Es bleibt ein Rätsel, warum die Stadt beim Thema
Winterdienst um den heißen Brei herumredet. Fakt ist: Die
Bauhofarbeiter tun ihr Möglichstes, um die Schneemassen im
Stadtgebiet zu beseitigen. Fakt ist aber auch: Es fehlt hinten und
vorn an Personal. 60 Beschäftigte sind tagein, tagaus im Einsatz -
aber sie können nicht zaubern und 220 Kilometer Straße im
Handumdrehen freiräumen. Um das in annehmbarer Zeit zu schaffen,
bräuchte es wesentlich mehr Kräfte. Eben dieses Dilemma ist in der
städtischen Stellungnahme höchstens zwischen den Zeilen
herauszulesen und erst auf Nachfrage zu erfahren.
In diesen Tagen der extremen Wetterverhältnisse wird die
Finanznot für alle Hofer Bürger greifbar. Haben die schlechten
Nachrichten zur EJSA und zur Sportförderung vielleicht nur einen
Teil der Bevölkerung betroffen, weiß jetzt ein jeder in Hof, was
Sache ist: Wir leben nun einmal in einer armen Stadt. Ein Blick vor
die eigene Haustür genügt - vor allem, wenn man an Nebenstraßen oder
in Außenorten wohnt.
Es wird auch deutlich, dass diese Misere bereits seit mehreren
Jahren andauert. Der Beschluss, Personal im Bauhof massiv abzubauen,
fiel noch in die OB-Amtszeit von Dieter Döhla. Jetzt lässt sich das
Rad nicht mehr ohne Weiteres zurückdrehen.
Die entscheidende Frage ist, ob es nicht, wenn tagtäglich das
Schneechaos auf den Straßen ausbricht, mehr finanziellen und
personellen Spielraum für gebeutelte Kommunen geben kann, ja muss.
Warum stehen keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung, um externe
Kräfte kurzfristig zum Schneeräumen zu verpflichten? Eine Frage, die
nur Staats- und Bezirksregierung beantworten können.
Jan Fischer |