Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 17.12.2010 
 

 

Pro Altstadt
Neues wagen

 
Die Altstadt ist das Wohnzimmer der Stadt. Und wer richtet sein Wohnzimmer im Dezember nicht weihnachtlich ein? In Hof ist das bislang anders: Da findet der Weihnachtsmarkt an einem Ort weit abseits der Fußgängerzone statt - was, zugegeben, seinen besonderen Charme hat. Aber nicht wenige monieren auch, dass es am Maxplatz "immer das Gleiche" sei. Klar - allzu viele Variationen in der Aufstellung der Buden und Darbietung sind auf engem Raum nicht möglich. Und so gleicht ein Weihnachtsmarkt dem nächsten.

Das wäre in der Altstadt anders: Hier konzentriert sich ohnehin den ganzen Tag das Leben, hier sind die meisten Menschen - Einheimische wie Auswärtige - unterwegs. Hier käme es nie vor, dass die Budengasse sich wie leergefegt präsentiert.

Es ist schlicht an der Zeit, etwas Neues zu wagen. Deshalb sollte die Stadt das Experiment "Markt in der Altstadt" eingehen. Sie kann dabei nur gewinnen. Jan Fischer

Pro Maxplatz
Wichtiges erhalten

 
Der Maxplatz gehört zu den Plätzen der Stadt, die zu Unrecht vernachlässigt werden. Zwar treten sich hier die Besucher des Weihnachtsmarktes an den ersten Tagen gegenseitig auf die Füße, zwar ist hier zum Südtirolmarkt kein freier Sitzplatz zu ergattern und zwar kommen die Menschen, wenn wöchentlich die Fieranten rufen. In Zeiten aber, in denen kein Markt ans untere Ende der Innenstadt lockt, ist hier nicht viel los. Die "Belebung der Innenstadt" ist das formulierte Ziel eines breiten Zusammenschlusses von Hofern. Aber die Innenstadt besteht aus mehr als den 200 Metern zwischen Oberem Tor- und Sonnenplatz. Das städtische "Wohnzimmer" ist schon jetzt schick hergerichtet - weit strahlt diese Attraktivität aber nicht aus. Deshalb braucht es Attraktionen jenseits des roten Pflasters. Der Weihnachtsmarkt ist eine der Aktionen, die die gesamte Innenstadt mit Leben füllen möchten. Derartige Bemühungen müssen mehr werden, nicht weniger. Christoph Plass
 
Seit 30 Jahren am Maxplatz

 
Hof - Ein Blick ins Archiv zeigt, dass der Hofer Weihnachtsmarkt in seiner Geschichte schon häufiger den Standort gewechselt hat. Erste Belege von einem "Weihnachtsmarkt mit Christbaummarkt" finden sich nach Auskunft der Stadt im Jahr 1927. Dieser fand seinerzeit in der Klosterstraße statt. 1933 wird über einen Markt im Dezember in der Altstadt berichtet, 1934 in der Kirchgasse und am Maxplatz. Nach dem Krieg war lange Zeit die Ludwigstraße der Schauplatz des Budenzaubers. Zumindest von 1959 bis 1978 wurden dort - laut den alten Dokumenten - die weihnachtlichen Waren angeboten. Dann gab es einen kommunalpolitischen Streit um den richtigen Standort - mit dem Ergebnis des Umzugs zum Maxplatz. Einen weiteren Wechsel hat es seitdem nicht mehr gegeben. Wohl aber Änderungen in der Organisation: Als Ende der Neunzigerjahre der Weihnachtsmarkt an Langeweile zu ersticken drohte, machten sich engagierte Hofer Bürger um Ingeburg Buchta für eine Wiederbelebung stark. Mit Erfolg - der Markt nahm mit neuen Ideen einen neuen Aufschwung. Eine Skihütte wurde zum Anziehungspunkt. Und seit zwei Jahren zeichnet nun der Stadtmarketingverein Hof für die Organisation verantwortlich. Ein vielfältiges Rahmenprogramm ist seitdem Standard - ebenso wie Weihnachtsmusik in der Budengasse. J. F.
 

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