Der Stadtrat beschließt die
Sanierung der Hans-Böckler-Straße. Das 1,5-Millionen-Euro-Projekt
schafft eine Anbindung zum Container-Terminal.
Von Jan Fischer
Hof - Das
Stadtratsjahr 2010 ist mit einer zukunftsträchtigen Auftragsvergabe
zu Ende gegangen. Der letzte Beschluss in der letzten Sitzung
des Jahres leitete den Straßen- und Kanalbau in der
Hans-Böckler-Straße in die Wege. Die Firma VSTR aus Rodewisch gab
mit 1,598 Millionen Euro das wirtschaftlichste Angebot für die
Arbeiten ab und erhielt folglich nach der öffentlichen Ausschreibung
den Zuschlag vor acht Mitbietern. Das Stadtratsvotum fiel denn auch
einstimmig aus.
Zum Hintergrund: Mit Schreiben vom 6. Oktober
teilte die Regierung von Oberfranken der Stadt Hof mit, dass sie für
das Projekt, das zur Anbindung ans künftige Güterverkehrszentrum
(GVZ) dient, die so genannte Unbedenklichkeit feststellt. Damit
verbunden ist die Baufreigabe noch für das Jahr 2010. Das heißt: Ein
formeller Baubeginn noch heuer bringt Fördermittel, die in den
kommenden Jahren fließen sollen, nicht in Gefahr.
Die Baufreigabe - darauf legt die Regierung
wert - bedeutet jedoch keine Förderzusage und auch keine Festlegung
des Fördersatzes. Wichtige Voraussetzung für Finanzspritzen ist laut
Regierung, dass das GVZ in jedem Fall kommt.
Aus den Reihen des Stadtrats gab es
hocherfreute Stimmen zum Projekt, das einen weiteren wichtigen
Schritt zum Ausbau des Container-Terminals darstellt.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner lobte seine Kollegen in der
Verwaltung, die das große Bauvorhaben "im tiefsten Winter"
vorbereitet hätten. Sein Dank ging an Bayerns Wirtschaftsminister
Martin Zeil und Finanzminister Georg Fahrenschon für ihre
Unterstützung zum Durchbruch in Sachen GVZ. Für die zügige Sanierung
der Hans-Böckler-Straße habe sich darüber hinaus der Staatssekretär
im bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck, persönlich stark
gemacht.
"Beharrlichkeit zahlt sich wieder einmal aus",
betonte CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer in seiner
Stellungnahme. Das Teilstück, das nun zur Sanierung anstehe, sei
eine stark befahrene Straße, die sich in einem "sehr schlechten
Zustand" präsentiere. Der Oberbürgermeister habe das Projekt GVZ
nachhaltig verfolgt, und Staatssekretär Eck und
Landtags-Abgeordneter König hätten bei einem Ortstermin die
Sanierung der Hans-Böckler-Straße vorangetrieben. "Wieder einmal
haben wir ein Projekt trotz eines nicht genehmigten Haushalts auf
den Weg gebracht."
Rainer Kellner meinte in seiner Stellungnahme
für die SPD-Fraktion: "Jetzt beginnt der praktische Teil eines
Großprojekts." Er schloss sich dem Dank des Oberbürgermeisters an
die Verwaltungsleute an, stellte aber besonders den Einsatz von
Stadtdirektor Franz Pischel heraus. Den Zustand der
Hans-Böckler-Straße nannte Kellner "katastrophal". Nun hoffe er,
dass die Sanierung in der vorgegebenen Zeit von gut einem Jahr über
die Bühne gehe. Der einzige Wermutstropfen laut Kellner: "Zum
wiederholten Mal geht ein Auftrag in die neuen Bundesländer." Das
beste Angebot einer Hofer Firma sei erst auf Platz sechs zu finden.
Gudrun Bruns, die Vorsitzende der
FAB-Fraktion, bezeichnete die Hans-Böckler-Straße als "große
Rumpelstrecke". Für ihre Fraktion sei es wichtig, dass wieder ein
Stück Asphalt in Hof ausgebessert werde. An der Zustimmung der
Bezirksregierung zur Förderung hegte Bruns - ebenso wie vorher
Kellner - keine Zweifel.
Details der Sanierung
Strecke: Hans-Böckler-Straße zwischen
Stephanstraße und Carl-Benz-Straße
Voraussichtliche Bauzeit: März 2011 bis
April 2012
Baukosten (Ausschreibungs-Ergebnis):
1,598 Millionen Euro
"
Beharrlichkeit zahlt sich wieder einmal aus "
CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer
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