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Erschienen in der Frankenpost am 13.03.2010 

 

 

Anton äußert scharfe Kritik an den Filialen

 
Hof - Aus unterschiedlichen Gründen haben Wilfried Anton (CSU), Reinhard Meringer (SPD), Margit Doll (Grüne), Thomas Etzel (Die Linke) und Stefan Cruz (parteilos) die neuen Pläne der Altstadt-Initiative kritisiert und demzufolge die Beschlussvorlage abgelehnt.

Wilfried Anton sagte, dass "der ursprüngliche Plan sowohl in Umfang wie Qualität zusammengeschrumpft" sei. Es sei nicht mehr als "Flickwerk" übriggeblieben. Und Anton betrieb Schuldzuweisung, sagte, dass offenbar "der große Wurf Einzelinteressen geopfert" worden sei. Nachholbedarf machte er vor allem bei den Filialisten aus. Nicht nur im Rahmen der Finanzierung, sondern auch im Warenangebot beweise man keine Konkurrenzfähigkeit. Vom ursprünglichen "roten Teppich" bleibe ein "zerzauster Putzlappen".

Ohnmacht des Stadtrats

Eine Veränderung nur der Veränderung willen mochten Margit Doll und Stefan Cruz nicht zustimmen. Letzterer sagte zudem, dass kein Privatmann teures Granitpflaster gegen billigen Betonstein tauschen würde.

Reinhard Meringer plädierte vor dem Hintergrund der Vergabe des Stadtteilkonzepts "Kernstadt" zum Abwarten: "Die Privatinitiative könnte das Geld doch noch für Sinnvolleres ausgeben, wenn uns hier erst die Vorschläge vorliegen."

Thomas Etzel beklagte angesichts fehlender Haushaltsmittel die Ohnmacht des Stadtrats. Nicht sein dürfe deshalb jedoch, dass "wer Geld hat, das Eigentum der Stadt nach eigenem Gusto gestalten kann".

"Nicht Oberlehrer spielen"

Auch Befürworter der Beschlussvorlage stimmten nachdenkliche Töne an. Joachim Dumann (FAB) stellte fest: "Wir brauchen nicht darüber streiten, ob das gut oder schlecht ist - wir haben keine Alternative." Angesichts der Tatsache, dass die Altstadt zunächst einmal nur zur Hälfte rot werden wird, sagte er: "Bei aller Anerkennung für das Bürgerengagement müssen wir erkennen, dass wir selbst nichts mehr ändern können."

Auch wenn er vieles von dem, was gesagt wurde, unterstreichen könne, warnte Rainer Kellner (SPD) seine Stadtratskollegen davor, "nun den Oberlehrer zu spielen". Er freue sich darüber, wie "engagierte Bürger sich darum bemühen, die Altstadt attraktiver zu gestalten".

Thomas Schuberth-Roth

 

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