Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 02.11.2010 

So könnte sich der Obere Torplatz am Eingang zur Altstadt einmal präsentieren - als echter Platz und mit einer Bushaltestelle.

Prall gefülltes Ideen-Paket

 
Die Gutachter warnen vor einem Stillstand in den kommenden Monaten. Manche Projekte lassen sich auch mit wenig Aufwand und Kosten verwirklichen.

Von Jan Fischer

Hof - Dr. Lars Bölling von der AG Umbau Stadt und Roland Wölfel, Geschäftsführer der Firma CIMA Beratung+Management, und ihr Team haben ganze Arbeit geleistet: 250 Seiten umfasst das Kernstadt-Konzept, das nun der Stadtrat - wie kurz berichtet - beschlossen hat. Auf diesen 250 Seiten, die die Stadt im Lauf des Monats der Öffentlichkeit zugänglich machen will, ist dokumentiert, was sich seit März getan hat. Seit der Auftaktveranstaltung im Frühjahr reifte der Rahmenplan heran; und schon nach einem guten halben Jahr ist das Werk der Gutachter - Hand in Hand mit engagierten Hofer Bürgern - vollendet.

Die "sehr intensive Bürgerbeteiligung" stellte Bölling in der Abschluss-Präsentation vor dem Stadtrat heraus. Er sprach von einem "großen Erfolg", dass es gelungen sei, eine Vielzahl von unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen. Denn: Die Prioritäten, die die Gutachter gesetzt haben, deckten sich fast zu 100 Prozent mit jenen der Verwaltung, der Bürger und des Stadtrats. Und so enthält der Stadtratsbeschluss einen klaren Auftrag an die Verwaltung, vor allem die Aufwertung der Altstadt weiter voranzutreiben und dabei die beiden Eingänge zur Fußgängerzone aufzupeppen.

Das bedeutet konkret: Für die Kernstadt mit dem Schwerpunkt Altstadt soll künftig ein Gestaltungs-Leitfaden gelten. Dabei will man bewusst auf eine förmliche Satzung verzichten, sondern setzt vielmehr auf eine Übereinkunft der Anwohner. Ziel ist es, Fassadengestaltung, Bepflanzung, Beleuchtung und Werbeanlagen einvernehmlich zu regulieren. Parallel dazu sollen die Planungen für die Aufwertung des Sonnenplatzes beginnen; dieser bietet bekanntlich ein wenig attraktives Bild. Auch eine repräsentative Bushaltestelle soll dort entstehen. Zeitgleich geht es an die Planungen für den Bereich Oberes Tor und Oberer Torplatz. Die Gutachter regen an, eine Verbindung zwischen Kugelbrunnen und Karolinenstraße zu schaffen.

Bölling warnte vor einem Stillstand in den kommenden Monaten. Der Prozess zum Kernstadt-Konzept habe hohe Erwartungen bei der Bevölkerungen und den Akteuren geweckt. "Jetzt muss man weitermachen mit der Planung." Eine neue Diskussionsphase sei nicht dienlich, es müsse jetzt zügig an die Umsetzung gehen. Das Gutachter-Team bot sich ausdrücklich an, die Kernstadt-Entwicklung weiter zu begleiten.

Dabei seien für manche Projekte aus dem prall gefüllten Ideen-Paket auch nur "punktuelle Eingriffe" nötig, sagte Bölling - sprich: kleine Verbesserungen, die sich mit geringem Aufwand und wenig Kosten umsetzen lassen.

Wölfel appellierte an die Stadt, neben dem Städtebau das Marketing nicht zu vernachlässigen. Beide Bereiche müsse man als Ganzes betrachten. In diesem Zusammenhang nannte er freilich den Zentralkauf-Leerstand "die härteste Nuss, die Sie zu knacken haben".

 

zurück zur Übersicht