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Erschienen in der Frankenpost am 15.03.2010 

 

 

Mehrheit für verkaufsoffene Sonntage

 
Hof - Der Stadtrat Hof hat am Freitag mit breiter Mehrheit entschieden, dass mit dem 25. April und 28. November zwei weitere Sonntage in diesem Jahr in der Stadt Hof verkaufsoffen bleiben. Laut Rechtsverordnung sind der Herbstmarktsonntag - 26. September - und der Filmtagesonntag - 31. Oktober - bereits als verkaufsoffene Sonntage festgelegt. Damit schöpft die Stadt Hof auch 2010 die Möglichkeiten des Ladenschlussgesetzes voll aus: Danach dürfen bis zu vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr aus Anlass von Messen oder Märkten festgelegt werden.

Kirchen und Gewerkschaften hatten mehrfach davor gewarnt den Sonntag als Tag der Ruhe und Besinnung der Kommerzialisierung zu opfern. Erst jüngst hat es dazu auch ein Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sowie Vertretern des Einzelhandelsverbands gegeben. Die Kirchenvertreter stießen sich vor allem am 28. November; dieser Sonntag fällt heuer mit dem kirchlichen Feiertag erster Advent zusammen. Der Einzelhandelsverband hingegen argumentierte mit dem Hinweis auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes.

In der Vollsitzung des Stadtrats blieb neuerliche Grundsatzdiskussion aus; dazu hatten die Vorberatungen im Haupt- und Finanzausschuss gedient. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer beließ es bei dem Hinweis, seine Fraktion werde nicht einheitlich, aber mit Mehrheit für die verkaufsoffenen Sonntage abstimmen. Ähnlich äußerten sich Dr. Jürgen Adelt, der Fraktionsvorsitzende der SPD, und Joachim Dumann als Sprecher der FAB.

Anders Thomas Etzel. Der Stadtrat der Linken, kritisierte, dass man sich mit der Zustimmung gegen die Interessen der Beschäftigten entscheide. Man beuge sich damit wieder einmal dem Einzelhandelsverband, der "die verkaufsoffenen Sonntage als unverzichtbare Instrumente im Wettbewerb mit den umliegenden Einkaufsstädten" verstehe. "Ich habe", sagte Etzel weiter, "ein anderes Verständnis von Stadt, das sich nicht aufs Einkaufen reduziert."

Margit Doll, Bündnis 90/Die Grünen, erinnerte zudem an die Probleme vieler alleinerziehender Verkäuferinnen: "Diese haben ohnehin Probleme genug, schulfreie Tage abzudecken."

Bei getrennt erfolgten Abstimmungen sprachen sich Oberbürgermeister und 30 Räte dafür aus, den 25. April als "Hofer Frühling mit Handwerkermarkt" verkaufsoffen zu halten, acht Räte stimmten dagegen. Zwölf Stadträte versagten ihre Zustimmung dafür, den 28. November verkaufsoffen zu gestalten. ts-r

 

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