Hof - Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hat sich kurzfristig zu einer Bürgerbefragung in einer brisanten Frage entschlossen: Wo soll der Hofer Weihnachtsmarkt künftig stattfinden? Die Besucher des Marktes können dazu vom Donnerstag, 16. Dezember, bis Dienstag, 21. Dezember, ihre Meinung äußern.

Bereits seit Jahren kommen in Hof immer wieder Diskussion über den besten Standort für den Weihnachtsmarkt auf. Die unterschiedlichsten Positionen und Ansichten treffen regelmäßig aufeinander, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Nach dem Dachlawinen-Unfall vor einer Woche steht laut Mitteilung erneut der aktuelle Standort am Maxplatz in der Kritik vieler Bürger.

Urne am Pavillon

Deshalb werden die Hofer und ihre Gäste zur Urne gebeten. Von morgen an steht am Pavillon in der Budengasse eine Abstimmungsurne zur Verfügung, in die Besucher namentlich ausgefüllte Stimmkarten einwerfen können. Die vorgedruckten Stimmkarten sind nun erhältlich.

Oberbürgermeister Fichtner betont: "Die Entscheidung, wo der Weihnachtsmarkt im nächsten Jahr stattfinden wird, obliegt selbstverständlich dem Hofer Stadtrat." Die Bürger hätten aber "unmissverständlich" geäußert, dass sie bei dieser Entscheidung eine größere Mitsprache erhalten möchten. Aus diesem Grund und um einen Hinweis auf die tatsächlichen Mehrheits-Verhältnisse zu bekommen, habe sich die Stadt zu dieser spontanen Umfrage entschlossen.

Natürlich sei man sich bewusst, dass das Ergebnis kein repräsentatives Resultat im wissenschaftlichen Sinne sein könne, sagt Fichtner. "Dennoch geben wir so den Bürgern damit die Gelegenheit, ihre Meinung deutlich zum Ausdruck zu bringen - wenn es klare Mehrheiten geben sollte, werden dies sicherlich auch Marktbeirat und Stadtrat bei ihrer Entscheidung beachten."

Preise zu gewinnen

Die Bürger haben bei ihrer Stimmabgabe die Alternative, ob der Markt am Maxplatz verbleiben, in die Altstadt wechseln oder an einem sonstigen Ort im Stadtgebiet stattfinden soll. Um die Bürger zu einer regen Teilnahme anzuregen, werden zusätzlich drei Preise verlost:

1. Preis: eine 16-Stunden-Zeitkarte im Hof-Bad

2. Preis: ein Monat freies Sonnenbaden bei "Hof-Sun"

3. Preis: ein Warenkorb mit Wurst und Schinkenspezialitäten der Firma Fischer/Fickenscher

Bereits zu Beginn des Jahres 2011 plant die Stadt Hof dann einen Runden Tisch aller Beteiligten. Verbänden, Kirchen, Marktbeirat, Anwohnern, Einzelhändlern, Altstadtinitiative und Gewerbegemeinschaften, Ordnungsamt, Feuerwehr werden gemeinsam beraten. Fichtner dazu: "Wir müssen eine vernünftige Entscheidung und einen Ausgleich aller Interessen finden, damit der Markt im nächsten Jahr wieder erfolgreich betrieben werden kann." Und weiter: "Viele Menschen schätzen die schöne Atmosphäre am Maxplatz sehr. Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die sagen, dass der Markt in die Altstadt gehört - insbesondere, nachdem es dort keinen Busverkehr mehr gibt."

Bei dieser Gelegenheit gelte es auch, ein Finanzierungskonzept für künftige Märkte festzulegen. Derzeit leistet die Stadt für ihre weihnachtliche Attraktivität nach eigenen Angaben Aufwendungen in Höhe von etwa 100 000 Euro. Wenn sich dieser Betrag durch privatwirtschaftliche Initiativen und gemeinsames Handeln senken ließe, wäre die zweifellos ein schöner Nebeneffekt, meint OB Fichtner.