In einer Umfrage des
Stadtmarketings sprechen sich die Hofer dafür aus, den
Weihnachtsmarkt in die Altstadt zu verlegen. Jetzt müssen die
Verantwortlichen prüfen, was machbar - und was bezahlbar - ist.
Von Christoph Plass
Hof - Von
1348 Menschen, die sich an der Umfrage des Stadtmarketings beteiligt
hatten, haben genau 813 für den Umzug gestimmt. Umgerechnet sind das
60,31 Prozent, die sich dafür ausgesprochen haben, den Hofer
Weihnachtsmarkt künftig nicht mehr am Maxplatz, sondern in der
Altstadt anzusiedeln. "Damit ist eine gewisse Richtung für weitere
Überlegungen vorgegeben", sagte Oberbürgermeister Dr. Harald
Fichtner gestern bei der Vorstellung der Ergebnisse in seinem
Amtszimmer.
Überrascht hat das Ergebnis der Standortumfrage wohl kaum. Die
große Beteiligung allerdings freute die Verantwortlichen sichtlich.
Das zeigt, dass sich die Bürger an einer Entscheidungsfindung
beteiligen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. 813 Menschen
also votierten für den Standort Altstadt. Ein Drittel der Befragten
sieht den Markt dort als am schönsten an, wo er ist. Die restlichen
sechs Prozent nannten alternative Standorte wie den Theresienstein
oder den Schlossplatz - Vorschläge, die zumindest angesprochen
werden sollen. Besonders wichtig für Fichtner: "Die Umfrage war
nicht anonym, jeder hat mit seinem Namen votiert."
Die Richtung ist nun klar: Noch im Januar will die Stadt Hof alle
Beteiligten an einen Tisch bitten, um über den Wunsch nach einem
Umzug in die Altstadt zu diskutieren. Kirchen und Fieranten,
Einzelhandel und Stadtratsfraktionen, Feuerwehr und Bauamt sollen
dann überlegen, ob und gegebenenfalls wie der Markt ein neues
Zuhause finden könnte.
Professionelle Hilfe?
Da stehen dann viele praktische Fragen auf der Tagesordnung, von
den Zufahrtswegen bis zur Stromversorgung. Da geht es dann aber auch
um die Organisation selbst: Bislang liegen Planung und Umsetzung des
Hofer Weihnachtsmarkts in den Händen des Hofer Stadtmarketings. Mit
einer Veränderung des Marktes aber sei nicht auszuschließen, dass
künftig eine Firma den Markt organisiert. "Der bundesweite Trend
geht dahin, darauf spezialisierte Unternehmen zu engagieren",
erklärt Wirtschaftsförderer Klaus-Jochen Weidner. In Kulmbach oder
Bayreuth beispielsweise lägen die Weihnachtsmärkte seit Langem in
den Händen von Schaustellern.
Wenn es um die Veränderungen rund um den Weihnachtsmarkt geht,
dann geht es natürlich auch ums Geld: "Der Markt muss günstiger
werden", sagt Fichtner.
100 000 Euro für Bauhof
Derzeit sieht die Rechnung so aus: Allein fürs Aufstellen und
Abbauen der Marktbuden berappt die Stadt jährlich 100 000 Euro. So
viel kosten die Leistungen des Bauhofs. Die Leistungen werden intern
verrechnet. Doch auch echtes Geld fließt für den vierwöchigen Markt:
Das Stadtmarketing hat ein jährliches Budget von 50 000 Euro. "Die
Pacht der Fieranten abgezogen, bleibt ein Defizit von 26 000 Euro",
erklärt Stadtmarketing-Chefin Ute Fischer.
"Ziel muss es sein, diesen hohen finanziellen Anteil zu
verringern", sagt dazu Klaus-Jochen Weidner. Und Ute Fischer
ergänzt: "Wir werden auch versuchen, Privatinvestoren zu finden."
Vor allem geht es dabei um die Frage der Marktbuden. Die aktuellen
sind einerseits nicht mehr die schönsten, andererseits recht
unpraktisch, was Auf- und Abbau betrifft - das macht sie, wie
erwähnt, teuer.
Ende Januar nun sollen die Beteiligten konkrete Vorschläge
zusammentragen. Die Entscheidung, wo der Markt künftig abgehalten
werden soll, hat danach der Stadtrat zu treffen. Der Zeitplan ist
eng gestrickt, sagt Ute Fischer: "Im ersten Quartal 2011 muss die
Entscheidung stehen."
Oberbürgermeister Fichtner will vor allem eines betont wissen:
"Der Weihnachtsmarkt soll ins Einzelhandelskonzept eingebunden
werden. Alle sollen mit ins Boot." Ein Umzug in die Altstadt dürfe
nicht mit einer Vernachlässigung beispielsweise der Ludwigstraße
einhergehen.
Trotz der Suche nach Neuem betont das Stadtoberhaupt auch den
Erfolg des aktuellen Markts. Ja, der Unfall, die Sperrung und das
schlechte Wetter hätten die Veranstaltung mitbestimmt. "Trotzdem war
der Weihnachtsmarkt 2010 allgemein wieder sehr gelungen", sagt
Fichtner. Jetzt, nach dem Jahreswechsel, geht es nun mit Volldampf
daran, die Version 2011 ebenfalls zu einem Erfolg werden zu lassen.
Drei Gewinner
Unter allen Teilnehmern der Befragung hat das Stadtmarketing (von
den jeweiligen Firmen gespendete) Preise verlost.
Marketing-Mitarbeiterin Antje Frohmader betätigte sich gestern als
Glücksfee: Karl-Heinz Dümmler aus Hof gewinnt einen
Solarium-Gutschein bei Hof-Sun; Ruth Bunzel bekommt eine Zeitkarte
fürs Hofer Hallenbad und Marion Speck erhält einen Präsentkorb
voller Hofer Spezialitäten. Die Preise sind in der Tourist-Info
abzuholen. |