Den FAB-Räten machen noch
einige Entscheidungen, die der Stadtrat heuer getroffen hat, zu
schaffen. Dazu zählt das neue Buskonzept.
Von Andrea Hofmann
Hof - Als Stadt mit
"katastrophalen finanziellen Verhältnissen" ist gerade Hof in der
Migrationsarbeit auf Zuschüsse angewiesen, wie FAB-Fraktionschefin
Gudrun Bruns erklärt. In die Integration türkischsprachiger
Mitbürger fließt zum Beispiel Geld aus dem Fördertopf "Soziale
Stadt". Weil die Bundesregierung den Etat des Programms gekürzt hat,
hat sich Bruns an den CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Peter
Friedrich gewandt. In seinem Antwortschreiben versichert er, dass
das Verkehrsministerium die Stadtteile weiterhin unterstützt. Laut
Friedrich startet die Bundesregierung bald eine neue Förderung über
das ESF-Bundesprogramm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)".
Was Fraktionschefin Gudrun Bruns im Rückblick
auf 2010 noch immer ärgert, ist die Klage gegen die Stadt Selb wegen
des geplanten Ausbaus des Factory Outlet Centers (FOC), an der sich
die Stadt Hof inzwischen nicht mehr beteiligt. "Wir wollen, dass
sich Hochfranken als Region vermarktet. Hof soll kulturelles
Oberzentrum der Region Hochfranken werden", sagt Bruns. "Dazu passt
nicht, dass wir gegen andere Städte klagen, bloß weil die vielleicht
einen Vorteil hätten. Wir müssen mit anderen Städten
zusammenwirken."
Was das neue Buskonzept angeht, sieht die FAB
Nachholbedarf: "Ich behaupte, dass das ein Schuss in den Ofen war",
sagt Bruns. Alle hätten sich erhofft, dass mit dem neuen Fahrplan
Kosten gespart würden. "Dem stehen jetzt gesunkene Fahrgastzahlen
gegenüber." Der Stadtrat habe sich von dem externen Gutachter mehr
versprochen. "Aber die Praxis hat gezeigt: Wenn es um Infrastruktur
geht, sollte man besser Einheimische befragen." Bruns zufolge hätte
die Kritik der Bürger ernster genommen werden müssen.
Einen positiven Aspekt habe das neue
Buskonzept allerdings gebracht, räumt Bruns ein: "Die Altstadt ist
busfrei." Und der "Rote Teppich" ist entstanden. Bruns: "Den finde
ich gut." Nun müsse man sich auch Gedanken um die Aufwertung von
Ludwigstraße, Bismarck- und Karolinenstraße machen. Das kann laut
Bruns auch mit wenig Geld geschehen, etwa durch Ruhebänke und
Kübelpflanzen. Gute Ansätze hat laut Ingeburg Buchta schon die
Arbeitsgruppe "Kernstadt" erarbeitet. Um die Ideen umzusetzen,
braucht es aus Sicht der FAB die Eigeninitiative der Bürger und
Händler. Bruns: "Wir wollen die Innenstadt-Bewohner ermuntern, so
etwas selbst in die Hand zu nehmen."
Ein anderes Thema, das die Fraktion
beschäftigt, ist der Standort des Weihnachtsmarktes. "Der Markt wird
sich nicht 1:1 in der Altstadt umsetzen lassen", befürchtet Buchta.
Dort sei zu wenig Platz, um Zufahrten für Anwohner, Lieferverkehr
und die Feuerwehr freizuhalten. Ihr Vorschlag: den Weihnachtsmarkt
am Maxplatz zu belassen, aber Altstadt und Ludwigsstraße
einzubinden, etwa durch Buden an ausgewählten Punkten wie
Marienkirche oder Oberer Torplatz. "Wenn der Weihnachtsmarkt so viel
Geld kostet, sollte er Werbung für die ganze Stadt sein."
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