Die Gutachter warnen vor
einem Stillstand in den kommenden Monaten. Manche Projekte lassen
sich auch mit wenig Aufwand und Kosten verwirklichen.
Von Jan Fischer
Hof - Dr.
Lars Bölling von der AG Umbau Stadt und Roland Wölfel,
Geschäftsführer der Firma CIMA Beratung+Management, und ihr Team
haben ganze Arbeit geleistet: 250 Seiten umfasst das
Kernstadt-Konzept, das nun der Stadtrat - wie kurz berichtet -
beschlossen hat. Auf diesen 250 Seiten, die die Stadt im Lauf des
Monats der Öffentlichkeit zugänglich machen will, ist dokumentiert,
was sich seit März getan hat. Seit der Auftaktveranstaltung im
Frühjahr reifte der Rahmenplan heran; und schon nach einem guten
halben Jahr ist das Werk der Gutachter - Hand in Hand mit
engagierten Hofer Bürgern - vollendet.
Die "sehr intensive Bürgerbeteiligung" stellte
Bölling in der Abschluss-Präsentation vor dem Stadtrat heraus. Er
sprach von einem "großen Erfolg", dass es gelungen sei, eine
Vielzahl von unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu
bringen. Denn: Die Prioritäten, die die Gutachter gesetzt haben,
deckten sich fast zu 100 Prozent mit jenen der Verwaltung, der
Bürger und des Stadtrats. Und so enthält der Stadtratsbeschluss
einen klaren Auftrag an die Verwaltung, vor allem die Aufwertung der
Altstadt weiter voranzutreiben und dabei die beiden Eingänge zur
Fußgängerzone aufzupeppen.
Das bedeutet konkret: Für die Kernstadt mit
dem Schwerpunkt Altstadt soll künftig ein Gestaltungs-Leitfaden
gelten. Dabei will man bewusst auf eine förmliche Satzung
verzichten, sondern setzt vielmehr auf eine Übereinkunft der
Anwohner. Ziel ist es, Fassadengestaltung, Bepflanzung, Beleuchtung
und Werbeanlagen einvernehmlich zu regulieren. Parallel dazu sollen
die Planungen für die Aufwertung des Sonnenplatzes beginnen; dieser
bietet bekanntlich ein wenig attraktives Bild. Auch eine
repräsentative Bushaltestelle soll dort entstehen. Zeitgleich geht
es an die Planungen für den Bereich Oberes Tor und Oberer Torplatz.
Die Gutachter regen an, eine Verbindung zwischen Kugelbrunnen und
Karolinenstraße zu schaffen.
Bölling warnte vor einem Stillstand in den
kommenden Monaten. Der Prozess zum Kernstadt-Konzept habe hohe
Erwartungen bei der Bevölkerungen und den Akteuren geweckt. "Jetzt
muss man weitermachen mit der Planung." Eine neue Diskussionsphase
sei nicht dienlich, es müsse jetzt zügig an die Umsetzung gehen. Das
Gutachter-Team bot sich ausdrücklich an, die Kernstadt-Entwicklung
weiter zu begleiten.
Dabei seien für manche Projekte aus dem prall
gefüllten Ideen-Paket auch nur "punktuelle Eingriffe" nötig, sagte
Bölling - sprich: kleine Verbesserungen, die sich mit geringem
Aufwand und wenig Kosten umsetzen lassen.
Wölfel appellierte an die Stadt, neben dem
Städtebau das Marketing nicht zu vernachlässigen. Beide Bereiche
müsse man als Ganzes betrachten. In diesem Zusammenhang nannte er
freilich den Zentralkauf-Leerstand "die härteste Nuss, die Sie zu
knacken haben". |