Asphalt-Kur für die Buckelpiste
Die Stadt investiert eine halbe Million Euro, um die löchrigsten Straßen zu reparieren. 16 Abschnitte stehen auf der Liste für das Asphaltprogramm 2011. Zu den größeren gehört die Ortsdurchfahrt Haidt.
Es ist seit Jahren gängige Praxis, dass die Chefs des Fachbereichs Bauen und Betrieb ihr Straßennetz im Herbst genau unter die Lupe nehmen. Bereits vor dem Winter entsteht so eine Liste mit den Straßenabschnitten, die nach dem Winter voraussichtlich so marode sein werden, dass sie für das Asphalt-Programm infrage kommen: eine verhältnismäßig unaufwendige Erneuerung der oberen Deckschicht. "Wir fräsen die Oberfläche ab und tragen eine etwa drei Zentimeter dicke neue Schicht auf", erklärt Herbert Groh, Leiter der Abteilung Bauen und Betrieb. Voraussetzung sei ein stabiler Untergrund.
250 000 Euro waren - nach der Planung im Herbst - für das Asphalt-Programm 2011 vorgesehen. "Dass das nicht reicht, war uns schnell klar", sagt Fichtner. Deshalb habe die Stadt um 50 Prozent aufgestockt - und die Liste vom Herbst deutlich verlängert. Welche Straße am Ende das Rennen machte, entschieden die Verantwortlichen vor Ort. Entscheidend waren Kriterien wie:
Ebenheit längs und quer Griffigkeit Entwässerung Bindemittelgüte Fahrgeräusche
Einige Straßen seien auch deshalb an der Reihe, weil dort anderweitig gebaut wird und es Sinn macht, den Asphalt in diesem Zuge zu erneuern. Bestes Beispiel: die Ortsdurchfahrt Haidt. Während das Staatliche Bauamt den Abschnitt zwischen dem Ortsausgang Hof und dem Ortseingang Haidt in Angriff nimmt, zieht die Stadt Hof im Ortsteil mit. "Nach dem Sommer ist die B 173 in diesem Bereich von Hof bis zur Autobahn in Schuss", sagt Fichtner.
Einer der größten, im Verhältnis aber auch billigsten Abschnitte ist der Bereich zwischen der B2 und Eppenreuth. Dort können die Arbeiter nämlich auf das Abfräsen der Deckschicht verzichten, weil Untergrund und Entwässerung noch gut in Schuss sind. Stattdessen wird mit Splitt und Bitumen im Wechsel aufgestockt. "Insgesamt eine billige und effektive Variante, die wegen erhöhter Fahrgeräusche in Wohngebieten aber nicht in Frage kommt", erklärt Groh.
Und dann gibt es auch noch Straßen, wo die Bauarbeiter gleich an mehreren Stellen anrücken. Die Ascher Straße etwa. Hier sei im Herbst nur ein Abschnitt ins Auge gefasst worden, jetzt sind es drei.
Der Startschuss für das Asphaltprogramm fällt übrigens im August, in der ruhigen Urlaubszeit also, an einigen Stellen auch erst im September. "Sofern die Regierung ihr Okay für die Aufstockung der Mittel gibt. Ich gehe aber davon aus", fügt Fichtner hinzu.
Eine interessante Zahl verraten die Männer im Rathaus erst auf Nachfrage: Könnte die Stadt Hof in finanzieller Hinsicht, wie sie wollte, dann würden auf der Liste fürs Asphalt-Programm in diesem Jahr dreimal so viele Straßen stehen - mindestens. Stattdessen schiebt die Stadt - wie viele andere Kommunen - einen Berg an teurer Arbeit vor sich her. Ein Jammer, wie Herbert Groh findet. Sei die Asphalt-Behandlung doch umso effektiver - und haltbarer, wenn die Schäden noch nicht so groß sind. Dann halte so eine Deckschicht je nach Verkehrsaufkommen und Härtegrad der Winter zwischen zehn und 15 Jahren.
Die 16 Baustellen
Jahnstraße
ab Westendstraße bis zum Bereich Einmündung Friedrich-Friesen-Straße
Alsenberger Straße
ab Moltkestraße bis Sedanstraße
Ossecker Straße
Anschlussbereiche der Blücherbrücke (Fahrtrichtung Klinikum)
Ernst-Reuter-Straße
Anschlussbereiche der Blücherbrücke (Fahrtrichtung Klinikum)
Ortsdurchfahrt Haidt
ab Oberer Labyrinthstraße bis nach der Einmündung Hubertusstraße
Bismarckstraße/Straußplatz
Kreuzungsbereich Bismarck-/Friedrich-/Sophienstraße/Pfarr
Heimgartenstraße
ab Trafostation am Schaller-Teich bis Ende Grundstück Fickenscher
Wunsiedler Straße
ab Zufahrt Firma Holz-Fröhlich bis Schaumbergstraße
Uferstraße
vor Zufahrt zur Kläranlage entlang der Firma Fiat-Seidel
Breslaustraße
ab Leimitzer Straße bis Ende Parkstreifen
Richard-Wagner-Straße
ab Eppenreuther Straße bis Ernst-Reuter-Straße (Seite Klinikum)
Kösseine-/Kornbergstraße
im Bereich der abknickenden Vorfahrt
Oberkotzauer Straße
Bereiche vor und nach der Lego-Brücke
Ascher Straße
verschiedene Bereiche zwischen Freibad und Stadtgrenze
Trogener Weg
ab B 173 bis Ende Bergstrecke
Eppenreuth
ab B 2 bis Anfang Bebauung - doppelte Oberflächenbehandlung