Hof -
Das Bahnhofsviertel sei ein "Alleinstellungsmerkmal" für die Stadt
Hof, das weiterhin "viel Rückenwind" brauche (siehe auch den Artikel
oben). Als für die "gesamtstädtische Entwicklung sehr wichtig" hat
Klaus-Martin Hesse das Sanierungsgebiet im Stadtrat bezeichnet.
Gerade vor dem Hintergrund des strategischen Ziels der Stadt, Zuzüge
in die Stadt zu gewinnen, sei es unabdingbar, "profilbildende
Standorte herauszuarbeiten und zu kommunizieren".
Damit hat der Gutachter aus Oldenburg die
Maßgabe für die weiteren Schritte vorgegeben. Denn nicht nur eine
Bestandsaufnahme sollte seine Untersuchung liefern, sondern auch ein
Konzept enthalten, wie das "Modell mit Impulscharakter zu einer sich
selbst tragenden Entwicklung geführt wird".
Tatsächlich hätten sich zwar erhoffte
Wirkungen vielfältiger Maßnahmen im Rahmen des Projekts "Soziale
Stadt" nur teilweise erfüllt. Neben weiter sinkenden Einwohnerzahlen
sei das Viertel in unverändert hohem Maße von Menschen geprägt, die
auf soziale Hilfen angewiesen sind. Und auch eine "neue Gründerzeit"
für den Wirtschaftsstandort Bahnhofsviertel könne nicht belegt
werden.
Knotenpunkt Sophienschule
Aber es gibt den großen Erfolg: Es konnte
mittels des Programms "Die soziale Stadt" die Voraussetzung für die
Erweiterung des schulischen Angebots durch eine vernetzte
Ganztagsbetreuung geschaffen werden. Die Sophienschule entwickelte
sich dadurch zum Knotenpunkt für die Zusammenarbeit etlicher
sozialer Träger. In der Folge stieg die Übertrittsquote der Schüler
auf Gymnasium und Realschule. Dies ist laut Hesse ein
aussagekräftiges Indiz für den Erfolg von Maßnahmen im schulischen
und vorschulischen Bereich. Die Quote der Übertritte hat sich damit
seit dem Jahr 2000/01 annähernd verdoppelt.
Hesse schlug für die kommenden Jahre vor, sich
darauf zu konzentrieren, neue Bevölkerungsgruppen für das
Bahnhofsviertel zu gewinnen. Ein Schlüssel dazu wären attraktive
moderne Wohnangebote. Für "Ankerprojekte" gelte es zudem Investoren
zu begeistern. Des Weiteren mahnte der Gutachter ein Konzept für den
Leerstand und die Bauruinen an. Kontinuierlich solle eine Wirkungs-
und Erfolgskontrolle der vorab definierten Ziele erfolgen.
Der Unterstützungsaufwand, der aktuell vom
Stadtteilbüro für das Bürgergremium geleistet werde, sei auf Dauer
nicht zu halten, sagte Hesse weiter. Hier brauche es eine neue
Organisationsform, das Bürgergremium solle zukünftig eigenständiger
und zielorientierter arbeiten.
Das Gutachten ist an die Regierung von
Oberfranken weitergeleitet worden, da es die Voraussetzung ist für
die weitere Förderung im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt". Der
Stadtrat beauftragte die Verwaltung, auf der Grundlage der
Vorschläge im Gutachten in Zusammenarbeit mit der Stadterneuerung
GmbH, dem Sanierungsträger, ein Umsetzungspapier zu erarbeiten. ts-r
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