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Erschienen in der Frankenpost am 16.11.2010 

Rund 1,7 Millionen Euro kostet die Sanierung des Kindergartens und der - künftigen - Kinderkrippe der Dreieinigkeitskirche. Foto: Sammer

Aufwendiger als gedacht

 
Für die Generalsanierung im Kindergarten der Dreieinigkeitskirche fallen zusätzliche Kosten an. Dennoch muss die Stadt nicht mehr Geld für das Projekt ausgeben.

Von Jan Fischer

Hof - Dass während einer Generalsanierung zusätzliche Baumängel zutage treten, ist für Experten keine große Überraschung. So ist es nun auch in Krötenbruck der Fall: Wie sich herausstellte, genügen die Fundamente im Kindergarten der Dreieinigkeitskirche nicht mehr den statischen Anforderungen. Die Folge: Die Gesamtkosten der Runderneuerung schnellen um 150 000 Euro nach oben; allgemeine Preissteigerungen im Bausektor tun ihr Übriges dazu. Die Bausumme wird nach den aktuellen Berechnungen bei 1,708 Millionen Euro liegen.

Das würde - allein für sich betrachtet - bedeuten, dass sich die Kosten für alle Beteiligten ebenfalls erhöhen. Also: Auch die Stadt, die laut gesetzlicher Regelung einen Zwei-Drittel-Anteil übernimmt, müsste mehr zahlen.

Doch nun kommt ein Faktor ins Spiel, der der Stadt viel Geld spart: Wie Bürgermeister Eberhard Siller in der jüngsten Stadtratssitzung sagte, will die Gemeinde der Dreieinigkeitskirche eine Kindergarten- in eine Krippen-Gruppe umwandeln. Dadurch gibt es für einen Teil des Projekts Zuschüsse nach den Richtlinien für Kindergarten-Bauten, für einen anderen Teil gelten die Bestimmungen für den Bau einer Krippe.

Insgesamt beträgt der Anteil der Stadt damit - wenn man jeweils von der Höchstförderung ausgeht - 176 340 Euro. Das ist nahezu die gleiche Summe wie in der alten Planung (176 000 Euro).

Durch die Veränderungen wird die "Kinderoase" künftig zwölf Krippenplätze anbieten, hinzu kommen 50 Kindergarten- und 25 Hort-Plätze. Die Entwicklung begrüßte nicht nur Bürgermeister Siller, sondern auch Bettina Zschätzsch (CSU). Sie vertrat die Ansicht, dass sich ein gutes Betreuungsangebot positiv auf den Arbeitsmarkt auswirke.

So könnten Frauen früher in den Beruf zurückkehren. "Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht." Günter Merkel (SPD) machte auf die große Nachfrage nach Krippenplätzen aufmerksam. Im Bereich Kindergarten und Hort sei dagegen eine "gewisse Sättigung" erreicht. Er bat daher darum, das Augenmerk auf den Ausbau von Krippenplätzen zu legen.

Der Stadtrat erteilte schließlich jeweils einstimmig seine Zustimmung in der Kostenfrage und zu den Krippenplätzen. Voraussetzung ist aber die Höchstförderung.

Rechenexempel

Kindergarten

- Gesamtkosten:

1,398 Millionen Euro

- davon zuwendungsfähig:

1,284 Millionen Euro

- Anteil der Stadt (ohne Förderung): 855 000 Euro

- Förderung der Regierung von Oberfranken (80 Prozent):

684 560 Euro

- Restbetrag für die Stadt:

171 140 Euro

Krippe

- Gesamtkosten:

310 715 Euro

- davon zuwendungsfähig:

271 657 Euro

- Förderung der Regierung von Oberfranken (90 Prozent):

244 491 Euro plus Ausstattungspauschale: 15 000 Euro

- ungedeckte Kosten: 51 224 Euro

- davon Anteil der Stadt (zehn Prozent): 5200 Euro

 

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