Begeisterung spiegelt sich
in den Stimmen aus dem Stadtrat wider. Die Aufwertung des
Zentralkaufs sollte nicht in Vergessenheit geraten, lautet eine
Forderung aus dem Plenum.
Hof - Bereits
13 Monate nach dem Bürgerentscheid über den "Hofer Himmel" hat der
Stadtrat den Rahmenplan für die Kernstadt verabschiedet. Das
schnelle Handeln aller Beteiligten stellte Oberbürgermeister Dr.
Harald Fichtner dann auch besonders heraus. In diesem Zusammenhang
lobte er das Engagement der Altstadt-Initiative, das gut zur
Kernstadt-Entwicklung passe. "Die Skepsis ist Begeisterung
gewichen."
Zum Rahmenplan merkte Fichtner an, es brauche
offenbar erst Experten von außerhalb, um zu erkennen, wie schön es
in Hof sei. Er habe während der Filmtage zwei junge Regisseure
getroffen, die das erste Mal in Hof waren. "Ihnen hat es sehr
gefallen."
Der Dank des OB ging an die Gutachter, an die
Koordinierungsgruppe, an die Agenda 21 und an die Bürgerversammlung.
Alle Beiträge sind laut Fichtner in den Beschluss mit eingeflossen.
So will die Stadt die zusätzlichen Kerngedanken barrierefreie
Kernstadt, fahrradfreundliche Stadt, energieeffiziente Beleuchtung
und City-Manager mit aufnehmen. Ebenso soll die Aufwertung des
Platzes am Kaufhof-Parkplatz einschließlich der dortigen Fassade zum
Tragen kommen.
Der Rathauschef kündigte an, dass "zeitnah"
der Gestaltungs-Leitfaden für die Innenstadt auf die Tagesordnung
komme. Dafür werde voraussichtlich wieder externe Begleitung
vonnöten sein, ergänzte er mit Blick auf die Gutachter, die von
allen Beteiligten viel Lob einheimsten.
Ein "Werkzeug für die Zukunft" erkannte CSU-Fraktionschef
Wolfgang Fleischer im Rahmenplan. Es werde sicher nötig sein, an
jedem einzelnen Projekt noch zu feilen und etwas zu verändern.
Dennoch mahnte er, die finanziellen Aspekte im Auge zu behalten.
"Wir warnen vor zu viel Euphorie." Manche Vorhaben seien wohl
zeitnah umzusetzen - andere wiederum eher schwierig, weil die
Finanzierung kaum möglich sei. Fleischers Hoffnungen ruhen auf
alternativen Finanzquellen wie etwa Stiftungen, die gerade in Hof
häufig zum Tragen kommen.
Rainer Kellner (SPD) bescheinigte den Experten "sehr gute
Arbeit". Solche Ergebnisse seien zu Beginn nicht erwarten gewesen.
Nun sei die Stadtverwaltung gefordert; manches könne sie sofort in
Angriff nehmen. Die SPD-Fraktion begrüße die Aktivitäten der Agenda
21 im Hinblick auf einen neuen Saalesteg; allerdings könne dieser
Vorschlag nicht mehr in den Beschluss einfließen. Die Wiederbelebung
des Zentralkaufs ist nach Ansicht Kellners erst möglich, wenn die
Besitzverhältnisse geklärt sind.
Dem widersprach Wolfgang Laubmann (FAB): In Sachen Zentralkauf
müsse die Stadt klare Prioritäten setzen, forderte er. "Dort muss
man vorankommen."
Gudrun Bruns, die Vorsitzende der FAB-Fraktion, zeigte sich
angenehm überrascht von den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung. "Wir
sind in Hof in der Lage, die Demokratie weiterzuentwickeln und die
Bürger zu befragen." Natürlich hänge es von vielen Faktoren ab, ob
es zu einer Verwirklichung der Vorschläge kommen könne. Für Bruns
ist aber klar: "Kleine Projekte bringen oft mehr als große
Visionen." Jan Fischer |