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Erschienen in der Frankenpost am 21.10.2010 

Am 29. März 2010 legen Johanna, Oskar und Emma zusammen mit Gil Tischendorf von AS-Bau (von rechts) die ersten roten Steine in die Altstadt. 13 Tage später ist die Baumaßnahme beendet und die erste Altstadt-Saison mit rotem Unterbau beginnt.

Die gute Stube füllt sich mit Leben

 
Die ersten Monate der Altstadt ohne Busse stoßen auf ein durchwegs gutes Echo. Der Hofer Stadtrat lobt die vielen Veranstaltungen und das große Engagement der Bürger für das "städtische
Wohnzimmer".

Von Jan Fischer

Hof - Rundum positiv fällt die Bilanz der ersten Sommersaison in der busfreien Altstadt aus. "Vor allem an den Samstagen macht es Spaß, durch die Altstadt zu gehen", sagte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner in der jüngsten Stadtratssitzung. "Die Altstadt hat 2010 erheblich an Attraktivität gewonnen."

Er erinnerte an die Umgestaltung mit dem roten Asphalt-Teppich im Frühjahr, die die Stadt gemeinsam mit den Anliegern der Fußgängerzone in Angriff genommen habe. Viele lobende Worte fand Fichtner für die Altstadt-Initiative mit Angelika Rädlein an der Spitze. Das Ergebnis sei eine Belebung der Altstadt in den Frühlings- und Sommermonaten gewesen. Die "große Unterstützung durch den Stadtmarketingverein" stellte der OB dabei besonders heraus.

45 Veranstaltungen

Eine Liste mit 45 Veranstaltungen im laufenden Jahr lag den Stadträten vor. Die Palette reicht von Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen über Sport-Events bis hin zu Präsentationen von Vereinen und Institutionen. Vor allem an den Wochenenden sei die Altstadt als Bühne stark genutzt worden, resümierte der Oberbürgermeister. Noch in diesem Jahr will die Stadt gemeinsam mit dem Stadtmarketing und den Anwohnern einen weiteren Schritt in Richtung größere Attraktivität tun. Die Masten, an denen Ende Oktober die Filmtage-Flaggen flattern, sollen noch bis zum Jahresende stehen bleiben. Werbeflaggen sollen dann zwischen Lorenzsteig und Ludwigsstraße auf die Einkaufsstadt Hof - bekanntlich die kundenfreundlichste in Bayern - aufmerksam machen. Dann warf der OB den Blick nach vorn: Alle Beteiligten wollten das Niveau halten und 2011 noch ausbauen. Zudem wolle man die Ludwigstraße und andere angrenzende Straßen in der Kernstadt mit einbeziehen. Ein Höhepunkt soll laut Fichtner das Konzert der Hofer Symphoniker mit der Band Radspitz sein. "Amadeus rockt" heißt es am Freitag, 22. Juli, und am Samstag, 23. Juli 2011, diesmal open air mitten in der Einkaufsmeile. Angelika Rädlein hat bereits eine Ideenliste für Veranstaltungen im kommenden Jahr zusammengestellt. Ob es in der Fußgängerzone in den Wintermonaten einen überdachten Gaststättenbetrieb geben wird, ist derzeit noch offen. Wie bereits berichtet, spielt die Altstadt-Initiative mit dem Gedanken, ein "Winterdorf" - wie in anderen Städten üblich - aufzubauen.

Ostermarkt ein Erfolg

Angela Bier (CSU) war voll des Lobes für die Entwicklung in der Altstadt. Die Belebung der busfreien Altstadt sei für die CSU-Fraktion nach dem Scheitern des "Hofer Himmels" ein Hauptthema gewesen; deshalb habe man auch im November 2009 einen entsprechenden Antrag formuliert. Bier freute sich, dass auch die CSU-Forderung, einen Ostermarkt zu veranstalten, sofort umgesetzt wurde.

Die Premiere des Marktes sei ein voller Erfolg gewesen. "Wir haben gehofft, dass sich etwas bewegt", betonte die Stadträtin. "Mit so einem Engagement hatten wir jedoch noch nicht gerechnet." Angelika Bier appellierte an alle Verbände, Vereine und Gruppierungen, weiterhin Leben in die Innenstadt zu bringen. Auch in den angrenzenden Straßenzügen könne man sicher noch Bewegung auslösen.

Sammeln mit Sinn

Mit diesem Statement habe sich Angela Bier für den Posten der City-Managerin qualifiziert, meinte SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt augenzwinkernd. Er wies jedoch auf eine "Schattenseite" der Altstadt-Entwicklung hin. Sammlungen für die unterschiedlichsten Projekte nähmen immer mehr zu. Das sei an sich löblich. Aber es gebe auch Sammlungen für "Sachen, die nicht so ganz sauber sind". Adelt forderte die Verwaltung auf, solchen Sammlungen einen Riegel vorzuschieben. Für diese Worte erntete er Beifall aus dem gesamten Gremium.

 

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