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Erschienen in der Frankenpost am 30.11.2010 

Dominik Zeh

Boykott der Ehrenamtlichen wäre fatal

 
Hof - Die Sportler im Stadtrat haben an die Bezirksregierung appelliert, der Auszahlung der Fördermittel an die Sportvereine zuzustimmen. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sagte vor dem einstimmigen Beschluss zu, gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Scherdel die Position der Stadt "mit Nachdruck" in Bayreuth vorzubringen. Er räumte jedoch ein: "Die Entscheidung treffen wir nicht."

Dominik Zeh (CSU) - erfolgreicher Ringer und aktueller Trainer des Bundesligisten ASV Hof - erinnerte daran, dass Hof eine Sportstadt sei. Jeder vierte Einwohner sei Mitglied in einem der 54 Sportvereine. Besonders in Zeiten klammer Kassen sei das Engagement von Trainern und Betreuern im Verein nicht hoch genug einzuschätzen.

Zeh ging ins Detail: "Die Übungsleiter leisten in ihren Vereinen mit ihren Trainingsgruppen hervorragende Arbeit." Tausende Kinder und Jugendlichen erhielten so eine körperliche und geistige Förderung und lernten, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zu entwickeln. "Sie werden dadurch fit gemacht und auf das Berufsleben vorbereitet."

Die 65 000-Euro-Lücke müsse geschlossen werden. Dazu gebe es keine Alternative; ansonsten sei die Zukunft der Sportvereine in Hof "enorm gefährdet".

Reinhard Meringer (SPD) - einst Regionalliga-Meister mit den Fußballern von Bayern Hof - forderte den Oberbürgermeister auf, die Auszahlung der Fördermittel für den Sport gegenüber der Regierung persönlich zu begründen. Gute Argumente gebe es genug. "Die Vereine warnen eindringlich vor einem Kahlschlag." Der Sportverband habe aufgelistet, wie groß das ehrenamtliche Engagement in den Sportvereinen sei. Diesen uneigennützigen Einsatz der Übungsleiter gelte es mit Zuschüssen zu honorieren.

Meringer zeichnete ein Szenario im Falle eines "Nein" aus Bayreuth: "Stellen Sie sich nur vor, dass die Trainer und Betreuer einmal 14 Tage ihr Ehrenamt einstellen." Das wäre eine mögliche Form des Protestes, sagte der SPD-Rat, um aber gleich hinzuzufügen: Natürlich seien die Übungsleiter mit viel zu viel Begeisterung am Sport bei der Sache, um einen solchen Boykott zu unterstützen. Hof sei in erster Linie eine Stadt des Breitensports - diesen Status gelte es, weiter zu bewahren und zu unterstützen. J. F.

 

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