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Erschienen in der Frankenpost am 19.03.2010 

Roland Wölfel

92 Bürger vergeben schlechte Noten

 
Hof - Die "Qualität des öffentlichen Raumes" in der Innenstadt von Hof wird als großes Manko empfunden. Das zumindest hat eine Fragebogen-Erhebung am Mittwochabend unter den mehr als 100 Besuchern der Auftaktveranstaltung zum Stadtteilkonzept "Kernstadt" ergeben. Die Durchschnittsnote aus den hier abgegebenen 92 Fragebögen betrug für die Frage nach eben dieser Qualität 3,6 und war mit Abstand die schlechteste Bewertung überhaupt. Aber auch die Fußgängerfreundlichkeit (Durchschnittsnote 3,2) und das Angebot von Stellplätzen (3,3) bedarf in den Augen der Mehrzahl der Besucher einer Nachbesserung.

Für die Planungsbüros war die Auswertung des Fragebogens ein kleiner Mosaikstein, um herauszufinden, "wie der Hofer tickt", wie Roland Wölfel von der CIMA sagte.

Vinzenz Dilcher von der Umbau Stadt gewann erste Einsichten vor allem auch hinsichtlich der angemahnten wichtigsten Handlungsfelder. Als "sehr wichtig" wurden hier die Umgestaltung der Altstadt (Durchschnittsnote 1,7), eine Ergänzung und Aufwertung des Einzelhandelsangebots (1,7), die Aufwertung wichtiger Platzsituationen (1,8) sowie mit je 1,9 die Optimierung des ÖPNV in der Kernstadt sowie die Erneuerung der Möblierung und Beleuchtung im Bereich zentraler öffentlicher Räume genannt.

Dilcher und Wölfel hatten mit ihren Teams den Mittwoch bereits für eine erste Begehung des Projektgebiets genutzt. Ihren ersten Eindruck wollten sie den Besuchern ebenfalls nicht vorenthalten. Dilcher sagte, dass es "eigentlich nicht so dramatisch aussieht". In einigen Fällen würde "mit kleineren Maßnahmen schon ein großer Effekt" zu erzielen sein, zeigte er sich optimistisch.

Wölfel zeigte sich am Rand der Veranstaltung auf Anfrage der Frankenpost von dem breiten Angebotsspektrum überrascht. Er und seine Mitarbeiter interviewten gestern bereits in einem zweiten Schritt mehrere Hofer Bürger - "Multiplikatoren", sagte Wölfel. Er freue sich auf die Arbeit in der Koordinierungsgruppe. Wie berichtet, sind in dieser Gruppe engagierte Bürger, Geschäftsleute, Verbände und Vereine vertreten. Auf eine Kostenvorgabe bei der Ideenentwicklung werde in dieser Gruppe übrigens verzichtet, um keine Denkblockaden aufzubauen.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sah in den Ergebnissen der Fragebogen-Umfrage "unsere Einschätzung" bestätigt und warb bei den Bürgern um Vertrauen in die Arbeit der Planungsbüros. Er verteidigte die Vergabe an die auswärtigen Büros mit dem Hinweis, dass diese der eigenen "Betriebsblindheit" vorbeugten. ts-r

 

Der Zeitplan
 

17. März Auftaktsitzung;

18. März ganztägig Gespräche mit Multiplikatoren sowie weitere Bestandsaufnahme von Plätzen, Straßen, Gebäuden und Fassaden im Projektgebiet;

20. April, 19 Uhr, erste Sitzung der Koordinierungsgruppe;

Juni erster Zwischenbericht für das Stadtteilkonzept Kernstadt ;

bis August zweiter Zwischenbericht mit Schwerpunkt Umgestaltung Altstadt;

bis Oktober Endfassung Stadtteilkonzept Kernstadt/Umgestaltung Altstadt inklusive Maßnahmenkatalog sowie Kosten- und Finanzierungspläne, außerdem Zusammenfassung der weiteren Vorgehensweise;

voraussichtlich 15. Oktober Beschlussfassung des Konzepts im Stadtrat.

Ansprechpartner in der Stadt:

Ute Fischer, Telefon 815-303,

Nadine Rauh, Telefon 815514.

 

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