Die Stadt Hof ist in Sachen
Güterverkehrszentrum einen großen Schritt weiter: Am Freitagmorgen
ist ein Förderbescheid der Regierung von Oberfranken eingetroffen.
Weitere positive Nachrichten kommen vom Kreisausschuss und von der
Staatsregierung.
Von Thomas Hampl
Hof - Die Planer im
Hofer Rathaus können durchatmen. Die Staatsminister Martin Zeil und
Georg Fahrenschon haben die mündliche Zusage der Staatsregierung,
das geplante Güterverkehrszentrum (GVZ) am Hofer Hauptbahnhof zu
fördern, am gestrigen Freitag schriftlich bestätigt. Darüber hinaus
hat der Hofer Kreisausschuss in nichtöffentlicher Sitzung
zugestimmt, der Stadt Hof 5,3 Millionen Euro aus "Flughafen-Plan-B-Mitteln",
die für den Automobil-Zulieferpark bestimmt waren, für die
Erschließung des Güterverkehrszentrums zu übertragen. Und ein
weiterer wichtiger Bescheid ist eingetroffen: der Förderbescheid der
Regierung von Oberfranken für die neue Zufahrt zum GVZ, die von der
Kreuzung Wunsiedler Straße/Hans-Böckler-Straße, am Kufky-Gebäude
vorbei direkt zum Containerumschlagplatz führen soll. Auch hier
hatte es bisher nur eine mündliche Zusage gegeben. Mit dem
Förderbescheid ist der Weg frei für die Ausschreibung des Projekts
"Zufahrt", das die Stadt nach Möglichkeit noch in diesem Jahr in
Angriff nehmen will.
Ebenfalls noch im Jahr 2010 will die Stadt der
Deutschen Bahn das Gelände am Güterbahnhof abkaufen. Dazu ist noch
ein Stadtratsbeschluss notwendig, der in der nächsten Sitzung am 15.
Oktober fallen dürfte. Die Grundlage hierfür hat am gestrigen
Freitag wiederum der Kreisausschuss geschaffen, indem er seine
Zustimmung gab, für den Grundstückskauf 5,3 Millionen Euro von den
für den Zulieferpark zur Verfügung stehenden Mitteln an die Stadt
Hof zu übertragen.
Ein Versprechen
Im Gegenzug verlassen sich Stadt und Landkreis
nun auf ein Versprechen von Wirtschaftsminister Martin Zeil und
Finanzminister Georg Fahrenschon: Die beiden wollen sich dafür
einsetzen, dem Zweckverband Automobil-Zulieferpark Hochfranken bis
zu drei Millionen Euro für die Erschließung des zweiten
Bauabschnitts zur Verfügung zu stellen, sobald sich ein Investor als
Starterbetrieb für den zweiten Bauabschnitt des Zulieferparks
gefunden habe.
Im Gespräch mit der
Frankenpost
erläuterten Stadtdirektor Franz Pischel und der Wirtschaftsförderer
der Stadt Hof, Klaus-Jochen Weidner, das weitere Vorgehen in Sachen
GVZ, für das eine Fläche von 100 000 Quadratmetern zur Verfügung
stehen wird. Pischel zufolge sind die Pläne für die neue Zufahrt
bereits fix und fertig, die Ausschreibung für die Bauarbeiten kann,
nachdem nun die Förderzusage der oberfränkischen Regierung vorliegt,
sofort erfolgen. Die Arbeiten selbst sollen nach Möglichkeit noch in
diesem Jahr beginnen, damit die Anbindung an den neuen Luftsteg
problemlos über die Bühne gehen kann.
In den nächsten Wochen steht außerdem die
Gründung einer Entwicklungs-Gesellschaft für das
Güterverkehrszentrum (GVZE) an, in der unter anderem Stadt und
Landkreis zusammenarbeiten sollen. Nach Worten von
Wirtschaftsförderer Weidner wird der Stadtrat über diese GVZE
befinden, sobald der entsprechende Beschluss des Kreisausschusses
vorliegt. Dies ist gestern geschehen (siehe unten stehenden
Artikel). Die Vorbereitung dieser GVZE beinhaltet Weidner zufolge
auch die Ausarbeitung eines Finanzierungs- und Steuerkonzepts für
die Entwicklung des Güterverkehrszentrums. Wirtschaftsförderer
Weidner: "Unser Ziel ist es, das Grundstück am Güterbahnhof in
öffentlicher Hand zu halten und interessierten Investoren mit
langfristigen Pachtverträgen günstig zur Verfügung zu stellen."
Wichtigster Investor ist die Firma Pöhland,
deren Container-Terminal aus allen Nähten platzt. Das Unternehmen
will auch seinen bisherigen Lagerplatz am Silberberg am Stadtrand
von Hof so schnell wie möglich an den Güterbahnhof verlegen.
Umzug vom Silberberg
Stadtdirektor Franz Pischel dazu: "Wir stehen
hier unter Druck und wollen für die Firma Pöhland als Erstes das
Umfeld des bestehenden, rund 12 000 Quadratmeter großen Terminals
freiräumen." Dadurch könnte die Umschlagsfläche für Container um 16
000 Quadratmeter vergrößert und ein Containerdepot auf einer Fläche
von 22 400 Quadratmetern geschaffen werden. Diese Arbeiten
werden sich vermutlich über zwei Jahre hinziehen und 7,8 Millionen
Euro kosten. |