Hof -
Aus unterschiedlichen Gründen haben Wilfried Anton (CSU),
Reinhard Meringer (SPD), Margit Doll (Grüne), Thomas Etzel (Die
Linke) und Stefan Cruz (parteilos) die neuen Pläne der
Altstadt-Initiative kritisiert und demzufolge die Beschlussvorlage
abgelehnt.
Wilfried Anton sagte, dass "der ursprüngliche Plan sowohl in
Umfang wie Qualität zusammengeschrumpft" sei. Es sei nicht mehr als
"Flickwerk" übriggeblieben. Und Anton betrieb Schuldzuweisung,
sagte, dass offenbar "der große Wurf Einzelinteressen geopfert"
worden sei. Nachholbedarf machte er vor allem bei den Filialisten
aus. Nicht nur im Rahmen der Finanzierung, sondern auch im
Warenangebot beweise man keine Konkurrenzfähigkeit. Vom
ursprünglichen "roten Teppich" bleibe ein "zerzauster Putzlappen".
Ohnmacht des Stadtrats
Eine Veränderung nur der Veränderung willen mochten Margit Doll
und Stefan Cruz nicht zustimmen. Letzterer sagte zudem, dass kein
Privatmann teures Granitpflaster gegen billigen Betonstein tauschen
würde.
Reinhard Meringer plädierte vor dem Hintergrund der Vergabe des
Stadtteilkonzepts "Kernstadt" zum Abwarten: "Die Privatinitiative
könnte das Geld doch noch für Sinnvolleres ausgeben, wenn uns hier
erst die Vorschläge vorliegen."
Thomas Etzel beklagte angesichts fehlender Haushaltsmittel die
Ohnmacht des Stadtrats. Nicht sein dürfe deshalb jedoch, dass "wer
Geld hat, das Eigentum der Stadt nach eigenem Gusto gestalten kann".
"Nicht Oberlehrer spielen"
Auch Befürworter der Beschlussvorlage stimmten nachdenkliche Töne
an. Joachim Dumann (FAB) stellte fest: "Wir brauchen nicht darüber
streiten, ob das gut oder schlecht ist - wir haben keine
Alternative." Angesichts der Tatsache, dass die Altstadt zunächst
einmal nur zur Hälfte rot werden wird, sagte er: "Bei aller
Anerkennung für das Bürgerengagement müssen wir erkennen, dass wir
selbst nichts mehr ändern können."
Auch wenn er vieles von dem, was gesagt wurde, unterstreichen
könne, warnte Rainer Kellner (SPD) seine Stadtratskollegen davor,
"nun den Oberlehrer zu spielen". Er freue sich darüber, wie
"engagierte Bürger sich darum bemühen, die Altstadt attraktiver zu
gestalten".
Thomas Schuberth-Roth |