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Erschienen in der Frankenpost am 12.03.2010 

 

 

Jürgen Adelt drängt zur Eile

 
Hof - Ein Antrag sorgt für Wirbel: In einem Schreiben drängt die SPD-Stadtratsfraktion Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zur Eile in Sachen Zentralkauf (siehe oben). Auf Anfrage verteidigt Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt dieses Vorgehen: Man habe zweieinhalb Jahre lang Geduld gehabt, sagt Adelt. Jetzt sei es höchste Zeit, das "Prinzip Hoffnung" zu den Akten zu legen und auf die Tube zu drücken.

"Wir wissen, dass dieser Leerstand kein Einzelproblem und keine leichte Sache für die Stadt ist", bekräftigt der Fraktionschef. Doch man habe sich nun lange genug auf das Vertrösten Fichtners verlassen. "Schon Anfang Januar haben wir eine ähnliche Empfehlung gestellt. Daraufhin ist der OB zu Gesprächen nach München und nach Frankfurt gefahren." Die SPD-Fraktion habe schließlich mehrere Vollsitzungen des Hofer Stadtrats abgewartet - immer in der Hoffnung, Fichtner berichte von den Fortschritten. Das sei aber bislang nicht geschehen.

Der irische Investor sei bekanntermaßen nicht in der Lage, das Objekt so zu sanieren, dass er es gewinnbringend nutzen könnte. Also müsse man über andere Bewohner nachdenken. "Ob das nun ein Büro, eine Kegelbahn oder ein Fitness-Studio ist, ist doch egal - wir müssen den Reflex durchbrechen, das als reines Einkaufszentrum zu sehen", sagt Adelt.

Als "Schaufenster-Antrag" tituliert Wolfgang Fleischer, Vorsitzender der CSU-Fraktion, den SPD-Vorstoß. Verhandlungen benötigten eben Zeit. "Wenn der Oberbürgermeister jeden Anruf verkünden würde, hätte er viel zu tun." Im Übrigen könne man Verhandlungen gefährden, wenn man Informationen aus Gesprächen vorzeitig preisgebe.

Der OB habe eine Frist bis zum Sommer gesetzt, bis Ergebnisse vorliegen sollen. So lange sollte man abwarten, mahnt Fleischer. "Natürlich muss dann aber etwas passieren." Die CSU-Fraktion kämpfe intensiv dafür, dass wieder ein Lebensmittelmarkt in das Gebäude einziehe. Aber sie sehe auch die Schwierigkeiten aufgrund der Eigentums-Verhältnisse. Fleischer zweifelt an, ob ein runder Tisch - wie die SPD ihn erneut fordert - die Ideallösung ist.

FAB-Fraktionschefin Gudrun Bruns stellt sich hingegen auf die Seite der SPD: "Man muss verschiedene Konzepte in der Tasche haben, die man bei Verhandlungen anbieten kann." Man sei sich mit der SPD darin einig, dass das Gebäude nur durch den Einsatz der Stadt wiederbelebt werden könne - hier komme die Städtebauförderung ins Spiel. Gudrun Bruns: "Wir sind in der Situation, dass wir alles nehmen müssen, was wir kriegen können. Ich würde da selbst ein Outlet-Center zulassen." cp / J. F.

 

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