Hof -
Die "Qualität des öffentlichen Raumes" in der Innenstadt von
Hof wird als großes Manko empfunden. Das zumindest hat eine
Fragebogen-Erhebung am Mittwochabend unter den mehr als 100
Besuchern der Auftaktveranstaltung zum Stadtteilkonzept "Kernstadt"
ergeben. Die Durchschnittsnote aus den hier abgegebenen 92
Fragebögen betrug für die Frage nach eben dieser Qualität 3,6 und
war mit Abstand die schlechteste Bewertung überhaupt. Aber auch die
Fußgängerfreundlichkeit (Durchschnittsnote 3,2) und das Angebot von
Stellplätzen (3,3) bedarf in den Augen der Mehrzahl der Besucher
einer Nachbesserung.
Für die Planungsbüros war die Auswertung des
Fragebogens ein kleiner Mosaikstein, um herauszufinden, "wie der
Hofer tickt", wie Roland Wölfel von der CIMA sagte.
Vinzenz Dilcher von der Umbau Stadt gewann
erste Einsichten vor allem auch hinsichtlich der angemahnten
wichtigsten Handlungsfelder. Als "sehr wichtig" wurden hier die
Umgestaltung der Altstadt (Durchschnittsnote 1,7), eine Ergänzung
und Aufwertung des Einzelhandelsangebots (1,7), die Aufwertung
wichtiger Platzsituationen (1,8) sowie mit je 1,9 die Optimierung
des ÖPNV in der Kernstadt sowie die Erneuerung der Möblierung und
Beleuchtung im Bereich zentraler öffentlicher Räume genannt.
Dilcher und Wölfel hatten mit ihren Teams den
Mittwoch bereits für eine erste Begehung des Projektgebiets genutzt.
Ihren ersten Eindruck wollten sie den Besuchern ebenfalls nicht
vorenthalten. Dilcher sagte, dass es "eigentlich nicht so dramatisch
aussieht". In einigen Fällen würde "mit kleineren Maßnahmen schon
ein großer Effekt" zu erzielen sein, zeigte er sich optimistisch.
Wölfel zeigte sich am Rand der Veranstaltung
auf Anfrage der
Frankenpost
von dem breiten Angebotsspektrum überrascht. Er und seine
Mitarbeiter interviewten gestern bereits in einem zweiten Schritt
mehrere Hofer Bürger - "Multiplikatoren", sagte Wölfel. Er freue
sich auf die Arbeit in der Koordinierungsgruppe. Wie berichtet, sind
in dieser Gruppe engagierte Bürger, Geschäftsleute, Verbände und
Vereine vertreten. Auf eine Kostenvorgabe bei der Ideenentwicklung
werde in dieser Gruppe übrigens verzichtet, um keine Denkblockaden
aufzubauen.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sah in
den Ergebnissen der Fragebogen-Umfrage "unsere Einschätzung"
bestätigt und warb bei den Bürgern um Vertrauen in die Arbeit der
Planungsbüros. Er verteidigte die Vergabe an die auswärtigen Büros
mit dem Hinweis, dass diese der eigenen "Betriebsblindheit"
vorbeugten. ts-r
Der Zeitplan
17. März Auftaktsitzung;
18. März ganztägig Gespräche mit
Multiplikatoren sowie weitere Bestandsaufnahme von Plätzen, Straßen,
Gebäuden und Fassaden im Projektgebiet;
20. April, 19 Uhr, erste Sitzung der
Koordinierungsgruppe;
Juni erster Zwischenbericht für das Stadtteilkonzept Kernstadt ;
bis August zweiter Zwischenbericht mit
Schwerpunkt Umgestaltung Altstadt;
bis Oktober Endfassung Stadtteilkonzept
Kernstadt/Umgestaltung Altstadt inklusive Maßnahmenkatalog sowie
Kosten- und Finanzierungspläne, außerdem Zusammenfassung der
weiteren Vorgehensweise;
voraussichtlich 15. Oktober
Beschlussfassung des Konzepts im Stadtrat.
Ansprechpartner in der Stadt:
Ute Fischer, Telefon 815-303,
Nadine Rauh, Telefon 815514. |