Für die Generalsanierung im
Kindergarten der Dreieinigkeitskirche fallen zusätzliche Kosten an.
Dennoch muss die Stadt nicht mehr Geld für das Projekt ausgeben.
Von Jan Fischer
Hof - Dass
während einer Generalsanierung zusätzliche Baumängel zutage treten,
ist für Experten keine große Überraschung. So ist es nun auch in
Krötenbruck der Fall: Wie sich herausstellte, genügen die Fundamente
im Kindergarten der Dreieinigkeitskirche nicht mehr den statischen
Anforderungen. Die Folge: Die Gesamtkosten der Runderneuerung
schnellen um 150 000 Euro nach oben; allgemeine Preissteigerungen im
Bausektor tun ihr Übriges dazu. Die Bausumme wird nach den aktuellen
Berechnungen bei 1,708 Millionen Euro liegen.
Das würde - allein für sich betrachtet -
bedeuten, dass sich die Kosten für alle Beteiligten ebenfalls
erhöhen. Also: Auch die Stadt, die laut gesetzlicher Regelung einen
Zwei-Drittel-Anteil übernimmt, müsste mehr zahlen.
Doch nun kommt ein Faktor ins Spiel, der der
Stadt viel Geld spart: Wie Bürgermeister Eberhard Siller in der
jüngsten Stadtratssitzung sagte, will die Gemeinde der
Dreieinigkeitskirche eine Kindergarten- in eine Krippen-Gruppe
umwandeln. Dadurch gibt es für einen Teil des Projekts Zuschüsse
nach den Richtlinien für Kindergarten-Bauten, für einen anderen Teil
gelten die Bestimmungen für den Bau einer Krippe.
Insgesamt beträgt der Anteil der Stadt damit -
wenn man jeweils von der Höchstförderung ausgeht - 176 340 Euro. Das
ist nahezu die gleiche Summe wie in der alten Planung (176 000
Euro).
Durch die Veränderungen wird die "Kinderoase"
künftig zwölf Krippenplätze anbieten, hinzu kommen 50 Kindergarten-
und 25 Hort-Plätze. Die Entwicklung begrüßte nicht nur Bürgermeister
Siller, sondern auch Bettina Zschätzsch (CSU). Sie vertrat die
Ansicht, dass sich ein gutes Betreuungsangebot positiv auf den
Arbeitsmarkt auswirke.
So könnten Frauen früher in den Beruf
zurückkehren. "Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht." Günter
Merkel (SPD) machte auf die große Nachfrage nach Krippenplätzen
aufmerksam. Im Bereich Kindergarten und Hort sei dagegen eine
"gewisse Sättigung" erreicht. Er bat daher darum, das Augenmerk auf
den Ausbau von Krippenplätzen zu legen.
Der Stadtrat erteilte schließlich jeweils
einstimmig seine Zustimmung in der Kostenfrage und zu den
Krippenplätzen. Voraussetzung ist aber die Höchstförderung.
Rechenexempel
Kindergarten
- Gesamtkosten:
1,398 Millionen Euro
- davon zuwendungsfähig:
1,284 Millionen Euro
- Anteil der Stadt (ohne
Förderung): 855 000 Euro
- Förderung der Regierung
von Oberfranken (80 Prozent):
684 560 Euro
- Restbetrag für die
Stadt:
171 140 Euro
Krippe
- Gesamtkosten:
310 715 Euro
- davon zuwendungsfähig:
271 657 Euro
- Förderung der Regierung
von Oberfranken (90 Prozent):
244 491 Euro plus
Ausstattungspauschale: 15 000 Euro
- ungedeckte Kosten: 51
224 Euro
- davon Anteil der Stadt
(zehn Prozent): 5200 Euro |