Matthias Worst ist der
Ansprechpartner für bayerische Unternehmen im Netzwerk. Er
unterstützt sie im internationalen Wassergeschäft.
Herr Worst, seit Kurzem ist das Projektbüro
Technologietransfer Wasser am Landesamt für Umwelt angesiedelt. Was
waren die Gründe für den Wechsel?
Der Umzug in die Behörde hat viele positive Seiten: Wir können
jetzt auch auf mehrere Umweltbereiche zurückgreifen, früher hat sich
unsere Tätigkeit auf die Wasserwirtschaft beschränkt.
Was hat sich für Sie dadurch konkret
verändert?
Grundsätzlich wollen wir einen
kontinuierlichen Übergang schaffen. Positiv ist: Das TTW hat durch
die umwelttechnischen Fachabteilungen des Landesamtes für Umwelt
jetzt mehr Entfaltungs-Möglichkeiten. Im Landesamt können wir
schnell auf verschiedene Fachbereiche zurückgreifen. Das erleichtert
die Arbeit.
Was sind Ihre Aufgaben als Auslandsbüro für
die bayerische Wasserwirtschaft?
Wir beraten zum einen internationale Partner
und erschließen andererseits den ausländischen Markt für die
bayerischen Unternehmen. Unser Hauptaugenmerk legen wir auf die
ausländischen Behörden und Fachverwaltungen. Ziel ist es, die
Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen zu schaffen, damit sie
sich wirtschaftlich überhaupt betätigen können.
Können Sie ein Beispiel nennen?
In Russland zahlen die meisten Unternehmen
lieber eine Verschmutzungsabgabe, anstatt in neue Technologien zu
investieren und langfristig zu sparen. Ein deutsches Unternehmen
könnte sich dort wohl nicht etablieren. Die Firmen hierzulande
können aber von unseren internationalen Beziehungen profitieren.
Sie sind also eine Art internationale Lobby
für die Unternehmen der Region?
Ja. Wichtig ist aber auch: Das TTW ist zwar
Partner des Kompetenz-Netzwerks Wasser, handelt aber ebenso als
unabhängiger Institution. Viele Unternehmen ziehen gerade deshalb
die Beratung des TTW vor. Wir urteilen nicht aus wirtschaftlichen
Gründen, wir urteilen objektiv.
Welche Art von Unternehmen suchen denn Rat
beim TTW?
Das können größere mittelständische Firmen
bis hin zum Ein-Mann-Betrieb eines Geologen sein. Grundsätzlich
lernt jeder durch den Austausch von guten und schlechten Erfahrungen
anderer Firmen dazu.
Das Gespräch führte Alexandra Oberst
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