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Erschienen in der Frankenpost am 18.10.2010 
 

OB kündigt Lkw-Zählung an

 
Mit dem Startschuss für das Güterverkehrszentrum ist auch klar: Der Schwerlastverkehr auf der Ernst-Reuter-Straße wird weiter zunehmen. Fichtner will die Zahlen mit einer Erhebung auf den aktuellen Stand bringen.

Von Jan Fischer

Hof - Die Freude über das Güterverkehrszentrum (GVZ) mischt sich mit Sorge um den zunehmenden Schwerlastverkehr auf der Ernst-Reuter-Straße. Das wurde in vielen Stimmen zum Stadtratsbeschluss am Freitag deutlich. Schließlich kündigte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner neue Verkehrszählungen auf der Hofer Hauptachse an.

Der OB erinnerte daran, dass die Stadt bereits zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2006 erstmals Zählungen angestrengt hatte. Das Ergebnis ist bekannt: Der Anteil an Lkw-Verkehr war vor vier Jahren relativ gering - zur Überraschung der Hofer Verantwortlichen. Eine Sperrung der "Ernst-Reuter" für den Verkehr kam daher nicht in Frage. Nun sagte Fichtner: "Wir werden die Zahlen aktualisieren."

Die CSU-Fraktion hatte bereits in einer Stellungnahme nach dem Durchbruch für den GVZ-Bau gefordert, den Verkehr auf der Ernst-Reuter-Straße im Auge zu behalten. Nun legte SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt in der Stadtratssitzung nach: Man müsse den Bürgern klar sagen, dass auf der vierspurigen Straße durch Hof die An- und Ablieferung der Container am Güterbahnhof stattfinden werde. Zwar sei durch das GVZ gesichert, dass neun Züge wöchentlich 360 Lkw-Fahrten ersetzen - "aber vorher kommen sie über die Ernst-Reuter-Straße zum Bahnhof".

Um schnell Abhilfe zu schaffen, schlug Adelt vor, flächendeckend Schallschutzfenster in den Wohnungen an der Straße einzubauen. Auch die Sanierung mit "Flüsterasphalt" - bisher zwischen dem Ortseingang aus Richtung Naila und dem Berliner Platz realisiert - müsse weitergehen. Adelts Hoffnung liegt ebenfalls auf einer Erhebung, und zwar der Volkszählung im kommenden Jahr. Danach falle möglicherweise die Straßenbaulast für innerstädtische Bundesstraßen zurück an den Bund. Mit einer Tatsache aber müsse man immer leben: "Raus kriegen wir den Verkehr dort nicht."

Zwiespältig beurteilte auch Margit Doll (Grüne) den Schritt zum Güterverkehrszentrum. Zum einen seien damit die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verlagerung von Schwerlastverkehr auf die Schiene verbunden. Zum anderen nehme aber der Schwerlastverkehr durch Hof zu, und das Risiko von Straßenschäden steige. Nach Abwägung des Für und Widers überwogen für Doll aber die positive Aspekte, und sie stimmte dem Güterverkehrszentrum zu.

Dicht an dicht über die Hofer Hauptachse: Das Lkw-Aufkommen ist nach wie vor hoch. Nun will die Stadt einen zweiten Versuch starten, diese "gefühlten" Erkenntnisse wissenschaftlich zu untermauern. Foto: Kauperf

 

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