Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 23.12.2010 

Der Eingang zum Weihnachtsmarkt vor dem Eingang zur Michaeliskirche: Dieses Bild gibt's in diesen Tagen vielleicht zum letzten Mal. Mehr Fotos vom Hofer Weihnachtsmarkt finden sich übrigens auf www.frankenpost.de. Foto: Sammer

Klare Mehrheit für den Umzug

 
In einer Umfrage des Stadtmarketings sprechen sich die Hofer dafür aus, den Weihnachtsmarkt in die Altstadt zu verlegen. Jetzt müssen die Verantwortlichen prüfen, was machbar - und was bezahlbar - ist.

Von Christoph Plass

Hof - Von 1348 Menschen, die sich an der Umfrage des Stadtmarketings beteiligt hatten, haben genau 813 für den Umzug gestimmt. Umgerechnet sind das 60,31 Prozent, die sich dafür ausgesprochen haben, den Hofer Weihnachtsmarkt künftig nicht mehr am Maxplatz, sondern in der Altstadt anzusiedeln. "Damit ist eine gewisse Richtung für weitere Überlegungen vorgegeben", sagte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner gestern bei der Vorstellung der Ergebnisse in seinem Amtszimmer.

Überrascht hat das Ergebnis der Standortumfrage wohl kaum. Die große Beteiligung allerdings freute die Verantwortlichen sichtlich. Das zeigt, dass sich die Bürger an einer Entscheidungsfindung beteiligen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. 813 Menschen also votierten für den Standort Altstadt. Ein Drittel der Befragten sieht den Markt dort als am schönsten an, wo er ist. Die restlichen sechs Prozent nannten alternative Standorte wie den Theresienstein oder den Schlossplatz - Vorschläge, die zumindest angesprochen werden sollen. Besonders wichtig für Fichtner: "Die Umfrage war nicht anonym, jeder hat mit seinem Namen votiert."

Die Richtung ist nun klar: Noch im Januar will die Stadt Hof alle Beteiligten an einen Tisch bitten, um über den Wunsch nach einem Umzug in die Altstadt zu diskutieren. Kirchen und Fieranten, Einzelhandel und Stadtratsfraktionen, Feuerwehr und Bauamt sollen dann überlegen, ob und gegebenenfalls wie der Markt ein neues Zuhause finden könnte.

Professionelle Hilfe?

Da stehen dann viele praktische Fragen auf der Tagesordnung, von den Zufahrtswegen bis zur Stromversorgung. Da geht es dann aber auch um die Organisation selbst: Bislang liegen Planung und Umsetzung des Hofer Weihnachtsmarkts in den Händen des Hofer Stadtmarketings. Mit einer Veränderung des Marktes aber sei nicht auszuschließen, dass künftig eine Firma den Markt organisiert. "Der bundesweite Trend geht dahin, darauf spezialisierte Unternehmen zu engagieren", erklärt Wirtschaftsförderer Klaus-Jochen Weidner. In Kulmbach oder Bayreuth beispielsweise lägen die Weihnachtsmärkte seit Langem in den Händen von Schaustellern.

Wenn es um die Veränderungen rund um den Weihnachtsmarkt geht, dann geht es natürlich auch ums Geld: "Der Markt muss günstiger werden", sagt Fichtner.

100 000 Euro für Bauhof

Derzeit sieht die Rechnung so aus: Allein fürs Aufstellen und Abbauen der Marktbuden berappt die Stadt jährlich 100 000 Euro. So viel kosten die Leistungen des Bauhofs. Die Leistungen werden intern verrechnet. Doch auch echtes Geld fließt für den vierwöchigen Markt: Das Stadtmarketing hat ein jährliches Budget von 50 000 Euro. "Die Pacht der Fieranten abgezogen, bleibt ein Defizit von 26 000 Euro", erklärt Stadtmarketing-Chefin Ute Fischer.

"Ziel muss es sein, diesen hohen finanziellen Anteil zu verringern", sagt dazu Klaus-Jochen Weidner. Und Ute Fischer ergänzt: "Wir werden auch versuchen, Privatinvestoren zu finden." Vor allem geht es dabei um die Frage der Marktbuden. Die aktuellen sind einerseits nicht mehr die schönsten, andererseits recht unpraktisch, was Auf- und Abbau betrifft - das macht sie, wie erwähnt, teuer.

Ende Januar nun sollen die Beteiligten konkrete Vorschläge zusammentragen. Die Entscheidung, wo der Markt künftig abgehalten werden soll, hat danach der Stadtrat zu treffen. Der Zeitplan ist eng gestrickt, sagt Ute Fischer: "Im ersten Quartal 2011 muss die Entscheidung stehen."

Oberbürgermeister Fichtner will vor allem eines betont wissen: "Der Weihnachtsmarkt soll ins Einzelhandelskonzept eingebunden werden. Alle sollen mit ins Boot." Ein Umzug in die Altstadt dürfe nicht mit einer Vernachlässigung beispielsweise der Ludwigstraße einhergehen.

Trotz der Suche nach Neuem betont das Stadtoberhaupt auch den Erfolg des aktuellen Markts. Ja, der Unfall, die Sperrung und das schlechte Wetter hätten die Veranstaltung mitbestimmt. "Trotzdem war der Weihnachtsmarkt 2010 allgemein wieder sehr gelungen", sagt Fichtner. Jetzt, nach dem Jahreswechsel, geht es nun mit Volldampf daran, die Version 2011 ebenfalls zu einem Erfolg werden zu lassen.

Drei Gewinner
 

Unter allen Teilnehmern der Befragung hat das Stadtmarketing (von den jeweiligen Firmen gespendete) Preise verlost. Marketing-Mitarbeiterin Antje Frohmader betätigte sich gestern als Glücksfee: Karl-Heinz Dümmler aus Hof gewinnt einen Solarium-Gutschein bei Hof-Sun; Ruth Bunzel bekommt eine Zeitkarte fürs Hofer Hallenbad und Marion Speck erhält einen Präsentkorb voller Hofer Spezialitäten. Die Preise sind in der Tourist-Info abzuholen.

 

zurück zur Übersicht