Im Städte-Ranking steht Hof
gut da. Sowohl Arbeitsagentur als auch Hochschule Hof sehen eigene
Erkenntnisse durch die Studie bestätigt und blicken positiv in die
Zukunft.
Von Lisbeth Kaupenjohann
Hof - "Wir
beobachten seit Längerem, dass sich die Stadt erholt", sagt Klaus
Seebach, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. "Langsam
nähern wir uns sogar dem bayerischen Durchschnitt an, was die
Arbeitslosenquote betrifft."
2005/2006 sei es zur Trendwende gekommen. Die Lage sei nun
ziemlich stabil, bestehende Betriebe hätten weiter expandiert - vor
allem im Sektor Dienstleistung, aber auch im Gesundheitswesen. "An
der positiven Entwicklung sind aber viele beteiligt", erläutert
Seebach. Sowohl die Unternehmen als auch politische Institutionen
arbeiteten gut zusammen. "Jetzt zahlen sich all diese Bemühungen
langsam aus." Die Jahre 2007 und 2008 seien richtig gut gelaufen.
Wegen der Weltwirtschaftskrise sei diese Entwicklung dann wieder
etwas gebremst worden. "Doch wir gehen zuversichtlich in die
Zukunft", versichert Seebach.
Es gelinge inzwischen vermehrt, Menschen mit
schlechten Voraussetzungen in Arbeit zu vermitteln. Die Potenziale
der über 55-Jährigen gelte es noch besser zu nutzen. Da inzwischen
ein starker Mangel an Fachkräften herrsche, verbesserten sich die
Chancen. "Wir sind in Zusammenarbeit mit der Stadt Hof dabei, die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern", so Seebach.
Den Zuwachs an Einkommen sieht er dadurch
bedingt, dass wieder mehr Menschen in Arbeit stehen. Aber die
Unternehmen zahlten auch zunehmend besser, um gute Arbeitskräfte zu
halten oder anzuwerben. Sie hätten die Krise gut überstanden und
stünden sogar besser da als 2008. "Im März 2009 gab es noch 12 000
Kurzarbeiter - jetzt nur noch zwischen 800 und 1000." Sogar die
Betriebe der Bauwirtschaft arbeiteten derzeit noch. Offensichtlich
gebe es noch viele Aufträge abzuarbeiten.
"Die Studie betont ja, dass es vor allem die
Verbindung von Wissen und dessen wirtschaftlicher Umsetzung ist, die
eine Stadt oder Region erfolgreich machen", meint der Leiter der
Hochschule Hof, Professor Dr. Jürgen Lehmann.
Gerade dies sei die Stärke der Hochschulen für
angewandte Wissenschaften. "Durch ihre enge Verzahnung mit der
Praxis vor allem in der regionalen Wirtschaft sorgen sie für einen
Wissenstransfer auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaften. Sie
stellen dem regionalen Arbeitsmarkt die dringend benötigten
hochqualifizierten Arbeitskräfte zur Verfügung und sind daher ein
wichtiger Standortfaktor." Absolventen der Hochschule hätten
keinerlei Probleme, in der Region eine adäquate Anstellung zu finden
- im Gegenteil. "Die Personalchefs unternehmen alle möglichen
Anstrengungen, Studenten möglichst früh an ihr Unternehmen zu
binden." Das sei auch ein wichtiger Beitrag gegen die Abwanderung
der jungen Leute aus der Region. Rund 25 Prozent der Studenten kämen
aus Stadt und Landkreis Hof. Im Wintersemester 2009/2010 gab es 190
Absolventen, im Sommersemester 2010 gar 250 Studenten - Tendenz
steigend.
Zahlen der Studie auf einen Blick
Hof belegt mit 108,2 Punkten Platz 26 unter den 100
einwohnerstärksten kreisfreien Städten in Deutschland. Dies ist das
Ergebnis des siebten wissenschaftlichen Städterankings der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Kooperation mit
der "Wirtschafts-Woche".
Bei der Arbeitslosenquote belegt Hof Platz 28: Sie lag 2009 bei
7,8 Prozent. Durchschnitt: 10,0 Prozent. Das durchschnittlich
verfügbare Einkommen verbesserte sich in Hof von 2004 bis 2008 um
12,1 Prozent. Durchschnitt: 7,2 Prozent. Platz 1. In den Jahren 2004
bis 2008 sank in Hof der Anteil von Schulabgängern ohne
Hauptschulabschluss um 4,8 Prozentpunkte. Durchschnitt: 1,5
Prozentpunkte. Platz drei.
Von 2004 bis 2009 sank die Arbeitslosenquote in Hof um 6,3
Prozentpunkte. Durchschnitt: 2,3 Prozentpunkte. Platz fünf für Hof. |