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Erschienen in der Frankenpost am 16.04.2011 

Noch beherrscht roher Beton den Anblick der neuen Freiheitshalle, doch seit Freitag verkündet das Richtfest-Bäumchen: Der Rohbau ist fertig. Fotos: Sammer

Kristall mit Schliff

 

Ein wesentlicher Schritt des Teilneubaus der Freiheitshalle ist vollbracht. Am Freitag feiert die Stadt Hof mit den am Bau Beteiligten das Richtfest.

 
Hof - In der neuen Freiheitshalle ganz oben, wo später einmal Tagungen und Kongresse stattfinden werden, hält Bauleiter Michael Ronalter seinen Richtspruch in gereimten Worten. Während rund 200 Gäste auf noch nacktem Betonboden der zugigen Kälte trotzen, geizt der Bauleiter nicht mit Lob für Bauherren, Planer und Handwerker, und natürlich für die neue Freiheitshalle selbst: "Sicher ist in jedem Falle, im Vergleich zur neuen Halle, wirkt in Berlin die Reichstagkuppel dann nur noch wie ein kleiner Knuppel", reimt Ronalter - und sorgt für Schmunzeln unter den Gästen aus Politik und Wirtschaft, Veranstalter- und Kundenkreisen und natürlich von den bauausführenden Firmen.

Zuvor erinnert Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner im nicht weniger zugigen Erdgeschoss des Rohbaus an den Werdegang der alt-neuen Halle, ohne auf Details einzugehen. Für ihn ist das Wichtigste: "Die Menschen in dieser Stadt warten sehnlichst auf die Halle." Bei vielen Hofern sei die anfängliche fränkische Skepsis nun einer fränkischen Begeisterung gewichen - und die nehme immer weiter zu, je mehr die neue Freiheitshalle Gestalt annimmt. "Hof braucht die Halle, die Region wartet auf die Halle; man hat gemerkt, was an Veranstaltungen hier nicht mehr stattfinden konnte", sagte Fichtner. Manche Städte im Landkreis profitierten von der Verlagerung von Veranstaltungen, meinte Fichtner, stellte aber fest: "Es gab Veranstaltungen, die konnten in der Region gar nicht mehr stattfinden."

Bauzeitenplan steht fest

Viele positive Erinnerungen verbinde er mit der Freiheitshalle, etwa Konzerte im Rock- und Pop-Bereich mit "Eins-A-Namen" wie Status Quo und Manfred Mann. "Wir hatten mit der Freiheitshalle eine Marke gebildet und wird sind dabei, mit der neuen Halle wieder eine Marke zu bilden." Wobei das neue Konzept über das alte hinausgehe, denn nun gebe es noch ein Kongresszentrum.

Der Bauzeitenplan stehe nun fest, informierte Fichtner weiter: "Die Halle soll im Mai 2012 fertig sein." Zunächste gebe es einen Test- und Probebetrieb; die offizielle Einweihung werde zum Saisonbeginn 2012/13 gefeiert.

Der Dank Fichtners galt allen, die zur Realisierung des Werkes beigetragen haben; er nannte die Regierung von Oberfranken, die Bayerische Staatsregierung, die Oberfrankenstiftung. Auf die Kostensituation wollte der Oberbürgermeister nicht eingehen, er sagte nur: "Jeder einzelne Euro, der hier investiert wird, lohnt sich." Unverzichtbar sei die Halle für Hof als Kulturstadt. Fichtner dankte auch dem Stadtrat, der bei allen Verfahrensschritten einen Konsens gefunden habe. Und er dankte den Mitarbeitern des Kulturamtes, die bereits "ganz aktiv" an der Gestaltung des Programmes der Halle arbeiten.

In vier Wochen werde die Geometrie des Gebäudes von allen Seiten zu sehen sein, versprach Architekt Stefan Seemüller. Er zeigte sich zufrieden: "Es gibt nichts daran, was ich gerne anders hätte; wie es da steht, passt es." Er bat um ein weiterhin gutes und konstruktives Miteinander mit der Stadt als Bauherren, "sonst geht es gar nicht, dass ein derart großes Projekt seine Wirkung entfaltet". Sein Dank galt in erster Linie den Bauarbeitern.

Big-Band-Sound

Für Big-Band-Sound zur Unterhaltung der Gäste sorgten Schüler des Jean-Paul-Gymnasiums und der Musikschule der Hofer Symphoniker. Im Obergeschoss der Halle hatte die "Stomp"-Gruppe der Musikschule etwas Besonderes vorbereitet: Die Kinder und Jugendlichen hatten baustellengerechte Percussion-Instrumente aufgestellt wie Kunststofffässer und Mülltonnen und trommelten ein flottes Stück.

Ist die Halle fertig, wird sie ein Unikat sein, hatte Bauleiter Ronalter im Richtspruch angemerkt. Er prophezeite: "Der Stadt Hof wohl angemessen, jeder Streit ist dann vergessen, so mancher wird es seh'n als Schiff, manch andrer als Kristall mit Schliff."

 

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