Hof -
Der Stadtrat Hof hat am Freitag mit breiter Mehrheit
entschieden, dass mit dem 25. April und 28. November zwei weitere
Sonntage in diesem Jahr in der Stadt Hof verkaufsoffen bleiben. Laut
Rechtsverordnung sind der Herbstmarktsonntag - 26. September - und
der Filmtagesonntag - 31. Oktober - bereits als verkaufsoffene
Sonntage festgelegt. Damit schöpft die Stadt Hof auch 2010 die
Möglichkeiten des Ladenschlussgesetzes voll aus: Danach dürfen bis
zu vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr aus Anlass von Messen oder
Märkten festgelegt werden.
Kirchen und Gewerkschaften hatten mehrfach
davor gewarnt den Sonntag als Tag der Ruhe und Besinnung der
Kommerzialisierung zu opfern. Erst jüngst hat es dazu auch ein
Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sowie Vertretern
des Einzelhandelsverbands gegeben. Die Kirchenvertreter stießen sich
vor allem am 28. November; dieser Sonntag fällt heuer mit dem
kirchlichen Feiertag erster Advent zusammen. Der
Einzelhandelsverband hingegen argumentierte mit dem Hinweis auf die
Eröffnung des Weihnachtsmarktes.
In der Vollsitzung des Stadtrats blieb
neuerliche Grundsatzdiskussion aus; dazu hatten die Vorberatungen im
Haupt- und Finanzausschuss gedient. CSU-Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Fleischer beließ es bei dem Hinweis, seine Fraktion werde
nicht einheitlich, aber mit Mehrheit für die verkaufsoffenen
Sonntage abstimmen. Ähnlich äußerten sich Dr. Jürgen Adelt, der
Fraktionsvorsitzende der SPD, und Joachim Dumann als Sprecher der
FAB.
Anders Thomas Etzel. Der Stadtrat der Linken,
kritisierte, dass man sich mit der Zustimmung gegen die Interessen
der Beschäftigten entscheide. Man beuge sich damit wieder
einmal dem Einzelhandelsverband, der "die verkaufsoffenen Sonntage
als unverzichtbare Instrumente im Wettbewerb mit den umliegenden
Einkaufsstädten" verstehe. "Ich habe", sagte Etzel weiter, "ein
anderes Verständnis von Stadt, das sich nicht aufs Einkaufen
reduziert."
Margit Doll, Bündnis 90/Die Grünen, erinnerte zudem an die
Probleme vieler alleinerziehender Verkäuferinnen: "Diese haben
ohnehin Probleme genug, schulfreie Tage abzudecken."
Bei getrennt erfolgten Abstimmungen sprachen sich
Oberbürgermeister und 30 Räte dafür aus, den 25. April als "Hofer
Frühling mit Handwerkermarkt" verkaufsoffen zu halten, acht Räte
stimmten dagegen. Zwölf Stadträte versagten ihre Zustimmung dafür,
den 28. November verkaufsoffen zu gestalten. ts-r
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