Hof -
Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner befindet sich
derzeit im Urlaub - deshalb war von ihm gestern keine Stellungnahme
zum SPD-Vorstoß zu erhalten. Zuletzt hatte er sich Anfang Dezember
in der
Frankenpost
zum Dauerthema "Zentralkauf" geäußert. "Der Eigentümer meldet
sich kaum oder gar nicht auf unsere Anschreiben", erklärte Fichtner
damals. Hof bekomme am Standort Busbahnhof die Auswirkungen der
weltweiten Finanzkrise hautnah zu spüren. "Wichtig ist, dass der
Eigentümer der Immobilie aus der Deckung herauskommt und sagt, was
er will."
Schwung ist wieder verebbt
Wolfgang Fleischer - Vorsitzender der
CSU-Stadtratsfraktion - steht einem runden Tisch
grundsätzlich offen gegenüber. "Wir unterstützen alles, was den
Zentralkauf voranbringt." Das Hauptproblem liege beim Investor in
Irland, der möglicherweise zu einem Gespräch keinen echten
Entscheidungsträger entsende. "Die Verwaltung ist immer am Ball."
Fleischer hält einen Lebensmittelmarkt in zentraler Lage für äußerst
wichtig; er werde immer wieder darauf angesprochen. "Es gibt dort
eine hervorragende Busanbindung." Die Innenstadt brauche unbedingt
einen Vollsortimenter - "kein zweites Rotmain-Center".
Der CSU-Sprecher erinnert daran, dass der
Bauausschuss den Bauantrag schnell genehmigt habe. Der Schwung, den
die Angelegenheit dadurch aufgenommen habe, sei jedoch bald wieder
verebbt.
Gebäude nicht attraktiv
Die neue Fraktionschefin der Freien Aktiven
Bürger (FAB), Gudrun Bruns, unterstützt den SPD-Vorschlag. "Man
sollte mehr Druck machen", meint sie. Ihre Hoffnung: Es müsste
gelingen, einen Pächter für das Objekt zu finden. Allerdings müssten
einer Verpachtung - Ihrer Meinung nach - Renovierungsarbeiten
vorausgehen. Denn das Gebäude sei derzeit nicht attraktiv. Einen
anderen Besitzer zu finden, hält sie für schwierig. Der Grund laut
der FAB-Sprecherin: "Das Gebäude ist maßlos überbewertet."
Bruns' Appell richtet sich an den
Oberbürgermeister: Er müsse mit den Verantwortlichen sprechen. "Es
reicht eben nicht aus, nur Briefe zu schreiben." Ordnungspolitische
Maßnahmen seien von Seiten der Stadtverwaltung zu überlegen, wenn
sich der Bau-Zustand weiter verschlechtere. J. F. |