Die Stadt sieht den
Betreiber des Containerterminals als wichtigen Partner. Der Chef der
CSU-Fraktion freut sich auch über die bevorstehende Sanierung der
Hans-Böckler-Straße.
Hof - Reichlich
Dankesworte haben Oberbürgermeister und Stadträte in der Sitzung am
Freitag gesprochen. Der Anlass für so viel Lob und Freude: Der
Durchbruch auf dem Weg zum Güterverkehrszentrum (GVZ) ist geschafft,
und der Stadtrat steht einstimmig hinter dem Millionenprojekt am
Güterbahnhof.
Als Erstes stellte Oberbürgermeister Dr.
Harald Fichtner die Leistungen der städtischen Mitarbeiter heraus.
"Auch ich selbst habe gute Nerven gebraucht", gestand er. Sein Dank
ging aber auch an die bayerische Staatsregierung, an die Regierung
von Oberfranken und nicht zuletzt an den Landkreis Hof. Die
Spedition Pöhland nannte Fichtner einen "wichtigen Partner".
An das Priener Gutachten zu den Potenzialen
des GVZ erinnerte Wolfgang Fleischer, Vorsitzender der CSU-Fraktion.
Die Studie habe unmissverständlich festgehalten: "Das Gelände am
ehemaligen Güterbahnhof ist ein Filetstück." Und die Logistikbranche
sei zukunftsträchtig: "Kein Industriezweig ist in den letzten Jahren
so explodiert wie der Containertransport per Bahn." Einerseits
spreche die Wirtschaftlichkeit des Projekts für die Erweiterung,
andererseits spielten auch "ganz erhebliche Umweltgesichtspunkte"
eine Rolle, betonte Fleischer. Dass daneben auch die teilweise
Sanierung der Hans-Böckler-Straße möglich werde, sei ein weiterer
Grund zur Freude.
Den größten Verdienst für die baldige
Umsetzung des Drei-Stufen-Plans zum GVZ schrieb SPD-Fraktionschef
Dr. Jürgen Adelt der Firma Pöhland zu. Mit dem Ultimatum 30.
September habe der Terminalbetreiber mächtig Druck gemacht. "Sonst
wäre in München bis heute keine Entscheidung gefallen." Die
Kooperation mit dem Landkreis habe hier hervorragend funktioniert.
"Diese Zusammenarbeit ist aber keine Einbahnstraße", mahnte Adelt.
Die Stadt dürfe nicht nur die Hand aufhalten, sondern müsse auch
einmal etwas für den Landkreis geben.
Gudrun Bruns, die an der Spitze der
FAB-Fraktion steht, brachte die Mittel aus dem "Plan B" nach dem
gescheiterten Flughafen-Ausbau zur Sprache. Ihrer Meinung nach ist
die Finanzierung des GVZ nur gelungen, "weil die finanziellen
Voraussetzungen durch den Verzicht auf einen Großflughafen gegeben
waren". Auch für die Freiheitshalle sei Geld aus dem "Plan B"
geflossen. Der Appell der FAB-Fraktion sei es, künftig nur Projekte
in Angriff zu nehmen, die Zukunftsaussichten hätten.
J. F.
Zahlen & Fakten
2003 startete das Containerterminal Hof mit zwei Zügen pro Woche
zu den deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven. 8417
Ladeeinheiten wurden verzeichnet. Bis zum Jahr 2008 steigerte sich
diese Umschlagszahl auf 38 000. Für das Jahr 2015 lautete die
Prognose auf 60 000 Ladeeinheiten - diese werden voraussichtlich
schon heuer erreicht. Die aktuelle Auslastung des Terminals: Es
findet ein Sechs-Tages-Verkehr mit neun Zügen statt. Jeder Zug
entspricht etwa 40 Lkw-Fahrten. Ein Anschluss der Adriahäfen Koper
(Slowenien) und Triest (Italien) ist geplant. |