Randthema für das Gymnasium
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Hof -
Zur Überraschung von Rainer Schmidt sind auch die Gymnasien
in der Bertelsmann-Studie über Schulabbrecher nicht ungeschoren
davongekommen. Der Chef des Schiller-Gymnasiums hält seine Schulart
für kaum problemanfällig. "Der Prozentsatz an Abbrechern ist bei uns
äußerst gering. Mir ist kein Fall bekannt", sagt er. Den Grund dafür
sieht er im mehrgliedrigen Schulsystem. Wer am Gymnasium nicht
weiterkommt, dem stünden immer noch die Realschulen, die
Wirtschaftsschulen oder die Hauptschulen offen. Zudem habe jeder
Schüler, der die neunte Klasse besteht, automatisch den
Hauptschulabschluss erworben. So muss Schmidt zu einem konstruierten
Rechenexempel greifen, um eine Konstellation für einen Abbruch zu
bekommen. Demnach müsste ein Schüler in der achten und noch einmal
in der neunten Klasse durchfallen. Dann müsste er die Schule
verlassen und hätte seine neun Jahre Schulpflicht erfüllt. Und
selbst dann könnte er den Hauptschulabschluss doch haben. Denn den
bekommt der, der höchstens dreimal die Note Fünf im Zeugnis und in
den Pflichtfächern einen Durchschnitt von besser als 4,0 hat. Für
das Vorrücken im Gymnasium sind die Hürden aber höher. Was heißen
könnte: durchgefallen - aber Hauptschulziel erreicht.
hawe |
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