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Erschienen in der Frankenpost am 30.06.2011 
 

 

Finanzamt macht Kasse

 

Das Staatsministerium legt am Standort Hof vier Finanzkassen zusammen. Die um 18,5 Stellen aufgestockte Abteilung soll zu mehr Effektivität der Behörde führen.

 
Hof - Hof wird davon profitieren, dass das bayerische Finanzministerium die bisher 79 Finanzkassen an den Finanzämtern im Freistaat an 19 Standorten zusammenlegt. Die Finanzkasse in der Saalestadt übernimmt laut einer Pressemitteilung des Ministeriums die Aufgaben der Kassen an den Ämtern Bayreuth, Kulmbach und Wunsiedel. 18,5 neue Stellen sollen demnach bis 2012 in Hof besetzt werden.

Hintergrund dieser Umschichtung ist ein Bericht des Obersten Rechnungshofes von 2008. Ihm zufolge arbeiteten die Finanzkassen zum einen nicht effektiv, zum anderen sank die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren signifikant. Der Vorschlag des Rechnungshofes an das Ministerium lautete, kurzfristig 165 Stellen einzusparen. Mit der Zentralisierung der Kassen hatte sich bereits eine Arbeitsgruppe befasst. Der Rechnungshof nahm den dabei gemachten Vorschlag auf, die teils sehr kleinen Abteilungen zugunsten zentraler Kassen aufzulösen.

Bisher zehn Stellen

58 Kassen hatten weniger als zehn Vollzeitkräfte, zwölf davon sogar weniger als fünf. Über die Finanzkassen läuft der gesamte Zahlungsverkehr der Finanzämter. Die Mitarbeiter verbuchen die Nachzahlungen, zahlen Rückerstattungen aus und kontrollieren sämtliche Steuerzahlungen. Immer mehr Bürger und Firmen zahlen ihre Steuern per Lastschrifteinzug oder online. Manuelle Buchungen werden immer mehr zur Ausnahme, nach Angaben des Rechnungshofes sank ihre Zahl zwischen 2001 und 2008 um 26 Prozent.

Hof, wo aktuell zehn Mitarbeiter eingesetzt sind, wird nun entsprechend des größeren Zuständigkeitsgebietes aufgestockt. Laut des Ministeriumssprechers Horst Wolf sollen die 18,5 neuen Stellen entweder durch das Personal aus Bayreuth, Kulmbach und Wunsiedel oder von anderen Beschäftigten aus Finanzämtern besetzt werden, die sich nun nach Hof versetzen lassen können. Zurzeit arbeiten im Finanzamt der Saalestadt nach Angaben der stellvertretenden Leiterin Bettina Drechsel 177 Mitarbeiter, zudem sitzen 48 Anwärter an den Schreibtischen. An den Außenstellen Münchberg und Naila sind derzeit 20 beziehungsweise 25 Mitarbeiter eingesetzt.

Dass die Wahl des Ministeriums auf die Saalestadt fiel, ist Finanzminister Georg Fahrenschon zufolge zum einen auf günstige und geeignete Räume zurückzuführen. Eine wesentliche Rolle hätte aber auch die Bundeswehrreform gespielt, wegen der einigen Standorten im Freistaat das Aus droht. Da bislang aber nicht feststeht, wo die Soldaten ihre Zelte abbrechen, habe man mit der Zentralisierung in Oberfranken begonnen, wo es nur noch einen Standort gibt: Hof. In anderen Bezirken, in denen mehrere Standorte existieren, wartet das Ministerium noch ab.

 

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