Hof -
Anrainer und Geschäftsleute in der Hofer Altstadt handeln
pragmatisch, unbürokratisch und demokratisch: Als der
Kaufhof-Filialleiter Björn Weishaupt dafür plädierte, die Busse den
Stadtrat davon zu überzeugen, solange es städtebaulich nicht
weitergeht, die Busse wieder durch die Altstadt fahren zu lassen,
kam es nach kurzer Diskussion zur Abstimmung. Das Votum fiel
deutlich aus: Eine klare Mehrheit will an der busfreien Altstadt
nicht rütteln lassen.
Dabei hatte Weishaupt ein gewichtiges Argument
ins Feld geführt: "Ein Frequenzrückgang von 16 Prozent kann
man mal einen Monat hinnehmen, nicht aber ein ganzes Jahr." Er
fürchte, sagte er, den städtebaulichen Stillstand, der nach
Ablehnung des Hofer Himmels wohl mindestens zwei bis drei Jahre
anhalten werde.
Auch andere Geschäfte beklagten einen starken Frequenzrückgang.
Der Leiter der Nordsee-Filiale, Andreas Förster, sprach von 15
Prozent - "ich bin jetzt 16 Jahre hier, einen solchen Einbruch aber
habe ich noch nicht erlebt", sagte er. Leonhard Wiedemann von der
Altstadt-Apotheke bezifferte den Frequenzrückgang mit 14 Prozent.
Walter Oelschlegel stellte dazu fest, dass mit der Umstellung des
Busfahrplans tatsächlich weniger Leute ins Zentrum fahren würden.
"Die Linien, die die am Stadtrand liegenden Einkaufsmärkte bedienen,
werden nun stärker frequentiert", sagte der Geschäftsführer der
HofBus GmbH.
Mit dem Hofer Wärschtlamo Michael "Kuki" Kuchenreuther stimmte
die Mehrzahl der Versammlungsteilnehmer jedoch überein, nicht
vorschnell die Busse wieder in die Altstadt zu holen. "Warten wir
doch den Sommer ab." Das betonte auch der Geschäftsmann Lutz
Pfersdorf, der vor diesem Rückschritt warnte.
Die folgende Abstimmung brachte das klares Bekenntnis zur
busfreien Altstadt. ts-r |