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Erschienen in der Frankenpost am 18.02.2010 

Thomas Schuberth-Roth

Hochschule plant Semester-Ticket für Studenten

 
Hof - Das am vergangenen Donnerstag in der Frankenpost veröffentlichte Konzept des Agenda-21-Arbeitskreises Stadtentwicklung ÖPNV hat nicht nur in der Stadt Hof, bei Stadtwerken und Hof-Bus GmbH für Aufregung gesorgt. In der Hochschule Hof schrillten gar Alarmglocken.

Letzteres aus gutem Grund: Sah das Agenda-Konzept doch vor, den mit Umstellung des Busfahrplans seit Dezember 2009 gültigen 15-Minuten-Takt an der Haltestelle "Fachhochschule" wieder aufzugeben. Ausgerechnet in einer Phase, in der sich das Studentenwerk Oberfranken in Verhandlungen zur Einführung eines Semestertickets befindet. Für das Semesterticket müssten alle Studenten einen Pauschalpreis je Semester entrichten und könnten dafür die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Diese Pauschale müssen über den Studentenwerksbeitrag übrigens alle Studenten bezahlen, unabhängig davon, ob sie die Busse tatsächlich nutzen.

Würde nun der 15-Minuten-Takt zur Hochschule wieder gestrichen, wären die Studenten wohl kaum bereit, der Einführung dieses Semestertickets zuzustimmen, fürchtet Hochschul-Präsident Professor Dr. Jürgen Lehmann. Für ihn ist es deshalb "nicht akzeptabel", den 15-Minuten-Takt an der Haltestelle "Fachhochschule" aufzugeben. An der Hochschule Hof studieren derzeit laut Lehmann etwa 2600 Studenten. "Viele davon kommen - sehr zum Leidwesen der Anwohner - mit dem Auto zur Hochschule." Lehmann weiter: Wer die Verkehrs- und Parksituation während des Semesters rund um die Hochschule kenne, werde verstehen, dass die Hochschule ebenso wie die Nachbarn ein hohes Interesse daran habe, "dass möglichst viele Studenten auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen". Seit die Hochschule mit Bussen im 15-Minuten-Takt zu erreichen sei, "nutzen nach unserer Beobachtung erheblich mehr Studenten die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs", stellt Lehmann fest.

Auch Volker Griesbach, der maßgeblich für das Buskonzept der Agenda 21 Hof verantwortlich zeichnet, wurden die Bedenken der Hochschule bereits mitgeteilt. Und der ÖPNV-Experte legte sofort eine Nachtschicht ein, um möglich zu machen, was er vorher ausgeschlossen hatte: den 15-Minuten-Takt an der Haltestelle "Fachhochschule". Schließlich, sagte er auf Anfrage der Frankenpost, seien 2600 mögliche Nutzer "eine Hausnummer".

Um die Hofer Studenten als Hof-Bus-Kunden zu gewinnen, überplante Griesbach noch einmal die Linien 5, 6 und 7. Und stellt fest: "Ich habe eine Lösung gefunden." Der 15-Minuten-Takt für die Studenten sei möglich. Auch die direkte Busverbindung zwischen der Fachhochschule und dem Hauptbahnhof bleibe erhalten.

Und mehr noch: Die überarbeitete Linienführung versorge jetzt auch das Nahversorgungszentrum an der Christoph-Klauß-Straße, das bisher nicht mit dem Bus erreicht werden konnte. Griesbach: "Voraussetzung ist allerdings das von den Anwohnern schon lange geforderte Halteverbot auf einer Straßenseite, damit die Busse auch durchkommen."

Das komplette Konzept steht zum Download bereit:

www.hof.de, unter --> Rathaus --> Umweltinformationen --> Agenda 21

Volker Griesbach

 

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