Die richtige Logistik ist
alles, wenn es um die Einteilung der Stunden in den Hofer
Sportstätten geht. Denn obwohl Plätze und Hallen zahlreich sind,
drängen sich überall die Aktiven.
Von Christoph Plass
Hof - Die
Hofer sind richtige Sportskanonen. Zumindest, was die reine Masse
betrifft: 53 Sportvereine tummeln sich im Stadtgebiet, 13 000 Hofer
sind mindestens zahlende Mitglieder in den Vereinigungen und genau
134 Sportstätten zwischen Moschendorf und Unterkotzau warten auf
Benutzung. Hof ist eine Sportstadt, das sagen die Zahlen genauso wie
die Aktiven. Hinter dem laufenden Betrieb stecken nicht nur eine
ganze Menge finanzielle Berechnungen - um die es in den vergangenen
Wochen wiederholt ging in den Gremien der Stadt und des
Regierungsbezirks -, sondern auch eine umfangreiche Logistik.
"Die meisten Sportstätten sind die ganze Woche lang von morgens
bis abends belegt", sagt Peter Hetz, Leiter des Fachbereichs Schulen
und Sport bei der Stadt Hof. Bei seinen Mitarbeitern und ihm laufen
alle Fäden zusammen, was die Organisation von Trainingseinheiten und
Wettkämpfen betrifft. Aus langjähriger Erfahrung weiß er:
"Sportstätten kann man eigentlich nie genug haben." Und
untermauert's mit blanken Zahlen: Genau 35 030 Trainingsstunden
haben die Übungsleiter der Vereine im Jahr 2009 in Hof abgehalten,
oft genug sind die Hallen und Plätze mehrfach belegt. Viele Vereine
würden sich noch umfangreichere Trainingszeiten wünschen.
Einen Großteil der tatsächlichen Stunden bestreiten die gut 3800
Kinder und Jugendlichen, die in den Vereinsregistern eingetragen
sind: "Mehr als 80 Prozent der Übungsleiterstunden sind
Jugend-Trainings", sagt Sportamts-Mitarbeiterin Andrea Souczek. Hier
zeige sich die Konstanz der Arbeit auf dem Rasen oder am Reck: Im
Vergleich zum Bevölkerungsrückgang in der Stadt und zum allgemeinen
Schrumpfen der Vereine nämlich hat sich die Zahl der jugendlichen
Mitglieder vergleichsweise gut gehalten. "Wir hatten da keine großen
Abbrüche in den vergangenen Jahren."
Viele Jugendliche aktiv
Andrea Souczek und Michael Strobel vom Fachbereich Schulen und
Sport sind die Ansprechpartner für die Vereine, wenn es um die
Belegungen der Hallen, Plätze und der anderen Einrichtungen geht.
Und so, wie ein Schuldirektor Stundenpläne für seine Schüler
strickt, basteln die beiden an den Belegungsplänen der städtischen
Anlagen.
Auf denen geht es mitunter ziemlich eng zu: "Das Schwimmbad am
Rosenbühl ist wochentags von morgens um 8 bis abends um 21 Uhr voll
belegt", sagt Michael Strobel. Durch die Schließung des
Diakonie-Bads am Südring vor einiger Zeit und des Selbitzer
Hallenbads kürzlich bekommt die Stadt sogar noch mehr Anfragen. "Wir
mussten schon einige abweisen", sagt Souczek.
Ähnlich dicht geht es beispielsweise im einzigen
Leichtathletik-Stadion der Stadt an der Ossecker Straße zu: "Im
Sommer trainieren an einem normalen Vormittag sieben Schulklassen
gleichzeitig", sagt Michael Strobel. Am Nachmittag und Abend dann
ziehen die Vereine ein ins Stadion: "Zwischen Ostern und den
Sommerferien ist die Anlage am heißesten begehrt", erklärt er. Denn
das Stadion ist die einzige Einrichtung ihrer Art im weiten Umkreis:
"Die nächsten wettkampftauglichen 400-Meter-Bahnen sind in Naila und
Wunsiedel", sagt Michael Strobel. Auf dem Belegungsplan stehen zudem
im Sommer regelmäßige Sportfeste, Meisterschaften oder auch
Konzerte.
Alle Anlagen bedürfen zudem einer aufwendigen Pflege: "Wir haben
einen Platzwart, der sich nur ums Ossecker Stadion kümmert, zwei
weitere sind für den Rest der städtischen Sportstätten zuständig",
berichtet Fachbereichsleiter Peter Hetz. Denn vom Vertikutieren der
Fußball-Rasen bis zur Reinigung des Schwimmbeckens am Rosenbühl ist
professionelle Arbeit gefragt. "Auch der städtische Bauhof übernimmt
viele der Arbeiten", sagt Peter Hetz. Dazu gehört auch das Mähen der
vereinseigenen Fußballplätze - "das nimmt den Vereinen viel Arbeit
ab", betont Hetz.
In den Zweiklang zwischen Stadt und Sportvereinen mischt sich
immer auch noch ein dritter Ton: der des Hofer Sportverbands. Dessen
wichtigste Aufgabe ist es - nach der Hilfe bei Finanzierungsfragen -
zwischen Stadt und Vereinen zu vermitteln, um gemeinsame Ziele
angehen zu können. Bei der Ausrichtung von überregionalen
Sportveranstaltungen oder bei der Abnahme der Sportabzeichen
beispielsweise bringt immer auch der Sportverband seine Meinung mit
ein - meistens durch sein Stimmrecht im Sportbeirat der Stadt. Peter
Hetz: "Zwischen allen Beteiligten braucht es immer gute Absprachen."
Sportstätten im Stadtgebiet
Ganze 134 Sportstätten, städtische wie
vereinseigene oder private Anlagen, laden in Hof zur körperlichen
Betätigung ein:
Zwei Hallenbäder, ein
Freibad, zwölf Saunen,
ein Leichtathletikstadion (Ossecker
Straße), ein Fußballstadion mit vier
Spielfeldern (Grüne Au), neun städtische und zwölf vereinseigene
Sportplätze (Fußball), zwölf städtische
Freisportanlagen mit Allwetterplätzen und
fünf vereinseigene, zwei Indoor-Soccer-Plätze,
zwei Dreifach-Turnhallen, zwei
Zweifach-Turnhallen, elf städtische
Normalturnhallen, sechs vereinseigene
Normalturnhallen, ein
Landesleistungszentrum Turnen (am Rosenbühl), zwei
Gymnastikräume, fünf
Kraftsporträume, zwei Reitanlagen
mit Reithallen, vier Tennisanlagen mit
insgesamt 24 Spielfeldern, ein Beach-Tennisplatz
(TSV Hof), zwei Tennishallen mit vier
Spielfeldern, fünf Squash-Boxen, fünf
Badmintonfelder, drei
Faustballfelder, fünf
Beachvolleyball-Felder, drei Bootshäuser,
vier Kegelanlagen, neun
Schießanlagen, eine Kunsteisbahn
(Eisteich), eine Skaterbahn und eine
Skaterhalle (Schleizer Straße), eine
Kletterwand und ein
Kletterpark (Sportpark Untreusee) sowie ein
DFB-Minispielfeld mit Kunstrasen
(Schleizer Straße). |