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Erschienen in der Frankenpost am 06.02.2010 
 

 

Rückenwind für die Sanierung

 
Hof - Das Bahnhofsviertel sei ein "Alleinstellungsmerkmal" für die Stadt Hof, das weiterhin "viel Rückenwind" brauche (siehe auch den Artikel oben). Als für die "gesamtstädtische Entwicklung sehr wichtig" hat Klaus-Martin Hesse das Sanierungsgebiet im Stadtrat bezeichnet. Gerade vor dem Hintergrund des strategischen Ziels der Stadt, Zuzüge in die Stadt zu gewinnen, sei es unabdingbar, "profilbildende Standorte herauszuarbeiten und zu kommunizieren".

Damit hat der Gutachter aus Oldenburg die Maßgabe für die weiteren Schritte vorgegeben. Denn nicht nur eine Bestandsaufnahme sollte seine Untersuchung liefern, sondern auch ein Konzept enthalten, wie das "Modell mit Impulscharakter zu einer sich selbst tragenden Entwicklung geführt wird".

Tatsächlich hätten sich zwar erhoffte Wirkungen vielfältiger Maßnahmen im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt" nur teilweise erfüllt. Neben weiter sinkenden Einwohnerzahlen sei das Viertel in unverändert hohem Maße von Menschen geprägt, die auf soziale Hilfen angewiesen sind. Und auch eine "neue Gründerzeit" für den Wirtschaftsstandort Bahnhofsviertel könne nicht belegt werden.

Knotenpunkt Sophienschule

Aber es gibt den großen Erfolg: Es konnte mittels des Programms "Die soziale Stadt" die Voraussetzung für die Erweiterung des schulischen Angebots durch eine vernetzte Ganztagsbetreuung geschaffen werden. Die Sophienschule entwickelte sich dadurch zum Knotenpunkt für die Zusammenarbeit etlicher sozialer Träger. In der Folge stieg die Übertrittsquote der Schüler auf Gymnasium und Realschule. Dies ist laut Hesse ein aussagekräftiges Indiz für den Erfolg von Maßnahmen im schulischen und vorschulischen Bereich. Die Quote der Übertritte hat sich damit seit dem Jahr 2000/01 annähernd verdoppelt.

Hesse schlug für die kommenden Jahre vor, sich darauf zu konzentrieren, neue Bevölkerungsgruppen für das Bahnhofsviertel zu gewinnen. Ein Schlüssel dazu wären attraktive moderne Wohnangebote. Für "Ankerprojekte" gelte es zudem Investoren zu begeistern. Des Weiteren mahnte der Gutachter ein Konzept für den Leerstand und die Bauruinen an. Kontinuierlich solle eine Wirkungs- und Erfolgskontrolle der vorab definierten Ziele erfolgen.

Der Unterstützungsaufwand, der aktuell vom Stadtteilbüro für das Bürgergremium geleistet werde, sei auf Dauer nicht zu halten, sagte Hesse weiter. Hier brauche es eine neue Organisationsform, das Bürgergremium solle zukünftig eigenständiger und zielorientierter arbeiten.

Das Gutachten ist an die Regierung von Oberfranken weitergeleitet worden, da es die Voraussetzung ist für die weitere Förderung im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt". Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung, auf der Grundlage der Vorschläge im Gutachten in Zusammenarbeit mit der Stadterneuerung GmbH, dem Sanierungsträger, ein Umsetzungspapier zu erarbeiten. ts-r
 

 

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