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Erschienen in der Frankenpost am 05.01.2010 

Emsiges Treiben am Busbahnhof - doch den Einkaufsmarkt gibt es nicht. Der Schriftzug "E-Center" ist verblichen. Fotos: Ernst Sammer

OB Fichtner wartet auf klare Worte

 
Hof - Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner befindet sich derzeit im Urlaub - deshalb war von ihm gestern keine Stellungnahme zum SPD-Vorstoß zu erhalten. Zuletzt hatte er sich Anfang Dezember in der Frankenpost zum Dauerthema "Zentralkauf" geäußert. "Der Eigentümer meldet sich kaum oder gar nicht auf unsere Anschreiben", erklärte Fichtner damals. Hof bekomme am Standort Busbahnhof die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise hautnah zu spüren. "Wichtig ist, dass der Eigentümer der Immobilie aus der Deckung herauskommt und sagt, was er will."

Schwung ist wieder verebbt

Wolfgang Fleischer - Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion - steht einem runden Tisch grundsätzlich offen gegenüber. "Wir unterstützen alles, was den Zentralkauf voranbringt." Das Hauptproblem liege beim Investor in Irland, der möglicherweise zu einem Gespräch keinen echten Entscheidungsträger entsende. "Die Verwaltung ist immer am Ball." Fleischer hält einen Lebensmittelmarkt in zentraler Lage für äußerst wichtig; er werde immer wieder darauf angesprochen. "Es gibt dort eine hervorragende Busanbindung." Die Innenstadt brauche unbedingt einen Vollsortimenter - "kein zweites Rotmain-Center".

Der CSU-Sprecher erinnert daran, dass der Bauausschuss den Bauantrag schnell genehmigt habe. Der Schwung, den die Angelegenheit dadurch aufgenommen habe, sei jedoch bald wieder verebbt.

Gebäude nicht attraktiv

Die neue Fraktionschefin der Freien Aktiven Bürger (FAB), Gudrun Bruns, unterstützt den SPD-Vorschlag. "Man sollte mehr Druck machen", meint sie. Ihre Hoffnung: Es müsste gelingen, einen Pächter für das Objekt zu finden. Allerdings müssten einer Verpachtung - Ihrer Meinung nach - Renovierungsarbeiten vorausgehen. Denn das Gebäude sei derzeit nicht attraktiv. Einen anderen Besitzer zu finden, hält sie für schwierig. Der Grund laut der FAB-Sprecherin: "Das Gebäude ist maßlos überbewertet."

Bruns' Appell richtet sich an den Oberbürgermeister: Er müsse mit den Verantwortlichen sprechen. "Es reicht eben nicht aus, nur Briefe zu schreiben." Ordnungspolitische Maßnahmen seien von Seiten der Stadtverwaltung zu überlegen, wenn sich der Bau-Zustand weiter verschlechtere. J. F.

 

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