Die ersten Monate der
Altstadt ohne Busse stoßen auf ein durchwegs gutes Echo. Der Hofer
Stadtrat lobt die vielen Veranstaltungen und das große Engagement
der Bürger für das "städtische
Wohnzimmer".
Von Jan Fischer
Hof - Rundum
positiv fällt die Bilanz der ersten Sommersaison in der busfreien
Altstadt aus. "Vor allem an den Samstagen macht es Spaß, durch die
Altstadt zu gehen", sagte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner in
der jüngsten Stadtratssitzung. "Die Altstadt hat 2010 erheblich an
Attraktivität gewonnen."
Er erinnerte an die Umgestaltung mit dem roten Asphalt-Teppich im
Frühjahr, die die Stadt gemeinsam mit den Anliegern der
Fußgängerzone in Angriff genommen habe. Viele lobende Worte fand
Fichtner für die Altstadt-Initiative mit Angelika Rädlein an der
Spitze. Das Ergebnis sei eine Belebung der Altstadt in den
Frühlings- und Sommermonaten gewesen. Die "große Unterstützung durch
den Stadtmarketingverein" stellte der OB dabei besonders heraus.
45 Veranstaltungen
Eine Liste mit 45 Veranstaltungen im laufenden Jahr lag den
Stadträten vor. Die Palette reicht von Ausstellungen und anderen
kulturellen Veranstaltungen über Sport-Events bis hin zu
Präsentationen von Vereinen und Institutionen. Vor allem an den
Wochenenden sei die Altstadt als Bühne stark genutzt worden,
resümierte der Oberbürgermeister. Noch in diesem Jahr will die Stadt
gemeinsam mit dem Stadtmarketing und den Anwohnern einen weiteren
Schritt in Richtung größere Attraktivität tun. Die Masten, an denen
Ende Oktober die Filmtage-Flaggen flattern, sollen noch bis zum
Jahresende stehen bleiben. Werbeflaggen sollen dann zwischen
Lorenzsteig und Ludwigsstraße auf die Einkaufsstadt Hof -
bekanntlich die kundenfreundlichste in Bayern - aufmerksam machen.
Dann warf der OB den Blick nach vorn: Alle Beteiligten wollten das
Niveau halten und 2011 noch ausbauen. Zudem wolle man die
Ludwigstraße und andere angrenzende Straßen in der Kernstadt mit
einbeziehen. Ein Höhepunkt soll laut Fichtner das Konzert der Hofer
Symphoniker mit der Band Radspitz sein. "Amadeus rockt" heißt es am
Freitag, 22. Juli, und am Samstag, 23. Juli 2011, diesmal open air
mitten in der Einkaufsmeile. Angelika Rädlein hat bereits eine
Ideenliste für Veranstaltungen im kommenden Jahr zusammengestellt.
Ob es in der Fußgängerzone in den Wintermonaten einen überdachten
Gaststättenbetrieb geben wird, ist derzeit noch offen. Wie bereits
berichtet, spielt die Altstadt-Initiative mit dem Gedanken, ein
"Winterdorf" - wie in anderen Städten üblich - aufzubauen.
Ostermarkt ein Erfolg
Angela Bier (CSU) war voll des Lobes für die Entwicklung in der
Altstadt. Die Belebung der busfreien Altstadt sei für die
CSU-Fraktion nach dem Scheitern des "Hofer Himmels" ein Hauptthema
gewesen; deshalb habe man auch im November 2009 einen entsprechenden
Antrag formuliert. Bier freute sich, dass auch die CSU-Forderung,
einen Ostermarkt zu veranstalten, sofort umgesetzt wurde.
Die Premiere des Marktes sei ein voller Erfolg gewesen. "Wir
haben gehofft, dass sich etwas bewegt", betonte die Stadträtin. "Mit
so einem Engagement hatten wir jedoch noch nicht gerechnet."
Angelika Bier appellierte an alle Verbände, Vereine und
Gruppierungen, weiterhin Leben in die Innenstadt zu bringen. Auch in
den angrenzenden Straßenzügen könne man sicher noch Bewegung
auslösen.
Sammeln mit Sinn
Mit diesem Statement habe sich Angela Bier für den Posten der
City-Managerin qualifiziert, meinte SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen
Adelt augenzwinkernd. Er wies jedoch auf eine "Schattenseite" der
Altstadt-Entwicklung hin. Sammlungen für die unterschiedlichsten
Projekte nähmen immer mehr zu. Das sei an sich löblich. Aber es gebe
auch Sammlungen für "Sachen, die nicht so ganz sauber sind". Adelt
forderte die Verwaltung auf, solchen Sammlungen einen Riegel
vorzuschieben. Für diese Worte erntete er Beifall aus dem gesamten
Gremium. |