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Erschienen in der Frankenpost am 28.04.2011 
 

Asphalt-Kur für die Buckelpiste

 

Die Stadt investiert eine halbe Million Euro, um die löchrigsten Straßen zu reparieren. 16 Abschnitte stehen auf der Liste für das Asphaltprogramm 2011. Zu den größeren gehört die Ortsdurchfahrt Haidt.

 
Hof - Loch an Loch - und hält doch: Der schneereiche Winter hat Buckelpisten geschaffen, die Autofahrer an den Rand des Wahnsinns treiben. Im gesamten Stadtgebiet haben sich Frost, Schnee und Salze in den Asphalt gefressen und intakte Straßenabschnitte brüchig gemacht. Seit Monaten kämpfen sich die Mitarbeiter des Bauhofs von Loch zu Loch, um zumindest das Gröbste zu beheben. An 16 Stellen im Stadtgebiet ist es damit aber nicht mehr getan. Hier hilft nur noch eine anständige Oberflächenbehandlung auf der gesamten Straßenbreite. Welche Stellen das sind - und wie sie ausgewählt wurden - hat OB Dr. Harald Fichtner in dieser Woche im Rahmen eines Pressegesprächs erklärt.

Es ist seit Jahren gängige Praxis, dass die Chefs des Fachbereichs Bauen und Betrieb ihr Straßennetz im Herbst genau unter die Lupe nehmen. Bereits vor dem Winter entsteht so eine Liste mit den Straßenabschnitten, die nach dem Winter voraussichtlich so marode sein werden, dass sie für das Asphalt-Programm infrage kommen: eine verhältnismäßig unaufwendige Erneuerung der oberen Deckschicht. "Wir fräsen die Oberfläche ab und tragen eine etwa drei Zentimeter dicke neue Schicht auf", erklärt Herbert Groh, Leiter der Abteilung Bauen und Betrieb. Voraussetzung sei ein stabiler Untergrund.

250 000 Euro waren - nach der Planung im Herbst - für das Asphalt-Programm 2011 vorgesehen. "Dass das nicht reicht, war uns schnell klar", sagt Fichtner. Deshalb habe die Stadt um 50 Prozent aufgestockt - und die Liste vom Herbst deutlich verlängert. Welche Straße am Ende das Rennen machte, entschieden die Verantwortlichen vor Ort. Entscheidend waren Kriterien wie:

Ebenheit längs und quer Griffigkeit Entwässerung Bindemittelgüte Fahrgeräusche

Einige Straßen seien auch deshalb an der Reihe, weil dort anderweitig gebaut wird und es Sinn macht, den Asphalt in diesem Zuge zu erneuern. Bestes Beispiel: die Ortsdurchfahrt Haidt. Während das Staatliche Bauamt den Abschnitt zwischen dem Ortsausgang Hof und dem Ortseingang Haidt in Angriff nimmt, zieht die Stadt Hof im Ortsteil mit. "Nach dem Sommer ist die B 173 in diesem Bereich von Hof bis zur Autobahn in Schuss", sagt Fichtner.

Einer der größten, im Verhältnis aber auch billigsten Abschnitte ist der Bereich zwischen der B2 und Eppenreuth. Dort können die Arbeiter nämlich auf das Abfräsen der Deckschicht verzichten, weil Untergrund und Entwässerung noch gut in Schuss sind. Stattdessen wird mit Splitt und Bitumen im Wechsel aufgestockt. "Insgesamt eine billige und effektive Variante, die wegen erhöhter Fahrgeräusche in Wohngebieten aber nicht in Frage kommt", erklärt Groh.

Und dann gibt es auch noch Straßen, wo die Bauarbeiter gleich an mehreren Stellen anrücken. Die Ascher Straße etwa. Hier sei im Herbst nur ein Abschnitt ins Auge gefasst worden, jetzt sind es drei.

Der Startschuss für das Asphaltprogramm fällt übrigens im August, in der ruhigen Urlaubszeit also, an einigen Stellen auch erst im September. "Sofern die Regierung ihr Okay für die Aufstockung der Mittel gibt. Ich gehe aber davon aus", fügt Fichtner hinzu.

Eine interessante Zahl verraten die Männer im Rathaus erst auf Nachfrage: Könnte die Stadt Hof in finanzieller Hinsicht, wie sie wollte, dann würden auf der Liste fürs Asphalt-Programm in diesem Jahr dreimal so viele Straßen stehen - mindestens. Stattdessen schiebt die Stadt - wie viele andere Kommunen - einen Berg an teurer Arbeit vor sich her. Ein Jammer, wie Herbert Groh findet. Sei die Asphalt-Behandlung doch umso effektiver - und haltbarer, wenn die Schäden noch nicht so groß sind. Dann halte so eine Deckschicht je nach Verkehrsaufkommen und Härtegrad der Winter zwischen zehn und 15 Jahren.

Teure Loch-Stopferei

 

Tausende Löcher, kleine und größere, hat der Winter in die Hofer Straßen gefressen. Seit Schnee und Frost weg sind, haben die Mitarbeiter des Bauhofs insgesamt 1900 Arbeitsstunden für die Loch-Stopfung aufgewandt. Sie füllten Material im Gesamtwert von 34 300 Euro in die Schlaglöcher - in aller Regel sogenanntes Kaltmischgut aus Eimern.
 

Die 16 Baustellen

Jahnstraße

ab Westendstraße bis zum Bereich Einmündung Friedrich-Friesen-Straße

 

Alsenberger Straße

ab Moltkestraße bis Sedanstraße

 

Ossecker Straße

Anschlussbereiche der Blücherbrücke (Fahrtrichtung Klinikum)

 

Ernst-Reuter-Straße

Anschlussbereiche der Blücherbrücke (Fahrtrichtung Klinikum)

 

Ortsdurchfahrt Haidt

ab Oberer Labyrinthstraße bis nach der Einmündung Hubertusstraße

 

Bismarckstraße/Straußplatz

Kreuzungsbereich Bismarck-/Friedrich-/Sophienstraße/Pfarr

 

Heimgartenstraße

ab Trafostation am Schaller-Teich bis Ende Grundstück Fickenscher

 

Wunsiedler Straße

ab Zufahrt Firma Holz-Fröhlich bis Schaumbergstraße

 

Uferstraße

vor Zufahrt zur Kläranlage entlang der Firma Fiat-Seidel

 

Breslaustraße

ab Leimitzer Straße bis Ende Parkstreifen

 

Richard-Wagner-Straße

ab Eppenreuther Straße bis Ernst-Reuter-Straße (Seite Klinikum)

 

Kösseine-/Kornbergstraße

im Bereich der abknickenden Vorfahrt

 

Oberkotzauer Straße

Bereiche vor und nach der Lego-Brücke

 

Ascher Straße

verschiedene Bereiche zwischen Freibad und Stadtgrenze

 

Trogener Weg

ab B 173 bis Ende Bergstrecke

 

Eppenreuth

ab B 2 bis Anfang Bebauung - doppelte Oberflächenbehandlung

 

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