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Erschienen in der Frankenpost am 17.12.2010 
 

 

"Es sind viele Alternativen denkbar"

 
OB Dr. Harald Fichtner beobachtet den Ruf nach Veränderungen für den Markt. Er hält es für wichtig, die Bürger frühzeitig einzubinden.

Herr Fichtner, wie ist die Idee zur Befragung entstanden?

Wir haben festgestellt, dass der Weihnachtsmarkt-Standort Thema in vielen Gesprächen und Internetforen ist. Mir kam dann der Gedanke, die Meinung zu kanalisieren. Deshalb wollen wir ein Stimmungsbild von den Marktbesuchern abfragen - also von jenen, die sich ohnehin dem Markt verbunden fühlen.

Hatten Sie dabei die Erfahrungen aus der Kernstadt-Diskussion im Hinterkopf?

Ich denke, es ist ein Zeichen der Zeit, die Bürger frühzeitig noch stärker in kommunale Belange einzubinden.

Wie stark fällt die Meinung der Bürger ins Gewicht am Runden Tisch aller Verantwortlichen?

Niemand wird sich über ein Bürgervotum hinwegsetzen - vorausgesetzt, es ist eindeutig und steht auf einer breiten Basis. Die Bürgerbefragung hat natürlich Gewicht, ebenso die Meinungsfindung am Runden Tisch. Die Entscheidung über den Standort trifft aber der Stadtrat.

Welche Stimmen hören Sie aus der Bevölkerung zum Markt?

Es werden Neuerungen gefordert.

Was meinen Sie, woher kommt dieser Wunsch nach Veränderung?

Dazu muss man einige Jahre zurückblicken. Starkes Bürgerengagement hat Ende der Neunzigerjahre den neuen Hofer Weihnachtsmarkt begründet, nachdem nahezu Stillstand herrschte. Nun läuft vieles optimal - aber dennoch wollen etliche Bürger etwas Neues als belebendes Element.

Nach dem Unfall in der vergangenen Woche stellt sich die Frage: Wie sicher ist der Weihnachtsmarkt am Maxplatz noch?

Grundsätzlich kann sich eine Dachlawine überall lösen - ob nun am Maxplatz oder in der Altstadt. Der Unfall hat die Diskussion über den Standort neu entfacht. Aber es ist ganz klar festzustellen: Es gibt für den Standort Maxplatz keine Sicherheitsbedenken.

Wie könnte denn ein Weihnachtsmarkt in der Altstadt aussehen?

In der Altstadt müsste der Markt ein neues Gesicht bekommen. Fest steht zum Beispiel, dass die jetzigen Buden für die Fußgängerzone nicht geeignet wären. Das ist eine von mehreren Fragen, die zu klären wären.

Gibt Alternativen zu einem Vier-Wochen-Markt?

Man wird sicher nicht nur die Standortfrage neu diskutieren. Vielleicht ist es auch möglich, den Markt auf Maxplatz und Altstadt aufzuteilen. Es sind viele Alternativen denkbar.

Ist für Sie eine solche Befragung auch für andere Themen denkbar, zum Beispiel für die Frage, ob das Volksfest 2012 in die Freiheitshalle zurückkehren soll?

Zu dieser speziellen Frage müssen wir nicht mehr die Bürger befragen. Es hat bereits eine Abstimmung mit den Füßen stattgefunden - der Zuspruch in der Festmeile war riesig.

Das Gespräch führte Jan Fischer

Interview
 

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
 

 

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