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Erschienen in der Frankenpost am 02.11.2010 
 

 

Fleischer drückt auf Euphoriebremse

 
Begeisterung spiegelt sich in den Stimmen aus dem Stadtrat wider. Die Aufwertung des Zentralkaufs sollte nicht in Vergessenheit geraten, lautet eine Forderung aus dem Plenum.

Hof - Bereits 13 Monate nach dem Bürgerentscheid über den "Hofer Himmel" hat der Stadtrat den Rahmenplan für die Kernstadt verabschiedet. Das schnelle Handeln aller Beteiligten stellte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner dann auch besonders heraus. In diesem Zusammenhang lobte er das Engagement der Altstadt-Initiative, das gut zur Kernstadt-Entwicklung passe. "Die Skepsis ist Begeisterung gewichen."

Zum Rahmenplan merkte Fichtner an, es brauche offenbar erst Experten von außerhalb, um zu erkennen, wie schön es in Hof sei. Er habe während der Filmtage zwei junge Regisseure getroffen, die das erste Mal in Hof waren. "Ihnen hat es sehr gefallen."

Der Dank des OB ging an die Gutachter, an die Koordinierungsgruppe, an die Agenda 21 und an die Bürgerversammlung. Alle Beiträge sind laut Fichtner in den Beschluss mit eingeflossen. So will die Stadt die zusätzlichen Kerngedanken barrierefreie Kernstadt, fahrradfreundliche Stadt, energieeffiziente Beleuchtung und City-Manager mit aufnehmen. Ebenso soll die Aufwertung des Platzes am Kaufhof-Parkplatz einschließlich der dortigen Fassade zum Tragen kommen.

Der Rathauschef kündigte an, dass "zeitnah" der Gestaltungs-Leitfaden für die Innenstadt auf die Tagesordnung komme. Dafür werde voraussichtlich wieder externe Begleitung vonnöten sein, ergänzte er mit Blick auf die Gutachter, die von allen Beteiligten viel Lob einheimsten.

Ein "Werkzeug für die Zukunft" erkannte CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer im Rahmenplan. Es werde sicher nötig sein, an jedem einzelnen Projekt noch zu feilen und etwas zu verändern. Dennoch mahnte er, die finanziellen Aspekte im Auge zu behalten. "Wir warnen vor zu viel Euphorie." Manche Vorhaben seien wohl zeitnah umzusetzen - andere wiederum eher schwierig, weil die Finanzierung kaum möglich sei. Fleischers Hoffnungen ruhen auf alternativen Finanzquellen wie etwa Stiftungen, die gerade in Hof häufig zum Tragen kommen.

Rainer Kellner (SPD) bescheinigte den Experten "sehr gute Arbeit". Solche Ergebnisse seien zu Beginn nicht erwarten gewesen. Nun sei die Stadtverwaltung gefordert; manches könne sie sofort in Angriff nehmen. Die SPD-Fraktion begrüße die Aktivitäten der Agenda 21 im Hinblick auf einen neuen Saalesteg; allerdings könne dieser Vorschlag nicht mehr in den Beschluss einfließen. Die Wiederbelebung des Zentralkaufs ist nach Ansicht Kellners erst möglich, wenn die Besitzverhältnisse geklärt sind.

Dem widersprach Wolfgang Laubmann (FAB): In Sachen Zentralkauf müsse die Stadt klare Prioritäten setzen, forderte er. "Dort muss man vorankommen."

Gudrun Bruns, die Vorsitzende der FAB-Fraktion, zeigte sich angenehm überrascht von den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung. "Wir sind in Hof in der Lage, die Demokratie weiterzuentwickeln und die Bürger zu befragen." Natürlich hänge es von vielen Faktoren ab, ob es zu einer Verwirklichung der Vorschläge kommen könne. Für Bruns ist aber klar: "Kleine Projekte bringen oft mehr als große Visionen." Jan Fischer

 

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