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Erschienen in der Frankenpost am 04.11.2010 
 

 

Der Kanal hat starke Risse

 
Noch in diesem Jahr ist die Sanierung erforderlich, meldet die Stadtverwaltung. Anderenfalls könnten sich Risse vergrößern und der Kanal könnte einstürzen. Das Grundwasser sei in Gefahr, heißt es aus dem Bauamt.

Von Lisbeth Kaupenjohann

Hof - Auf der Baustelle in der Marienstraße wird am Mittwochnachmittag bereits kräftig gebuddelt. Einzelne Autofahrer nutzen noch die Gunst der Stunde und parken hinter den Absperrungen. Doch damit wird es bald vorbei sein. Die Bauarbeiter und auch die Bauaufsicht vor Ort wollen sich nicht zu den anstehenden Arbeiten äußern und verweisen auf Herbert Groh, den Fachbereichsleiter für Bauen und Betrieb bei der Stadtverwaltung.

Der versteht den Ärger der Geschäftsleute über die Baustelle in der mittleren Marienstraße. "Aber es gibt keine andere Möglichkeit", bedauert er. "Der Kanal muss erneuert werden, und zwar noch in diesem Jahr." Eine vorab durchgeführte Kanalbefahrung mit einer Kamera habe bedenkliche Risse und dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt. "Es besteht die Gefahr, dass sich die Risse verstärken und der Kanal sogar einbrechen könnte. Das Grundwasser darf schließlich nicht gefährdet werden", sagt Herbert Groh.

Neue Rohre

Daher werden jetzt neue Rohre mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern verlegt. Dem Fachbereichsleiter wäre es lieber gewesen, wenn man noch früher mit den Arbeiten hätte beginnen können, um damit nicht in die Frostperiode hineinzukommen.

"Wir werden abschnittsweise vorgehen", erklärt er dann weiter. Zunächst werde die Kanaltrasse aufgegraben, dann folge der Verbau, das bedeutet, dass das Erdreich abgesichert wird. Danach könnten die Rohre verlegt werden. Schließlich werde das Kanalbett wieder zugebaut. "Hoffentlich bleibt der Frost bis dahin aus. Wenn alles gut geht, schaffen wir die Arbeiten in der geplanten Zeit." An der Kreuzung Marienstraße/Schillerstraße wird es nach Grohs Worten ein größeres Schachtbauwerk geben, weil hier verschiedene Kanalstränge zusammenlaufen und in den Hauptsammler einmünden. Hausanschlüsse sind nur bei ihrer Einmündung in den Kanal betroffen.

Da der Kanal genau in der Mitte der Straße verläuft, war es nach Worten Grohs nicht möglich, die Straße jeweils nur halbseitig zu sperren. Im Rahmen der normalen Bauabwicklung sei es durchaus üblich, erst eine Woche vor Baubeginn die Anlieger zu informieren. "Es musste ja erst der Stadtrat die Maßnahme beschließen. Der Bauausschuss tagte am 12. Oktober. Vor dem 18. Oktober konnte kein Auftrag erteilt werden - und erst danach konnten die Anlieger informiert werden."

In guten Händen

Allerdings habe man mit der Hofer Firma AS-Bau einen guten Partner. "Dort kennt man die Verhältnisse, und die Arbeiter werden die Baumaßnahme so zügig wie möglich durchführen."

Übrigens gibt es noch weitere Kanalbau-Projekte in Hof. Auch in der Köditzer Straße zwischen Zelch und Kornhausweg gebaut, außerdem in der Dr.-Dietlein-Straße und von nächster Woche an in der Konradsreuther Straße.

 

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