenn ein Stadtrat gegen das Gebot der
Verschwiegenheit verstoßen hatte, erinnerten die SPD-Stadträte. Doch
solange die Partei nicht "Ross und Reiter" nenne, könne er nicht
tätig werden, betonte der Oberbürgermeister. Die SPD will sich
weitere Schritte vorbehalten. -rai |