Die Stadtoberen hätten sich den Start ins
"haushaltslose Jahr" 2010 sicher anders vorgestellt: Gleich in der
ersten kniffligen Frage hat die Regierung von Oberfranken einem
Vorhaben in Hof vorerst den Riegel vorgeschoben. Die Entscheidung in
Sachen Asphaltprogramm und der Ton, in dem die Aufsichtsbehörde
diese transportiert hat, lassen wenig Gutes ahnen für die
Zusammenarbeit zwischen Hof und Bayreuth.
Der Stadtverwaltung ist hier kein Vorwurf zu
machen. Sie hat schnell darauf reagiert, dass der strenge Winter
besonders viele und tiefe Spuren in den Fahrbahnen hinterlassen hat.
Eine Liste mit den allernötigsten Arbeiten haben die Mitarbeiter im
Rathaus zusammengestellt; mehr als Flickschusterei sei es nicht,
bekannte der OB. Mit kräftigem Rückenwind aus dem Stadtrat ging das
Asphaltprogramm zur Regierung. Die Genehmigung schien nur Formsache
zu sein.
Umso größer und verständlicher das Entsetzen
über den Brief aus Bayreuth. Zurück bleibt ein beunruhigender
Eindruck: Die Bezirksregierung will - und muss - offensichtlich in
der Beurteilung von "unumgänglichen Investitionen" äußerst strenge
Maßstäbe anlegen. Dabei sollte es sich über die Stadtgrenzen von Hof
hinaus herumgesprochen haben, dass es um die Straßen auf städtischem
Gebiet nicht zum Besten steht. Der Oberbürgermeister sollte das
Gespräch mit dem Regierungspräsidenten suchen. Nur so lässt sich zu
diesem frühen Zeitpunkt im "haushaltslosen Jahr" ausloten, welcher
Spielraum der Stadt noch bleiben wird. Jan Fischer |