Von Rainer Schmidt
Hof - Sie war
schon als "Besenstall" und Höhere Töchterschule bekannt - nun ist
sie eine der schönsten Bildungsstätten in Hof: Das von Grund auf
sanierte Schulhaus am Longoliusplatz wird heute feierlich eröffnet.
Ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant, freut sich Peter
Hetz vom städtischen Fachbereich Schulen und Sport. Anstatt erst zum
Schuljahreswechsel 2010 umzuziehen, bekommen die Schüler nun schon
nach den Faschingsferien neue Klassenzimmer in dem denkmalgeschützen
Bauwerk.
Damit ist vom 22. Februar an auch die Raumnot
in der nahen Fach- und Berufsoberschule sowie der gut fünf Minuten
Fußweg entfernten Wirtschaftsschule Geschichte. Letztere hatte
Klassen ins alte Schulhaus in Wölbattendorf ausgelagert, die FOS/BOS
nutzt im Moment noch die Schulcontainer am Jean-Paul-Gymnasium für
den Unterricht.
Einfach umstöpseln
Die beiden Schulen teilen sich am
Longoliusplatz 13 Klassenzimmer, zwei Computerräume, einen
Mehrzweckraum sowie Zimmer für musisches Arbeiten. Die genaue
Belegung der Räume vereinbaren die beiden Schulen untereinander -
und schon bei der technischen Ausstattung des Gebäudes hatten die
Planer ein Auge darauf, dass sich Änderungen hier schnell umsetzen
lassen. Denn die Klassenzimmer sind allesamt mit dem Computernetz
ihrer jeweiligen Schule verbunden. Sollten zum Beispiel zum
Schuljahreswechsel Zimmer getauscht werden, reicht es, im
Untergeschoss ein paar Stecker umzustöpseln - und schon steht die
Verbindung per Glasfaserkabel ins jeweilige Schulhaus wieder.
Moderne Ausstattung
Auch sonst ist die Ausstattung der Schule am
Longoliusplatz hochmodern: Vier sogenannte Smartboards - mit
Computern verbundene Tafeln - verteilen sich auf die Räume, und
jedes Klassenzimmer hat einen Beamer. "Der Lehrer kann dann seinen
Unterricht auf dem Stick mitbringen und einfach in den Computer
stecken", nennt Hetz die Vorteile.
Den schmucken Rahmen für die moderne Technik
liefert der historische Bau. Wegen Baufälligkeit wurden immer mehr
Bereiche des alten Hauses gesperrt, an Unterricht in den
Obergeschossen war schon lange nicht mehr zu denken. Seit der
Fußball-EM liefen die Arbeiten, Decken und Böden wurden komplett
entfernt.
Von außen sieht das komplett sanierte
Schulhaus nun wieder genau so aus wie früher: Die steinerne Fassade
ist frisch gereinigt und das Dach samt Türmchen wurde nach dem
Vorbild des ursprünglichen Bauwerks neu errichtet. Diesen Anspruch
hat sich die Stadt einiges kosten lassen: insgesamt rund 3,43
Millionen Euro. Neben 80 Prozent staatlicher Förderung hat auch die
Oberfrankenstiftung die Sanierung des Baudenkmals mit 167 000 Euro
unterstützt.
Mit der Fertigstellung ist nun eine Zeit des
Provisoriums für viele Hofer Schüler vorbei: Die Container, in denen
zurzeit noch Fachoberschüler unterrichtet werden, bieten bald dem
Jean-Paul-Gymnasium Extra-Räume, das alte Volkschulhaus in
Wölbattendorf wird dann nicht mehr genutzt.
Wirtschaftschule, FOS/BOS und die Schule am
Longoliusplatz präsentieren sich morgen, Samstag, mit einem Tag der
offenen Tür der Öffentlichkeit. |