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Erschienen in der Frankenpost am 17.12.2010 

"Wahl" an ungewöhnlichem Ort: Noch bis Dienstag können die Besucher des Marktes Stimmkarten mit ihrer Meinung in eine Urne am Pavillon einwerfen. Foto: Ernst Sammer

Ringen um Kompromiss

 
Auf den Stimmkarten steht die Frage, ob der Budenzauber am Maxplatz oder in der Altstadt stattfinden soll. Vielleicht finden die Beteiligten aber auch eine Lösung, die allen Belangen entgegenkommt.

Von Jan Fischer

Hof - Die Bürgerbefragung zum künftigen Standort des Hofer Weihnachtsmarkts stößt offenbar auf starke Resonanz. Bereits am ersten Tag haben sich 200 Marktbesucher eine Stimmkarte gesichert. 80 davon landeten in der eigens aufgestellten Wahlurne. Die Hofer und ihre Gäste sollen sich zwischen dem Maxplatz und der Altstadt entscheiden - oder sie schreiben einen anderen Favoriten auf die Karte. Die Aktion läuft bis zum Dienstag, 21. Dezember, dem letzten Tag des Weihnachtsmarkts.

"Jeden Abend wird die Urne geleert", erläutert Ute Fischer, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins. Die Karten landen auf den Schreibtischen im Bürgerzentrum, dort findet die Auswertung statt. Die Mitarbeiter klären dann, ob es die angegebene Person tatsächlich gibt; auch Mehrfachnennungen von Personen werden gefiltert. "Nach dem Wochenende werden wir einen Trend erkennen können", meint Ute Fischer. Mit einfließen werden auch die Ergebnisse einer Befragung der 27 Stammfieranten und weiterer Händler aus den Wechselbuden.

Am Runden Tisch geht es im Frühjahr ans Abwägen der unterschiedlichen Positionen. Mit dabei sind dann auch Dekan Günter Saalfrank sowie Angelika Rädlein von der Altstadt-Initiative. Im Gespräch mit der Frankenpost appelliert der Kirchenvertreter an alle Beteiligten, die Entscheidung "mit Ruhe und Bedacht" zu treffen. Es sei genau abzuwägen, ob die Ludwigstraße bei einer Verlegung in die Altstadt nicht einen strukturellen Nachteil erleiden müsse. Saalfrank warnt vor einer "zu starken Fokussierung auf die Altstadt".

Der Markt am Maxplatz sei unverwechselbar. Ob die Veranstaltung in der Fußgängerzone einen Aufschwung nähme, wagt der Dekan daher zu bezweifeln. Denn gerade große Weihnachtsmärkte hätten Einbußen zu verzeichnen.

Angelika Rädlein zeigt sich offen für einen Kompromiss. "Vielleicht befruchtet ja ein Standort den anderen", sagt sie. Der Markt am Maxplatz sei nicht 1:1 in die Altstadt zu übernehmen. Womöglich müsse eine Verlagerung auch nicht sein. Am Maxplatz könnte man den traditionellen Verkauf belassen, schlägt Rädlein vor, "und hier in der Altstadt ziehen wir es eventmäßig auf".

Angelika Rädlein hat die Mitstreiter der Altstadt-Initiative für Anfang Januar zu einem Treffen eingeladen. Wichtiges Thema dabei: ein Konzept für "Weihnachten in der Altstadt". Natürlich hat sie dafür schon etliche Ideen, will aber noch nichts verraten. Nur so viel: Eine Möglichkeit wäre es ihrer Meinung nach, zwischen November und Februar eine Reihe von Veranstaltungen in der Altstadt auf die Beine zu stellen.

 

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