Hof -
Das am vergangenen Donnerstag in der
Frankenpost
veröffentlichte Konzept des Agenda-21-Arbeitskreises
Stadtentwicklung ÖPNV hat nicht nur in der Stadt Hof, bei
Stadtwerken und Hof-Bus GmbH für Aufregung gesorgt. In der
Hochschule Hof schrillten gar Alarmglocken.
Letzteres aus gutem Grund: Sah das
Agenda-Konzept doch vor, den mit Umstellung des Busfahrplans seit
Dezember 2009 gültigen 15-Minuten-Takt an der Haltestelle
"Fachhochschule" wieder aufzugeben. Ausgerechnet in einer Phase, in
der sich das Studentenwerk Oberfranken in Verhandlungen zur
Einführung eines Semestertickets befindet. Für das Semesterticket
müssten alle Studenten einen Pauschalpreis je Semester entrichten
und könnten dafür die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Diese
Pauschale müssen über den Studentenwerksbeitrag übrigens alle
Studenten bezahlen, unabhängig davon, ob sie die Busse tatsächlich
nutzen.
Würde nun der 15-Minuten-Takt zur Hochschule wieder gestrichen,
wären die Studenten wohl kaum bereit, der Einführung dieses
Semestertickets zuzustimmen, fürchtet Hochschul-Präsident Professor
Dr. Jürgen Lehmann. Für ihn ist es deshalb "nicht akzeptabel", den
15-Minuten-Takt an der Haltestelle "Fachhochschule" aufzugeben. An
der Hochschule Hof studieren derzeit laut Lehmann etwa 2600
Studenten. "Viele davon kommen - sehr zum Leidwesen der Anwohner -
mit dem Auto zur Hochschule." Lehmann weiter: Wer die Verkehrs- und
Parksituation während des Semesters rund um die Hochschule kenne,
werde verstehen, dass die Hochschule ebenso wie die Nachbarn ein
hohes Interesse daran habe, "dass möglichst viele Studenten auf den
öffentlichen Nahverkehr umsteigen". Seit die Hochschule mit Bussen
im 15-Minuten-Takt zu erreichen sei, "nutzen nach unserer
Beobachtung erheblich mehr Studenten die Möglichkeiten des
öffentlichen Nahverkehrs", stellt Lehmann fest.
Auch Volker Griesbach, der maßgeblich für das Buskonzept der
Agenda 21 Hof verantwortlich zeichnet, wurden die Bedenken der
Hochschule bereits mitgeteilt. Und der ÖPNV-Experte legte sofort
eine Nachtschicht ein, um möglich zu machen, was er vorher
ausgeschlossen hatte: den 15-Minuten-Takt an der Haltestelle
"Fachhochschule". Schließlich, sagte er auf Anfrage der
Frankenpost,
seien 2600 mögliche Nutzer "eine Hausnummer".
Um die Hofer Studenten als Hof-Bus-Kunden zu gewinnen, überplante
Griesbach noch einmal die Linien 5, 6 und 7. Und stellt fest: "Ich
habe eine Lösung gefunden." Der 15-Minuten-Takt für die Studenten
sei möglich. Auch die direkte Busverbindung zwischen der
Fachhochschule und dem Hauptbahnhof bleibe erhalten.
Und mehr noch: Die überarbeitete Linienführung versorge jetzt
auch das Nahversorgungszentrum an der Christoph-Klauß-Straße, das
bisher nicht mit dem Bus erreicht werden konnte. Griesbach:
"Voraussetzung ist allerdings das von den Anwohnern schon lange
geforderte Halteverbot auf einer Straßenseite, damit die Busse auch
durchkommen."
Das komplette Konzept steht zum Download bereit:
www.hof.de, unter --> Rathaus -->
Umweltinformationen --> Agenda 21
Volker Griesbach |