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Erschienen in der Frankenpost am 15.12.2010 

Hoffnungsträger: Absolventen der Hochschule haben keinerlei Probleme, in der Region eine adäquate Anstellung zu finden. Foto: Sammer

Mehr Chancen für alle

 
Im Städte-Ranking steht Hof gut da. Sowohl Arbeitsagentur als auch Hochschule Hof sehen eigene Erkenntnisse durch die Studie bestätigt und blicken positiv in die Zukunft.

Von Lisbeth Kaupenjohann

Hof - "Wir beobachten seit Längerem, dass sich die Stadt erholt", sagt Klaus Seebach, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. "Langsam nähern wir uns sogar dem bayerischen Durchschnitt an, was die Arbeitslosenquote betrifft."

2005/2006 sei es zur Trendwende gekommen. Die Lage sei nun ziemlich stabil, bestehende Betriebe hätten weiter expandiert - vor allem im Sektor Dienstleistung, aber auch im Gesundheitswesen. "An der positiven Entwicklung sind aber viele beteiligt", erläutert Seebach. Sowohl die Unternehmen als auch politische Institutionen arbeiteten gut zusammen. "Jetzt zahlen sich all diese Bemühungen langsam aus." Die Jahre 2007 und 2008 seien richtig gut gelaufen. Wegen der Weltwirtschaftskrise sei diese Entwicklung dann wieder etwas gebremst worden. "Doch wir gehen zuversichtlich in die Zukunft", versichert Seebach.

Es gelinge inzwischen vermehrt, Menschen mit schlechten Voraussetzungen in Arbeit zu vermitteln. Die Potenziale der über 55-Jährigen gelte es noch besser zu nutzen. Da inzwischen ein starker Mangel an Fachkräften herrsche, verbesserten sich die Chancen. "Wir sind in Zusammenarbeit mit der Stadt Hof dabei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern", so Seebach.

Den Zuwachs an Einkommen sieht er dadurch bedingt, dass wieder mehr Menschen in Arbeit stehen. Aber die Unternehmen zahlten auch zunehmend besser, um gute Arbeitskräfte zu halten oder anzuwerben. Sie hätten die Krise gut überstanden und stünden sogar besser da als 2008. "Im März 2009 gab es noch 12 000 Kurzarbeiter - jetzt nur noch zwischen 800 und 1000." Sogar die Betriebe der Bauwirtschaft arbeiteten derzeit noch. Offensichtlich gebe es noch viele Aufträge abzuarbeiten.

"Die Studie betont ja, dass es vor allem die Verbindung von Wissen und dessen wirtschaftlicher Umsetzung ist, die eine Stadt oder Region erfolgreich machen", meint der Leiter der Hochschule Hof, Professor Dr. Jürgen Lehmann.

Gerade dies sei die Stärke der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. "Durch ihre enge Verzahnung mit der Praxis vor allem in der regionalen Wirtschaft sorgen sie für einen Wissenstransfer auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaften. Sie stellen dem regionalen Arbeitsmarkt die dringend benötigten hochqualifizierten Arbeitskräfte zur Verfügung und sind daher ein wichtiger Standortfaktor." Absolventen der Hochschule hätten keinerlei Probleme, in der Region eine adäquate Anstellung zu finden - im Gegenteil. "Die Personalchefs unternehmen alle möglichen Anstrengungen, Studenten möglichst früh an ihr Unternehmen zu binden." Das sei auch ein wichtiger Beitrag gegen die Abwanderung der jungen Leute aus der Region. Rund 25 Prozent der Studenten kämen aus Stadt und Landkreis Hof. Im Wintersemester 2009/2010 gab es 190 Absolventen, im Sommersemester 2010 gar 250 Studenten - Tendenz steigend.

Zahlen der Studie auf einen Blick
 

Hof belegt mit 108,2 Punkten Platz 26 unter den 100 einwohnerstärksten kreisfreien Städten in Deutschland. Dies ist das Ergebnis des siebten wissenschaftlichen Städterankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Kooperation mit der "Wirtschafts-Woche".

Bei der Arbeitslosenquote belegt Hof Platz 28: Sie lag 2009 bei 7,8 Prozent. Durchschnitt: 10,0 Prozent. Das durchschnittlich verfügbare Einkommen verbesserte sich in Hof von 2004 bis 2008 um 12,1 Prozent. Durchschnitt: 7,2 Prozent. Platz 1. In den Jahren 2004 bis 2008 sank in Hof der Anteil von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss um 4,8 Prozentpunkte. Durchschnitt: 1,5 Prozentpunkte. Platz drei.

Von 2004 bis 2009 sank die Arbeitslosenquote in Hof um 6,3 Prozentpunkte. Durchschnitt: 2,3 Prozentpunkte. Platz fünf für Hof.

 

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