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Erschienen in der Frankenpost am 05.01.2010 
 

 

SPD-Räte fordern runden Tisch

 
Hof - In das jahrelange Ringen um den "Zentralkauf" am Busbahnhof in Hof kommt möglicherweise Bewegung. Die Stadtratsfraktion der SPD hat zu Beginn des neuen Jahres und zwei Jahre nach der Schließung des "E-Centers" das Thema erneut zur Diskussion gestellt. Die Sozialdemokraten regen einen runden Tisch an.

"Der Stillstand in Sachen Zentralkauf kann von der Kommunalpolitik nicht weiter so hingenommen werden", heißt es in einer Stellungnahme von Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt und Stadtrat Rainer Kellner. Und weiter: "Die SPD-Stadtratsfraktion fordert Oberbürgermeister Dr. Fichtner auf, endlich aktiv zu werden."

"Unzumutbare Verhältnisse"

Deshalb lautet der Vorschlag der Fraktion, alle, die zu einer positiven Änderung der "unzumutbaren Verhältnisse" beitragen können, zu einem Gespräch einzuladen. Das seien vor allem die irischen Besitzer, die Immobilienmakler Anders, die Hofer Einzelhändler, die Firma Edeka, die Stadtwerke und eventuell vorhandene Kaufinteressenten für diese Immobilie. "Der Stadtrat muss sich ebenfalls mit einbringen können."

Für den Fall, dass die Iren auf die Einladung nicht reagieren, schlagen die SPD-Räte eine Dienstreise für Fichtner vor: "Dann muss sich der Oberbürgermeister persönlich um ein Treffen in Frankfurt bemühen oder sich in den Flieger setzen und in Irland das Gespräch suchen." Unter Umständen seien die Iren bereit, den Zentralkauf an deutsche Investoren zu verkaufen. "Um solche zu finden, muss die Verwaltungsspitze der Stadt - die Wirtschaftsförderung mit Hilfe von bekannten Immobilienmaklern - den Markt erkunden."

Das Versorgungsproblem am Hofer "Strauß" kann nach Ansicht von Adelt und Kellner nicht mehr nur als private Lösung gesehen werden. "Hier muss auch die Politik eingreifen. An erster Stelle der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner."

Die Regierungen in Bayreuth und München müssten seine nächsten Anlaufstellen sein. "Anlaufstellen heißt: Er muss sich dort hinbemühen. Er muss mit dem Regierungspräsidenten und dem bayerischen Wirtschaftsminister abklären, ob es Möglichkeiten der Mitfinanzierung der Umbau- und Renovierungskosten des Zentralkaufes durch den Freistaat Bayern gibt, wenn ein privater deutscher Investor die Immobilie von den Iren übernehmen sollte." Die SPD-Fraktionsspitze meint, dass die bayerische Staatsregierung in München einen Weg finden sollte, über Investitions- und Städtebauförder-Programme einer Stadt wie Hof und vor allem ihrer älteren Bevölkerung, der seit Jahren jede Einkaufsmöglichkeit am "Strauß" genommen sei, zu helfen. Die SPDler schreiben: "Vielleicht wären die irischen Besitzer auch selbst bereit, umfassend zu renovieren, wenn staatliche Gelder als Unterstützung fließen würden."

Aber all dies könne nur in vielen ernsthaften Gesprächen abgeklärt werden. Parallel zu diesen Finanzierungs-Initiativen müssten Überlegungen angestellt werden, wie die Belegung des zweiten Stocks eines dann renovierten Zentralkaufs erfolgen könne. Nachdem im Erdgeschoss mit Edeka ein Weg der Nutzung gesichert scheine, sei weiter durch Immobilienmakler und Wirtschaftsförderer, aber auch durch den alten oder bereits neuen Besitzer des Zentralkaufes zu prüfen, ob vor allem Einzelhändler bereit wären, sich dort anzusiedeln.

Platz für Verwaltungen

Eine weitere Überlegung bringt die Stadtrats-SPD ins Spiel: "Könnte man nicht im Zentralkauf städtische oder andere Verwaltungen unterbringen?" Denn: Das städtische Bauamt platze aus allen Nähten. Das städtische Bürgerzentrum müsse nicht für immer im "Wöhrl-Haus" angesiedelt bleiben. Die Erreichbarkeit sei durch den Busbahnhof am "Strauß" und durch die Tiefgarage im Zent-
ralkauf noch besser gegeben als in der Karolinenstraße. Aber auch für andere Institutionen und regionalen und überregionalen Behörden, aber auch für private Nutzer, biete der zweite Stock des Zentralkaufs wegen seiner zentralen Lage mitten in der Stadt "sicherlich interessante Büroflächen". red
 

 

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