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Erschienen in der Frankenpost am 25.11.2010 

Wilhelm Wenning: "Die gute Frau Gote sollte nicht herumstänkern." Archiv

Wenning nennt Gotes Kritik unverschämt

 
Der Regierungspräsident stellt Zahlen der Grünen-Abgeordneten zum Marketing-Konzept von Oberfranken Offensiv richtig. Er spricht auch von "persönlichen Interessen".

Von Thomas Hanel

Bayreuth - In aller Schärfe hat sich der oberfränkische Regierungspräsident Wilhelm Wenning gegen Vorwürfe der Bayreuther Grünen-Landtagsabgeordneten Ulrike Gote verwahrt. Die Parlamentarierin hatte, wie berichtet, erklärt, das neue Logo und das Marketing-Konzept für Oberfranken seien deutlich teurer gewesen als bekannt. Im Gegensatz zu Angaben des Vereins "Oberfranken Offensiv - Forum Zukunft Oberfranken" liege der Betrag nicht bei 500 000 Euro, sondern bei mehr als einer Million. Von der Frankenpost um eine Stellungnahme gebeten, bezeichnete Wenning die Kritik Gotes als "Unverschämtheit".

Der Regierungspräsident, der zugleich erster stellvertretender Vorsitzender von Oberfranken Offensiv ist, erklärte, dass in einem sogenannten Dachmarken-Prozess "von etwa 30 Leuten der Region aus allen möglichen Verbänden und Gruppierungen das Zusammengehörigkeitsgefühl Oberfrankens entwickelt" werden solle. Aus dem Gegeneinander von Hof oder Bayreuth, Coburg oder Bamberg müsse ein Miteinander werden. Dies sei das Ziel. Das neue Oberfranken-Logo der Berliner Agentur Mediendesign und der Slogan "Echt.Stark.Oberfranken" seien nur Teil dieses Ziels.

Wenning sagte, es sei richtig, dass die Oberfrankenstiftung - deren Vorsitzender stets der Regierungspräsident ist - 630 000 Euro zum Marketing beigesteuert habe und dieser Betrag knapp 60 Prozent der vorläufigen Projektkosten ausmache. Für das Logo der Berliner Agentur hätten netto 499 000 Euro aufgebracht werden müssen. Dazu kämen Gelder etwa für neues Briefpapier, Flyer, Broschüren und Schilder, die mit dem Logo bedruckt würden. "Und weiter haben wir in die Projektkosten die Arbeit unserer Leute von Oberfranken Offensiv mit eingerechnet."

Wenning: "Es ist klar, dass mit der Werbung für Oberfranken noch weitere finanzielle Anstrengungen verbunden sein werden. Frau Gote aber will mit ihren Vorwürfen weismachen, wir hätten den Berlinern mehr als die etwa 500 000 Euro gegeben. Und das ist nicht wahr."

Auf die Frage, wie Oberfranken Offensiv auf die Berliner Agentur gekommen sei, antwortete der Regierungspräsident, man habe sich zunächst umgehört, wer für den Auftrag in Frage komme. "Es gab einige Firmen. Am Schluss blieben zwei zur Auswahl übrig, ein Unternehmen aus Mittelfranken und das aus Berlin. Die Steuerungsgruppe und die Mitgliederversammlung des Vereins entschieden sich schließlich einmütig für die Berliner Agentur."

Wenning: "Die gute Frau Gote sollte nicht herumstänkern. Mit einem solchen Stil lässt sich für Oberfranken nichts erreichen. Ich weiß gar nicht recht, wie sie zu ihren Vorwürfen kommt. Vielleicht sind ja persönliche wirtschaftliche Interessen berührt." Der Frage, wie er das meine, wich der Regierungspräsident aus. "Dazu sage ich nichts."

Wie dennoch aus Kreisen des Vereins verlautete, soll Gotes Ehemann bei einer Bayreuther Werbeagentur beschäftigt sein, die sich um den Auftrag für das neue Logo bemüht habe - aber nicht in die engere Wahl gekommen sei.

 

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