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Erschienen in der Frankenpost am 09.10.2010 

Wirtschaftsförderer Klaus-Jochen Weidner und alle, die für den Ausbau des Güterverkehrszentrums am Güterbahnhof gekämpft haben, können jubeln. Am Freitag sind gleich drei wichtige Zusagen im Hofer Rathaus eingetroffen. Viel Arbeit bleibt natürlich dennoch. Foto: Ernst Sammer

Alles klar für den Startschuss

 
Die Stadt Hof ist in Sachen Güterverkehrszentrum einen großen Schritt weiter: Am Freitagmorgen ist ein Förderbescheid der Regierung von Oberfranken eingetroffen. Weitere positive Nachrichten kommen vom Kreisausschuss und von der Staatsregierung.

Von Thomas Hampl

Hof - Die Planer im Hofer Rathaus können durchatmen. Die Staatsminister Martin Zeil und Georg Fahrenschon haben die mündliche Zusage der Staatsregierung, das geplante Güterverkehrszentrum (GVZ) am Hofer Hauptbahnhof zu fördern, am gestrigen Freitag schriftlich bestätigt. Darüber hinaus hat der Hofer Kreisausschuss in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt, der Stadt Hof 5,3 Millionen Euro aus "Flughafen-Plan-B-Mitteln", die für den Automobil-Zulieferpark bestimmt waren, für die Erschließung des Güterverkehrszentrums zu übertragen. Und ein weiterer wichtiger Bescheid ist eingetroffen: der Förderbescheid der Regierung von Oberfranken für die neue Zufahrt zum GVZ, die von der Kreuzung Wunsiedler Straße/Hans-Böckler-Straße, am Kufky-Gebäude vorbei direkt zum Containerumschlagplatz führen soll. Auch hier hatte es bisher nur eine mündliche Zusage gegeben. Mit dem Förderbescheid ist der Weg frei für die Ausschreibung des Projekts "Zufahrt", das die Stadt nach Möglichkeit noch in diesem Jahr in Angriff nehmen will.

Ebenfalls noch im Jahr 2010 will die Stadt der Deutschen Bahn das Gelände am Güterbahnhof abkaufen. Dazu ist noch ein Stadtratsbeschluss notwendig, der in der nächsten Sitzung am 15. Oktober fallen dürfte. Die Grundlage hierfür hat am gestrigen Freitag wiederum der Kreisausschuss geschaffen, indem er seine Zustimmung gab, für den Grundstückskauf 5,3 Millionen Euro von den für den Zulieferpark zur Verfügung stehenden Mitteln an die Stadt Hof zu übertragen.

Ein Versprechen

Im Gegenzug verlassen sich Stadt und Landkreis nun auf ein Versprechen von Wirtschaftsminister Martin Zeil und Finanzminister Georg Fahrenschon: Die beiden wollen sich dafür einsetzen, dem Zweckverband Automobil-Zulieferpark Hochfranken bis zu drei Millionen Euro für die Erschließung des zweiten Bauabschnitts zur Verfügung zu stellen, sobald sich ein Investor als Starterbetrieb für den zweiten Bauabschnitt des Zulieferparks gefunden habe.

Im Gespräch mit der Frankenpost erläuterten Stadtdirektor Franz Pischel und der Wirtschaftsförderer der Stadt Hof, Klaus-Jochen Weidner, das weitere Vorgehen in Sachen GVZ, für das eine Fläche von 100 000 Quadratmetern zur Verfügung stehen wird. Pischel zufolge sind die Pläne für die neue Zufahrt bereits fix und fertig, die Ausschreibung für die Bauarbeiten kann, nachdem nun die Förderzusage der oberfränkischen Regierung vorliegt, sofort erfolgen. Die Arbeiten selbst sollen nach Möglichkeit noch in diesem Jahr beginnen, damit die Anbindung an den neuen Luftsteg problemlos über die Bühne gehen kann.

In den nächsten Wochen steht außerdem die Gründung einer Entwicklungs-Gesellschaft für das Güterverkehrszentrum (GVZE) an, in der unter anderem Stadt und Landkreis zusammenarbeiten sollen. Nach Worten von Wirtschaftsförderer Weidner wird der Stadtrat über diese GVZE befinden, sobald der entsprechende Beschluss des Kreisausschusses vorliegt. Dies ist gestern geschehen (siehe unten stehenden Artikel). Die Vorbereitung dieser GVZE beinhaltet Weidner zufolge auch die Ausarbeitung eines Finanzierungs- und Steuerkonzepts für die Entwicklung des Güterverkehrszentrums. Wirtschaftsförderer Weidner: "Unser Ziel ist es, das Grundstück am Güterbahnhof in öffentlicher Hand zu halten und interessierten Investoren mit langfristigen Pachtverträgen günstig zur Verfügung zu stellen."

Wichtigster Investor ist die Firma Pöhland, deren Container-Terminal aus allen Nähten platzt. Das Unternehmen will auch seinen bisherigen Lagerplatz am Silberberg am Stadtrand von Hof so schnell wie möglich an den Güterbahnhof verlegen.

Umzug vom Silberberg

Stadtdirektor Franz Pischel dazu: "Wir stehen hier unter Druck und wollen für die Firma Pöhland als Erstes das Umfeld des bestehenden, rund 12 000 Quadratmeter großen Terminals freiräumen." Dadurch könnte die Umschlagsfläche für Container um 16 000 Quadratmeter vergrößert und ein Containerdepot auf einer Fläche von 22 400 Quadratmetern geschaffen werden. Diese Arbeiten werden sich vermutlich über zwei Jahre hinziehen und 7,8 Millionen Euro kosten.

 

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