Noch in diesem Jahr ist die
Sanierung erforderlich, meldet die Stadtverwaltung. Anderenfalls
könnten sich Risse vergrößern und der Kanal könnte einstürzen. Das
Grundwasser sei in Gefahr, heißt es aus dem Bauamt.
Von Lisbeth Kaupenjohann
Hof - Auf der
Baustelle in der Marienstraße wird am Mittwochnachmittag bereits
kräftig gebuddelt. Einzelne Autofahrer nutzen noch die Gunst der
Stunde und parken hinter den Absperrungen. Doch damit wird es bald
vorbei sein. Die Bauarbeiter und auch die Bauaufsicht vor Ort wollen
sich nicht zu den anstehenden Arbeiten äußern und verweisen auf
Herbert Groh, den Fachbereichsleiter für Bauen und Betrieb bei der
Stadtverwaltung.
Der versteht den Ärger der
Geschäftsleute über die Baustelle in der mittleren Marienstraße.
"Aber es gibt keine andere Möglichkeit", bedauert er. "Der Kanal
muss erneuert werden, und zwar noch in diesem Jahr." Eine vorab
durchgeführte Kanalbefahrung mit einer Kamera habe bedenkliche Risse
und dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt. "Es besteht die Gefahr,
dass sich die Risse verstärken und der Kanal sogar einbrechen
könnte. Das Grundwasser darf schließlich nicht gefährdet werden",
sagt Herbert Groh.
Neue Rohre
Daher werden jetzt neue Rohre mit einem
Durchmesser von 80 Zentimetern verlegt. Dem Fachbereichsleiter wäre
es lieber gewesen, wenn man noch früher mit den Arbeiten hätte
beginnen können, um damit nicht in die Frostperiode hineinzukommen.
"Wir werden abschnittsweise vorgehen", erklärt
er dann weiter. Zunächst werde die Kanaltrasse aufgegraben, dann
folge der Verbau, das bedeutet, dass das Erdreich abgesichert wird.
Danach könnten die Rohre verlegt werden. Schließlich werde das
Kanalbett wieder zugebaut. "Hoffentlich bleibt der Frost bis dahin
aus. Wenn alles gut geht, schaffen wir die Arbeiten in der geplanten
Zeit." An der Kreuzung Marienstraße/Schillerstraße wird es nach
Grohs Worten ein größeres Schachtbauwerk geben, weil hier
verschiedene Kanalstränge zusammenlaufen und in den Hauptsammler
einmünden. Hausanschlüsse sind nur bei ihrer Einmündung in den Kanal
betroffen.
Da der Kanal genau in der Mitte der Straße
verläuft, war es nach Worten Grohs nicht möglich, die Straße jeweils
nur halbseitig zu sperren. Im Rahmen der normalen Bauabwicklung sei
es durchaus üblich, erst eine Woche vor Baubeginn die Anlieger zu
informieren. "Es musste ja erst der Stadtrat die Maßnahme
beschließen. Der Bauausschuss tagte am 12. Oktober. Vor dem 18.
Oktober konnte kein Auftrag erteilt werden - und erst danach konnten
die Anlieger informiert werden."
In guten Händen
Allerdings habe man mit der Hofer Firma AS-Bau
einen guten Partner. "Dort kennt man die Verhältnisse, und die
Arbeiter werden die Baumaßnahme so zügig wie möglich durchführen."
Übrigens gibt es noch weitere
Kanalbau-Projekte in Hof. Auch in der Köditzer Straße zwischen Zelch
und Kornhausweg gebaut, außerdem in der Dr.-Dietlein-Straße und von
nächster Woche an in der Konradsreuther Straße. |