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Erschienen in der Frankenpost am 13.05.2011 
 

 

Kanalreinigung: Stadt Hof entzieht Firma den Auftrag

 

Nun übernimmt doch ein anderes Unternehmen die Kanalreinigung in Hof. Dem Betrieb, der zunächst den Zuschlag erhalten hat, fehlen technische Voraussetzungen.

 
Hof - Der Jahresauftrag für die Kanalreinigung in der Stadt Hof geht an den Zweitplatzierten der Ausschreibung. Die Arbeiten übernimmt die Firma Willy Böhme aus Rehau zum Preis von 83 657 Euro. Das war Thema im Bauausschuss des Stadtrats.

Die Vorgeschichte: Die Räte hatten im April die Kanalreinigung für 2011 an die Firma KSC aus Schleiz vergeben. Deren Angebot von 80 208 Euro war das wirtschaftlichste. In einem Gespräch zwischen Stadt und KSC stellte sich jedoch heraus, dass der Firma eine wesentliche technische Voraussetzung fehlt: Es sollte ein Fahrzeug aus den frühen 90er-Jahren zum Einsatz kommen. In der Ausschreibung waren solche Fahrzeuge aber ausgeschlossen; sie erfüllen nicht die Mindestforderungen an Umwelt- und Immissionsschutz.

Das führte zu einem Problem, das Stadtdirektor Franz Pischel nun dem Bauausschuss schilderte: Hätte die Firma nun tatsächlich die Arbeiten mit dem veralteten Fahrzeug ausgeführt, widerspräche der Einsatz den Vergaberichtlinien. Andere Bewerber hätten Klage erheben können.

Der Stadt blieb nichts anderes übrig, als der Firma KSC den Auftrag zu entziehen. Denn das Schleizer Unternehmen teilte mit, dass kein Reinigungsfahrzeug mit den benötigten Kriterien zur Verfügung stehe. Somit könne man die Leistung nicht erbringen.

Nutznießer ist die Rehauer Firma Willy Böhme, die in den vergangenen Jahren bereits des Öfteren die Kanalreinigung in Hof übernommen hatte. Sie erhielt den Auftrag direkt vom Oberbürgermeister. Aufgrund der Dringlichkeit der Vergabe konnte die Stadt nicht mehr bis zur nächsten Bauausschuss-Sitzung warten; in solchen Fällen entscheidet der Oberbürgermeister.

Auf der aktualisierten Rangliste nach der Ausschreibung befinden sich nunmehr nur noch sechs Firmen. Das Angebot aus Rehau war mit Abstand das günstigste. Der Letztplatzierte der Rangliste hatte ein Angebot zum Preis von 163 922 Euro - also etwa das Doppelte - vorgelegt.

 

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