Von Jan Fischer
Hof -
Postwendend hat Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner auf einen
Antrag der SPD-Fraktion zum Thema Theater reagiert. Darin erbaten
die Sozialdemokraten Auskunft darüber, ob die Stadt hinter den
Kulissen Pläne für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Hofer
Theater und dem Schauspielhaus Plauen-Zwickau schmiedet. Die klare
Antwort Fichtners gestern im Haupt- und Finanzausschuss des
Stadtrats: "Es gibt derzeit keine konkreten Gespräche."
Wie der Rathauschef berichtete, hat eine
Delegation aus Hof an den Feierlichkeiten zu "20 Jahren Deutsche
Einheit" in Plauen teilgenommen. In Gesprächen am Rande hätten die
Verantwortlichen beider Städte die Partnerschaft beleuchtet und
seien auch auf die gescheiterte Theaterfusion in den 90er-Jahren
eingegangen. Fichtner skizzierte die aktuelle Situation des Theaters
in Sachsen als "schwierig". Das Theater Hof habe zwar sein Defizit
um 200 000 Euro reduziert und die Besucherzahlen gesteigert. Dennoch
sei nicht einfach, an Zuschüsse zu kommen. Deshalb sei eine enge
Zusammenarbeit grundsätzlich eine "Option". Der OB bat jedoch darum,
keine Verunsicherung zu schüren. Die Ausschreibung der
Intendanten-Stelle werde von allen Diskussionen ohnehin nicht
beeinflusst.
Der SPD-Antrag hatte sich auf Presseberichte
über eine mögliche weitergehende Kooperation bezogen. Demnach habe
OB Fichtner "Sympathie" dafür geäußert. Die Räte zeigten Verständnis
dafür, dass die Stadt alle Möglichkeiten der Finanzierung des
Theaters Hof auslote. "Die SPD-Fraktion ist bereit, über alle
Möglichkeiten zu reden, wie das Theater Hof in Zukunft gesichert
werden kann." In der Sitzung erinnerte Fraktionschef Dr. Jürgen
Adelt an das Scheitern der Verhandlungen um eine Fusion 1996: "Da
haben alle die Neuigkeiten nur aus der Zeitung erfahren."
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