Appelle gehen nach Bayreuth
OB und Stadträte hoffen, dass auch für die höheren Kosten Fördermittel fließen. Die Fraktionschefs gehen davon aus, dass das Teer-Problem in Hof noch öfter auftauchen wird.
Für Dr. Jürgen Adelt, Fraktionschef der SPD, sind noch einige Fragen offen in Bezug auf die teergetränkte Schotterschicht: "Warum konnte man das nicht erkennen? Was kann man tun, um so etwas in Zukunft zu vermeiden?" Dazu müssten die Baufachleute aus der Stadtverwaltung Auskunft geben. Aber: "Die Antworten sind sie uns noch schuldig."
Der SPD-Sprecher zeigt sich froh darüber, dass die Kostenschätzung für die Hans-Böckler- und Wunsiedler Straße - plus dem Neubau der Zufahrt zum Güterverkehrszentrum - etwas höher ausfiel. "Das ist nach den bisherigen Erfahrungen mit Kostenerhöhungen wie etwa bei der Freiheitshalle nicht verkehrt." Zumal dann, meint Adelt, wenn ohnehin Fördermittel für das Gesamtprojekt bereitstehen.
Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer rät dazu, in Zukunft in die Kalkulation solcher Projekte "ein gewisses Maß an Sicherheit" einzubauen. An bestimmten Stellen im Stadtgebiet sei wohl mit kontaminiertem Material zu rechnen. Insofern sei die Kostenschätzung, die deutlich über dem tatsächlichen Auftragswert lag, richtig gewesen.
Tiefere Probebohrungen hält Fleischer nicht für umsetzbar. "Die funktionieren nur, wenn man gleich belastete Stellen trifft." Es wisse eben niemand, was sich im Untergrund einer Straße befinde.
Nach Meinung von Gudrun Bruns (FAB) können Teer-Altlasten in Hof noch öfter zum Vorschein kommen. Es sei anzunehmen, dass die komplette Hans-Böckler- und Wunsiedler Straße mit Teer belastet sei. Das sei aber im Rathaus bekannt, weiß sie. Bruns befürchtet daher auch Kostensteigerungen bei weiteren Straßenbau-Projekten. In diesem Fall könne das belastete Material noch behandelt und wieder eingebaut werden. "Wenn's auf den Sondermüll kommt, wird's richtig teuer." J. F.