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Erschienen in der Frankenpost am 05.02.2010 

Ein aufpoliertes Schmuckstück öffnet demnächst wieder seine Pforten: Die Schule am Longoliusplatz. Foto: Sammer

Der schönste Besenstall der Welt

 
Von Rainer Schmidt

Hof - Sie war schon als "Besenstall" und Höhere Töchterschule bekannt - nun ist sie eine der schönsten Bildungsstätten in Hof: Das von Grund auf sanierte Schulhaus am Longoliusplatz wird heute feierlich eröffnet. Ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant, freut sich Peter Hetz vom städtischen Fachbereich Schulen und Sport. Anstatt erst zum Schuljahreswechsel 2010 umzuziehen, bekommen die Schüler nun schon nach den Faschingsferien neue Klassenzimmer in dem denkmalgeschützen Bauwerk.

Damit ist vom 22. Februar an auch die Raumnot in der nahen Fach- und Berufsoberschule sowie der gut fünf Minuten Fußweg entfernten Wirtschaftsschule Geschichte. Letztere hatte Klassen ins alte Schulhaus in Wölbattendorf ausgelagert, die FOS/BOS nutzt im Moment noch die Schulcontainer am Jean-Paul-Gymnasium für den Unterricht.

Einfach umstöpseln

Die beiden Schulen teilen sich am Longoliusplatz 13 Klassenzimmer, zwei Computerräume, einen Mehrzweckraum sowie Zimmer für musisches Arbeiten. Die genaue Belegung der Räume vereinbaren die beiden Schulen untereinander - und schon bei der technischen Ausstattung des Gebäudes hatten die Planer ein Auge darauf, dass sich Änderungen hier schnell umsetzen lassen. Denn die Klassenzimmer sind allesamt mit dem Computernetz ihrer jeweiligen Schule verbunden. Sollten zum Beispiel zum Schuljahreswechsel Zimmer getauscht werden, reicht es, im Untergeschoss ein paar Stecker umzustöpseln - und schon steht die Verbindung per Glasfaserkabel ins jeweilige Schulhaus wieder.

Moderne Ausstattung

Auch sonst ist die Ausstattung der Schule am Longoliusplatz hochmodern: Vier sogenannte Smartboards - mit Computern verbundene Tafeln - verteilen sich auf die Räume, und jedes Klassenzimmer hat einen Beamer. "Der Lehrer kann dann seinen Unterricht auf dem Stick mitbringen und einfach in den Computer stecken", nennt Hetz die Vorteile.

Den schmucken Rahmen für die moderne Technik liefert der historische Bau. Wegen Baufälligkeit wurden immer mehr Bereiche des alten Hauses gesperrt, an Unterricht in den Obergeschossen war schon lange nicht mehr zu denken. Seit der Fußball-EM liefen die Arbeiten, Decken und Böden wurden komplett entfernt.

Von außen sieht das komplett sanierte Schulhaus nun wieder genau so aus wie früher: Die steinerne Fassade ist frisch gereinigt und das Dach samt Türmchen wurde nach dem Vorbild des ursprünglichen Bauwerks neu errichtet. Diesen Anspruch hat sich die Stadt einiges kosten lassen: insgesamt rund 3,43 Millionen Euro. Neben 80 Prozent staatlicher Förderung hat auch die Oberfrankenstiftung die Sanierung des Baudenkmals mit 167 000 Euro unterstützt.

Mit der Fertigstellung ist nun eine Zeit des Provisoriums für viele Hofer Schüler vorbei: Die Container, in denen zurzeit noch Fachoberschüler unterrichtet werden, bieten bald dem Jean-Paul-Gymnasium Extra-Räume, das alte Volkschulhaus in Wölbattendorf wird dann nicht mehr genutzt.

Wirtschaftschule, FOS/BOS und die Schule am Longoliusplatz präsentieren sich morgen, Samstag, mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit.

 

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