Hof -
Sie könnten wohl, wenn sie wollten: Aber markige Worte sind nicht
unbedingt die Markenzeichen von Hans-Peter Friedrich, dem Hofer
CSU-Landesgruppenchef im Deutschen Bundestag, und dem früheren Hofer
SPD-Oberbürgermeister Dieter Döhla. Und so blieben verbale
Rundumschläge gegen die politische Konkurrenz gestern Abend bei den
Aschermittwochstreffen von Hofer SPD und CSU aus. Die eine oder
andere Spitze gab es dennoch, wollten die Parteifreunde doch bei
Laune gehalten werden. Auch durchaus ernste Worte fielen,
schließlich haben heute der politische Alltag und die damit
verbundenen Aufgaben wieder alle fest im Griff.
Dr. Hans-Peter Friedrich, der direkt aus
Passau kam, ließ beim CSU-Treffen im Postsportheim natürlich keinen
Zweifel daran, dass alles getan werden müsse, um eine rot-rot-grüne
"Verweigerungskoalition" im Lande zu verhindern. Wohlweislich hielt
sich der Abgeordnete mit direkter Kritik am Koalitionspartner und
FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle wegen dessen Hartz-IV-Äußerungen
zurück. Vielmehr nannte Friedrich eine grundsätzliche Diskussion
über den Sozialstaat richtig und notwendig. Es müsse aber verhindert
werden, dass Hartz-IV-Empfänger grundsätzlich diffamiert werden,
betonte der Landesgruppenchef.
Einen Seitenhieb auf die "Nervensäge der
deutschen Politik", eben Guido Westerwelle, wollte sich der frühere
Hofer Oberbürgermeister Dieter Döhla beim Heringsessen der SPD in
der Gaststätte "Anspann" freilich ebenso wenig verkneifen wie einen
Gruß an die "versammelte Wirtschaftskompetenz der CSU" in Passau und
ein paar "größenwahnsinnige Deppen" von der Landesbank.
Schnell wurde Dieter Döhla aber dann ernst,
als er zum Schluss auf die Zukunft der Spinnerei Neuhof zu sprechen
kam. Er fragte sich, ob es noch so etwas wie Ethik im
wirtschaftlichen Handeln gebe. Froh zeigte sich der frühere
Oberbürgermeister, dass es in Hof doch noch viele ortsverbundene
Unternehmen gebe, die Verantwortung für die Region zeigen. red
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