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Erschienen in der Frankenpost am 29.12.2010 
 

 

Bürger um Rat fragen

 
Den FAB-Räten machen noch einige Entscheidungen, die der Stadtrat heuer getroffen hat, zu schaffen. Dazu zählt das neue Buskonzept.

Von Andrea Hofmann

Hof - Als Stadt mit "katastrophalen finanziellen Verhältnissen" ist gerade Hof in der Migrationsarbeit auf Zuschüsse angewiesen, wie FAB-Fraktionschefin Gudrun Bruns erklärt. In die Integration türkischsprachiger Mitbürger fließt zum Beispiel Geld aus dem Fördertopf "Soziale Stadt". Weil die Bundesregierung den Etat des Programms gekürzt hat, hat sich Bruns an den CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich gewandt. In seinem Antwortschreiben versichert er, dass das Verkehrsministerium die Stadtteile weiterhin unterstützt. Laut Friedrich startet die Bundesregierung bald eine neue Förderung über das ESF-Bundesprogramm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)".

Was Fraktionschefin Gudrun Bruns im Rückblick auf 2010 noch immer ärgert, ist die Klage gegen die Stadt Selb wegen des geplanten Ausbaus des Factory Outlet Centers (FOC), an der sich die Stadt Hof inzwischen nicht mehr beteiligt. "Wir wollen, dass sich Hochfranken als Region vermarktet. Hof soll kulturelles Oberzentrum der Region Hochfranken werden", sagt Bruns. "Dazu passt nicht, dass wir gegen andere Städte klagen, bloß weil die vielleicht einen Vorteil hätten. Wir müssen mit anderen Städten zusammenwirken."

Was das neue Buskonzept angeht, sieht die FAB Nachholbedarf: "Ich behaupte, dass das ein Schuss in den Ofen war", sagt Bruns. Alle hätten sich erhofft, dass mit dem neuen Fahrplan Kosten gespart würden. "Dem stehen jetzt gesunkene Fahrgastzahlen gegenüber." Der Stadtrat habe sich von dem externen Gutachter mehr versprochen. "Aber die Praxis hat gezeigt: Wenn es um Infrastruktur geht, sollte man besser Einheimische befragen." Bruns zufolge hätte die Kritik der Bürger ernster genommen werden müssen.

Einen positiven Aspekt habe das neue Buskonzept allerdings gebracht, räumt Bruns ein: "Die Altstadt ist busfrei." Und der "Rote Teppich" ist entstanden. Bruns: "Den finde ich gut." Nun müsse man sich auch Gedanken um die Aufwertung von Ludwigstraße, Bismarck- und Karolinenstraße machen. Das kann laut Bruns auch mit wenig Geld geschehen, etwa durch Ruhebänke und Kübelpflanzen. Gute Ansätze hat laut Ingeburg Buchta schon die Arbeitsgruppe "Kernstadt" erarbeitet. Um die Ideen umzusetzen, braucht es aus Sicht der FAB die Eigeninitiative der Bürger und Händler. Bruns: "Wir wollen die Innenstadt-Bewohner ermuntern, so etwas selbst in die Hand zu nehmen."

Ein anderes Thema, das die Fraktion beschäftigt, ist der Standort des Weihnachtsmarktes. "Der Markt wird sich nicht 1:1 in der Altstadt umsetzen lassen", befürchtet Buchta. Dort sei zu wenig Platz, um Zufahrten für Anwohner, Lieferverkehr und die Feuerwehr freizuhalten. Ihr Vorschlag: den Weihnachtsmarkt am Maxplatz zu belassen, aber Altstadt und Ludwigsstraße einzubinden, etwa durch Buden an ausgewählten Punkten wie Marienkirche oder Oberer Torplatz. "Wenn der Weihnachtsmarkt so viel Geld kostet, sollte er Werbung für die ganze Stadt sein."

 

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