Von Thomas Schuberth-Roth
Hof -
Dienstagabend im Saal der Metzgerei Max am Quetschenweg: Erneut
haben sich gut 40 Anrainer und Geschäftsleute zusammengesetzt. Das
Motto gibt Angelika Rädlein vor: "Es wird konkreter", sagt sie und
meint das Vier-Säulen-Konzept zur Belebung der Altstadt. Dieses Mal
hat sie Experten dazu gebeten, die Auskunft geben können, ob die
erst vor knapp zwei Wochen entwickelten Ideen der Geschäftsleute
auch umgesetzt werden können. Das sind die Wünsche: Ein neuer
Straßenbelag, ein elektrobetriebener City-Bus, Verweilinseln und
Märkte sowie Aktionen (siehe dazu auch die anderen Artikel auf
dieser Seite).
"Kopfsteinpflaster raus und den roten Teppich
rein" - Angelika Rädlein warb dafür, das "Wohnzimmer" nach 30 Jahren
"mal wieder richtig durchzukehren".
Der erste Teil des Wunsches ist dabei laut dem
Experten Edwin Schaller "kein Problem". Innerhalb von "maximal zwei
Wochen" wäre das Pflaster gegen eine Asphaltschicht ausgetauscht.
Der Geschäftsführer der Hofer SBG Tiefbau GmbH
hat dafür sogar schon ein Angebot hinterlegt. "Für bis zu 75 000
Euro ist das machbar", sagte er.
Nicht angetastet werden dabei jedoch sämtliche
Versorgungsleitungen für Gas und Wasser oder auch elektrische Kabel.
Sei für Kanäle eine Abstimmung mit Telekom und Stadtwerken
notwendig, müsste die Bauzeit auf mindestens zehn Wochen
veranschlagt werden. Als empfehlenswert nannte er es, gleich noch
einen Kabelkanal mit mehreren Schächten zu verlegen, sollte man die
geplanten Verweilinseln beleuchten lassen.
Teuer werde es jedoch, sagte Schaller, beharre
man auf rotem Asphalt. Bei 40 Euro pro Quadratmeter summiere sich
das schnell auf 60 000 Euro. Von Kunstharz riet er ab, weil die
Farbe durch große Fahrzeuge - täglicher Lieferverkehr Müllabfuhr
oder Schneepflug - "rasch weggefahren wird". Er schlug vor, dem
Asphalt roten Granitsplitt zuzusetzen, dann habe man zumindest etwas
Farbe. Es gebe zwar die Möglichkeit, den Rot-Ton noch mit einem
Sandstrahlgerät stärker hervorheben zu lassen, doch das sei nicht
billig. Schaller: Schönheit hat ihren Preis." In diesem Fall sind es
knapp 30 Euro pro Quadratmeter.
Doch Schaller ließ auch Erfreuliches hören:
"Die herausgerissenen Steine lassen sich gut verkaufen. Ich denke,
35 000 Euro sind dafür zu erzielen."
Zwar hätte aufgrund der Optik und
Werbewirksamkeit der rote Asphalt am besten gefallen, doch
angesichts der Kosten schraubte man die Ansprüche zurück.
C&A-Filialleiter Michael Kiel brachte es auf die einfache Formel:
"Wir suchen nur nach einer Zwischenlösung und wollen hier nicht die
Hausaufgaben der Stadt erledigen. Diese ist 2012 am Zug und nicht
aus ihrer Verantwortung entlassen."
Auch an die Finanzierung war gedacht. Die
Kosten sollen auf die Hauseigentümer umgelegt werden, die Stadt Hof
praktisch nur als Auftraggeber in Erscheinung treten. Bei mehr als
60 Anrainern würde sich die Höhe der Umlage in einem unteren
vierstelligen Bereich bewegen, betonte Rädlein.

Gesprächsbedarf: C&A-Filialleiter Michael Kiel und Björn
Weishaupt, der Leiter der Kaufhof-Filiale. Fotos:
Ernst Sammer

Angelika Rädlein stellt den Experten für den Straßenbau vor:
Edwin Schaller, Geschäftsführer der Hofer SBG Tiefbau GmbH.
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