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Erschienen in der Frankenpost am 20.01.2011 
 

Alles belegt

 
Die richtige Logistik ist alles, wenn es um die Einteilung der Stunden in den Hofer Sportstätten geht. Denn obwohl Plätze und Hallen zahlreich sind, drängen sich überall die Aktiven.

Von Christoph Plass

Hof - Die Hofer sind richtige Sportskanonen. Zumindest, was die reine Masse betrifft: 53 Sportvereine tummeln sich im Stadtgebiet, 13 000 Hofer sind mindestens zahlende Mitglieder in den Vereinigungen und genau 134 Sportstätten zwischen Moschendorf und Unterkotzau warten auf Benutzung. Hof ist eine Sportstadt, das sagen die Zahlen genauso wie die Aktiven. Hinter dem laufenden Betrieb stecken nicht nur eine ganze Menge finanzielle Berechnungen - um die es in den vergangenen Wochen wiederholt ging in den Gremien der Stadt und des Regierungsbezirks -, sondern auch eine umfangreiche Logistik.

"Die meisten Sportstätten sind die ganze Woche lang von morgens bis abends belegt", sagt Peter Hetz, Leiter des Fachbereichs Schulen und Sport bei der Stadt Hof. Bei seinen Mitarbeitern und ihm laufen alle Fäden zusammen, was die Organisation von Trainingseinheiten und Wettkämpfen betrifft. Aus langjähriger Erfahrung weiß er: "Sportstätten kann man eigentlich nie genug haben." Und untermauert's mit blanken Zahlen: Genau 35 030 Trainingsstunden haben die Übungsleiter der Vereine im Jahr 2009 in Hof abgehalten, oft genug sind die Hallen und Plätze mehrfach belegt. Viele Vereine würden sich noch umfangreichere Trainingszeiten wünschen.

Einen Großteil der tatsächlichen Stunden bestreiten die gut 3800 Kinder und Jugendlichen, die in den Vereinsregistern eingetragen sind: "Mehr als 80 Prozent der Übungsleiterstunden sind Jugend-Trainings", sagt Sportamts-Mitarbeiterin Andrea Souczek. Hier zeige sich die Konstanz der Arbeit auf dem Rasen oder am Reck: Im Vergleich zum Bevölkerungsrückgang in der Stadt und zum allgemeinen Schrumpfen der Vereine nämlich hat sich die Zahl der jugendlichen Mitglieder vergleichsweise gut gehalten. "Wir hatten da keine großen Abbrüche in den vergangenen Jahren."

Viele Jugendliche aktiv

Andrea Souczek und Michael Strobel vom Fachbereich Schulen und Sport sind die Ansprechpartner für die Vereine, wenn es um die Belegungen der Hallen, Plätze und der anderen Einrichtungen geht. Und so, wie ein Schuldirektor Stundenpläne für seine Schüler strickt, basteln die beiden an den Belegungsplänen der städtischen Anlagen.

Auf denen geht es mitunter ziemlich eng zu: "Das Schwimmbad am Rosenbühl ist wochentags von morgens um 8 bis abends um 21 Uhr voll belegt", sagt Michael Strobel. Durch die Schließung des Diakonie-Bads am Südring vor einiger Zeit und des Selbitzer Hallenbads kürzlich bekommt die Stadt sogar noch mehr Anfragen. "Wir mussten schon einige abweisen", sagt Souczek.

Ähnlich dicht geht es beispielsweise im einzigen Leichtathletik-Stadion der Stadt an der Ossecker Straße zu: "Im Sommer trainieren an einem normalen Vormittag sieben Schulklassen gleichzeitig", sagt Michael Strobel. Am Nachmittag und Abend dann ziehen die Vereine ein ins Stadion: "Zwischen Ostern und den Sommerferien ist die Anlage am heißesten begehrt", erklärt er. Denn das Stadion ist die einzige Einrichtung ihrer Art im weiten Umkreis: "Die nächsten wettkampftauglichen 400-Meter-Bahnen sind in Naila und Wunsiedel", sagt Michael Strobel. Auf dem Belegungsplan stehen zudem im Sommer regelmäßige Sportfeste, Meisterschaften oder auch Konzerte.

Alle Anlagen bedürfen zudem einer aufwendigen Pflege: "Wir haben einen Platzwart, der sich nur ums Ossecker Stadion kümmert, zwei weitere sind für den Rest der städtischen Sportstätten zuständig", berichtet Fachbereichsleiter Peter Hetz. Denn vom Vertikutieren der Fußball-Rasen bis zur Reinigung des Schwimmbeckens am Rosenbühl ist professionelle Arbeit gefragt. "Auch der städtische Bauhof übernimmt viele der Arbeiten", sagt Peter Hetz. Dazu gehört auch das Mähen der vereinseigenen Fußballplätze - "das nimmt den Vereinen viel Arbeit ab", betont Hetz.

In den Zweiklang zwischen Stadt und Sportvereinen mischt sich immer auch noch ein dritter Ton: der des Hofer Sportverbands. Dessen wichtigste Aufgabe ist es - nach der Hilfe bei Finanzierungsfragen - zwischen Stadt und Vereinen zu vermitteln, um gemeinsame Ziele angehen zu können. Bei der Ausrichtung von überregionalen Sportveranstaltungen oder bei der Abnahme der Sportabzeichen beispielsweise bringt immer auch der Sportverband seine Meinung mit ein - meistens durch sein Stimmrecht im Sportbeirat der Stadt. Peter Hetz: "Zwischen allen Beteiligten braucht es immer gute Absprachen."

Sportstätten im Stadtgebiet
 

Ganze 134 Sportstätten, städtische wie vereinseigene oder private Anlagen, laden in Hof zur körperlichen Betätigung ein:

Zwei Hallenbäder, ein Freibad, zwölf Saunen, ein Leichtathletikstadion (Ossecker Straße), ein Fußballstadion mit vier Spielfeldern (Grüne Au), neun städtische und zwölf vereinseigene Sportplätze (Fußball), zwölf städtische Freisportanlagen mit Allwetterplätzen und fünf vereinseigene, zwei Indoor-Soccer-Plätze, zwei Dreifach-Turnhallen, zwei Zweifach-Turnhallen, elf städtische Normalturnhallen, sechs vereinseigene Normalturnhallen, ein Landesleistungszentrum Turnen (am Rosenbühl), zwei Gymnastikräume, fünf Kraftsporträume, zwei Reitanlagen mit Reithallen, vier Tennisanlagen mit insgesamt 24 Spielfeldern, ein Beach-Tennisplatz (TSV Hof), zwei Tennishallen mit vier Spielfeldern, fünf Squash-Boxen, fünf Badmintonfelder, drei Faustballfelder, fünf Beachvolleyball-Felder, drei Bootshäuser, vier Kegelanlagen, neun Schießanlagen, eine Kunsteisbahn (Eisteich), eine Skaterbahn und eine Skaterhalle (Schleizer Straße), eine Kletterwand und ein Kletterpark (Sportpark Untreusee) sowie ein DFB-Minispielfeld mit Kunstrasen (Schleizer Straße).

 

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